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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

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Der Cameralwissensch. 1. Cap. von der etc.
§. 104.
Noch eine
andere.

Wiederum andere, welche die angebene äußerlichen
Merkmahle, die Güte eines Akkers zu erkennen, als
unzureichende ansehen, erwählen mit unsern Vätern
folgende Eintheilungen, daß einige Felder warm
und trokken, andere warm und feuchte; wiederum
andere kalt und trokken, und einige kalt und feuchte.

§. 105.
Die innere
Güte der
Felder ist
aus einem
aedoppelten
Grunde zu
beurtheilen.

Jch will die §. 102. und 103. angeführten Ein-
theilungen nicht verwerfen. Doch aber auch dieser
Lehre keinen völligen Beyfall geben. Die §. 104.
angegebene Eintheilung scheint unvollständig zu
seyn. Wir wollen es versuchen, ob wir diese Sache
der Natur gemäß begreiflich machen können, aber
doch auch dabey einem jeden die Freyheit lassen, un-
sere Gedanken zu verbessern. Dieses wird unserer Ab-
sicht, das ist, der Bildung eines ökonomischen Zu-
sammenhanges gemäß seyn. Die Güte einer Sache
muß aus ihrer Absicht entschieden und beurtheilet
werden. Die wirthschaftliche Absicht der Felder ist,
daß der eingestreuete Saame Erdgewächse von seiner
Art in einer gehörigen Vollkommenheit würken soll.
Wenn wir mit diesem dasjenige vergleichen, was wir
bereits §. 35. und folgenden abgehandelt haben, so
wird es uns nicht schwer fallen, zu beweisen, daß
wir bey der Beurtheilung, ob ein Feld nach seiner
innern Beschaffenheit gut oder schlecht sey, sehen
müssen; einmahl auf die Festigkeit der Erde, und
fürs andere auf die wesentlich würkenden Dinge der
Natur, die sich mit der Erde vermischt haben. Wir
wollen jeden Punkt besonders untersuchen.

§. 106.
Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der ꝛc.
§. 104.
Noch eine
andere.

Wiederum andere, welche die angebene aͤußerlichen
Merkmahle, die Guͤte eines Akkers zu erkennen, als
unzureichende anſehen, erwaͤhlen mit unſern Vaͤtern
folgende Eintheilungen, daß einige Felder warm
und trokken, andere warm und feuchte; wiederum
andere kalt und trokken, und einige kalt und feuchte.

§. 105.
Die innere
Guͤte der
Felder iſt
aus einem
aedoppelten
Grunde zu
beurtheilen.

Jch will die §. 102. und 103. angefuͤhrten Ein-
theilungen nicht verwerfen. Doch aber auch dieſer
Lehre keinen voͤlligen Beyfall geben. Die §. 104.
angegebene Eintheilung ſcheint unvollſtaͤndig zu
ſeyn. Wir wollen es verſuchen, ob wir dieſe Sache
der Natur gemaͤß begreiflich machen koͤnnen, aber
doch auch dabey einem jeden die Freyheit laſſen, un-
ſere Gedanken zu verbeſſern. Dieſes wird unſerer Ab-
ſicht, das iſt, der Bildung eines oͤkonomiſchen Zu-
ſammenhanges gemaͤß ſeyn. Die Guͤte einer Sache
muß aus ihrer Abſicht entſchieden und beurtheilet
werden. Die wirthſchaftliche Abſicht der Felder iſt,
daß der eingeſtreuete Saame Erdgewaͤchſe von ſeiner
Art in einer gehoͤrigen Vollkommenheit wuͤrken ſoll.
Wenn wir mit dieſem dasjenige vergleichen, was wir
bereits §. 35. und folgenden abgehandelt haben, ſo
wird es uns nicht ſchwer fallen, zu beweiſen, daß
wir bey der Beurtheilung, ob ein Feld nach ſeiner
innern Beſchaffenheit gut oder ſchlecht ſey, ſehen
muͤſſen; einmahl auf die Feſtigkeit der Erde, und
fuͤrs andere auf die weſentlich wuͤrkenden Dinge der
Natur, die ſich mit der Erde vermiſcht haben. Wir
wollen jeden Punkt beſonders unterſuchen.

§. 106.
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[94/0114] Der Cameralwiſſenſch. 1. Cap. von der ꝛc. §. 104. Wiederum andere, welche die angebene aͤußerlichen Merkmahle, die Guͤte eines Akkers zu erkennen, als unzureichende anſehen, erwaͤhlen mit unſern Vaͤtern folgende Eintheilungen, daß einige Felder warm und trokken, andere warm und feuchte; wiederum andere kalt und trokken, und einige kalt und feuchte. §. 105. Jch will die §. 102. und 103. angefuͤhrten Ein- theilungen nicht verwerfen. Doch aber auch dieſer Lehre keinen voͤlligen Beyfall geben. Die §. 104. angegebene Eintheilung ſcheint unvollſtaͤndig zu ſeyn. Wir wollen es verſuchen, ob wir dieſe Sache der Natur gemaͤß begreiflich machen koͤnnen, aber doch auch dabey einem jeden die Freyheit laſſen, un- ſere Gedanken zu verbeſſern. Dieſes wird unſerer Ab- ſicht, das iſt, der Bildung eines oͤkonomiſchen Zu- ſammenhanges gemaͤß ſeyn. Die Guͤte einer Sache muß aus ihrer Abſicht entſchieden und beurtheilet werden. Die wirthſchaftliche Abſicht der Felder iſt, daß der eingeſtreuete Saame Erdgewaͤchſe von ſeiner Art in einer gehoͤrigen Vollkommenheit wuͤrken ſoll. Wenn wir mit dieſem dasjenige vergleichen, was wir bereits §. 35. und folgenden abgehandelt haben, ſo wird es uns nicht ſchwer fallen, zu beweiſen, daß wir bey der Beurtheilung, ob ein Feld nach ſeiner innern Beſchaffenheit gut oder ſchlecht ſey, ſehen muͤſſen; einmahl auf die Feſtigkeit der Erde, und fuͤrs andere auf die weſentlich wuͤrkenden Dinge der Natur, die ſich mit der Erde vermiſcht haben. Wir wollen jeden Punkt beſonders unterſuchen. §. 106.

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Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/114>, abgerufen am 13.11.2024.