Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

Beschaffenheit derjenigen Dinge, in welche etc.
thum verhindert. Dieß ist der Schade. Was dem-
nach den Weg über den Akker versperret, dieß ist ein
Mittel, diesen Schaden zu verhüthen. Folglich kön-
nen unter diese Mittel die Graben, Zäune, aufgewor-
fene Ränder, Verpfälungen, u. s. f. gezehlet werden.

Anmerk. Jn den Fürlesungen kann gezeiget
werden, wie dergleichen Mittel mit Nutzen würk-
lich zu machen.

§. 90.

Dieser dem Akker gefährlich scheinender Umstandund nützlich.
kann ein Mittel werden, denselben zu verbessern.
Durch das beständige Gehen, Fahren und Reiten
wird die Erde auf der Landstrasse mit Düngung und
Sand vermischet. Aus dieser Ursache wird bey an-
haltendem Regen die obere Fläche der Straße ein
fetter Schlamm. Diesen schlaget auf einem Haufen,
last ihn in die Fäulniß gehen, und alsdenn fahret
den Schlamm auf den Akker. Diese Mühe wird ge-
wiß belohnet werden.

Anmerk. Wer Toback bauet, dem wird dieser
Schlamm, auch ehe er auf dem Haufen verfaulet ist,
größeren Nutzen bringen, als eine andere Düngung.

§. 91.

Unter diejenigen Umstände, die sich nach und nachTheils ereig-
nen sie sich
nach und
nach. Wie
diese schäd-
lich.

ereignen, (siehe §. 89.) müssen vornemlich die Trif-
ten und die Arten der Felder beobachtet werden. Die
Trift kan einem Akker nachtheilig seyn, einmahl, weil
das vorbeygehende Vieh der Frucht sehr leicht einen
Schaden zufüget. Fürs andere, wenn man in gewis-
sen Jahrszeiten die Felder zur Weide muß liegen las-
sen. Dieß verursachet oft, daß wir unsere Felder

nicht
F 3

Beſchaffenheit derjenigen Dinge, in welche ꝛc.
thum verhindert. Dieß iſt der Schade. Was dem-
nach den Weg uͤber den Akker verſperret, dieß iſt ein
Mittel, dieſen Schaden zu verhuͤthen. Folglich koͤn-
nen unter dieſe Mittel die Graben, Zaͤune, aufgewor-
fene Raͤnder, Verpfaͤlungen, u. ſ. f. gezehlet werden.

Anmerk. Jn den Fuͤrleſungen kann gezeiget
werden, wie dergleichen Mittel mit Nutzen wuͤrk-
lich zu machen.

§. 90.

Dieſer dem Akker gefaͤhrlich ſcheinender Umſtandund nuͤtzlich.
kann ein Mittel werden, denſelben zu verbeſſern.
Durch das beſtaͤndige Gehen, Fahren und Reiten
wird die Erde auf der Landſtraſſe mit Duͤngung und
Sand vermiſchet. Aus dieſer Urſache wird bey an-
haltendem Regen die obere Flaͤche der Straße ein
fetter Schlamm. Dieſen ſchlaget auf einem Haufen,
laſt ihn in die Faͤulniß gehen, und alsdenn fahret
den Schlamm auf den Akker. Dieſe Muͤhe wird ge-
wiß belohnet werden.

Anmerk. Wer Toback bauet, dem wird dieſer
Schlamm, auch ehe er auf dem Haufen verfaulet iſt,
groͤßeren Nutzen bringen, als eine andere Duͤngung.

§. 91.

Unter diejenigen Umſtaͤnde, die ſich nach und nachTheils ereig-
nen ſie ſich
nach und
nach. Wie
dieſe ſchaͤd-
lich.

ereignen, (ſiehe §. 89.) muͤſſen vornemlich die Trif-
ten und die Arten der Felder beobachtet werden. Die
Trift kan einem Akker nachtheilig ſeyn, einmahl, weil
das vorbeygehende Vieh der Frucht ſehr leicht einen
Schaden zufuͤget. Fuͤrs andere, wenn man in gewiſ-
ſen Jahrszeiten die Felder zur Weide muß liegen laſ-
ſen. Dieß verurſachet oft, daß wir unſere Felder

nicht
F 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0105" n="85"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Be&#x017F;chaffenheit derjenigen Dinge, in welche &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
thum verhindert. Dieß i&#x017F;t der Schade. Was dem-<lb/>
nach den Weg u&#x0364;ber den Akker ver&#x017F;perret, dieß i&#x017F;t ein<lb/>
Mittel, die&#x017F;en Schaden zu verhu&#x0364;then. Folglich ko&#x0364;n-<lb/>
nen unter die&#x017F;e Mittel die Graben, Za&#x0364;une, aufgewor-<lb/>
fene Ra&#x0364;nder, Verpfa&#x0364;lungen, u. &#x017F;. f. gezehlet werden.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Anmerk.</hi> Jn den Fu&#x0364;rle&#x017F;ungen kann gezeiget<lb/>
werden, wie dergleichen Mittel mit Nutzen wu&#x0364;rk-<lb/>
lich zu machen.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 90.</head><lb/>
              <p>Die&#x017F;er dem Akker gefa&#x0364;hrlich &#x017F;cheinender Um&#x017F;tand<note place="right">und nu&#x0364;tzlich.</note><lb/>
kann ein Mittel werden, den&#x017F;elben zu verbe&#x017F;&#x017F;ern.<lb/>
Durch das be&#x017F;ta&#x0364;ndige Gehen, Fahren und Reiten<lb/>
wird die Erde auf der Land&#x017F;tra&#x017F;&#x017F;e mit Du&#x0364;ngung und<lb/>
Sand vermi&#x017F;chet. Aus die&#x017F;er Ur&#x017F;ache wird bey an-<lb/>
haltendem Regen die obere Fla&#x0364;che der Straße ein<lb/>
fetter Schlamm. Die&#x017F;en &#x017F;chlaget auf einem Haufen,<lb/>
la&#x017F;t ihn in die Fa&#x0364;ulniß gehen, und alsdenn fahret<lb/>
den Schlamm auf den Akker. Die&#x017F;e Mu&#x0364;he wird ge-<lb/>
wiß belohnet werden.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Anmerk.</hi> Wer Toback bauet, dem wird die&#x017F;er<lb/>
Schlamm, auch ehe er auf dem Haufen verfaulet i&#x017F;t,<lb/>
gro&#x0364;ßeren Nutzen bringen, als eine andere Du&#x0364;ngung.</hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 91.</head><lb/>
              <p>Unter diejenigen Um&#x017F;ta&#x0364;nde, die &#x017F;ich nach und nach<note place="right">Theils ereig-<lb/>
nen &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
nach und<lb/>
nach. Wie<lb/>
die&#x017F;e &#x017F;cha&#x0364;d-<lb/>
lich.</note><lb/>
ereignen, (&#x017F;iehe §. 89.) mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en vornemlich die Trif-<lb/>
ten und die Arten der Felder beobachtet werden. Die<lb/>
Trift kan einem Akker nachtheilig &#x017F;eyn, <hi rendition="#fr">einmahl,</hi> weil<lb/>
das vorbeygehende Vieh der Frucht &#x017F;ehr leicht einen<lb/>
Schaden zufu&#x0364;get. <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;rs andere,</hi> wenn man in gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Jahrszeiten die Felder zur Weide muß liegen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en. Dieß verur&#x017F;achet oft, daß wir un&#x017F;ere Felder<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 3</fw><fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0105] Beſchaffenheit derjenigen Dinge, in welche ꝛc. thum verhindert. Dieß iſt der Schade. Was dem- nach den Weg uͤber den Akker verſperret, dieß iſt ein Mittel, dieſen Schaden zu verhuͤthen. Folglich koͤn- nen unter dieſe Mittel die Graben, Zaͤune, aufgewor- fene Raͤnder, Verpfaͤlungen, u. ſ. f. gezehlet werden. Anmerk. Jn den Fuͤrleſungen kann gezeiget werden, wie dergleichen Mittel mit Nutzen wuͤrk- lich zu machen. §. 90. Dieſer dem Akker gefaͤhrlich ſcheinender Umſtand kann ein Mittel werden, denſelben zu verbeſſern. Durch das beſtaͤndige Gehen, Fahren und Reiten wird die Erde auf der Landſtraſſe mit Duͤngung und Sand vermiſchet. Aus dieſer Urſache wird bey an- haltendem Regen die obere Flaͤche der Straße ein fetter Schlamm. Dieſen ſchlaget auf einem Haufen, laſt ihn in die Faͤulniß gehen, und alsdenn fahret den Schlamm auf den Akker. Dieſe Muͤhe wird ge- wiß belohnet werden. und nuͤtzlich. Anmerk. Wer Toback bauet, dem wird dieſer Schlamm, auch ehe er auf dem Haufen verfaulet iſt, groͤßeren Nutzen bringen, als eine andere Duͤngung. §. 91. Unter diejenigen Umſtaͤnde, die ſich nach und nach ereignen, (ſiehe §. 89.) muͤſſen vornemlich die Trif- ten und die Arten der Felder beobachtet werden. Die Trift kan einem Akker nachtheilig ſeyn, einmahl, weil das vorbeygehende Vieh der Frucht ſehr leicht einen Schaden zufuͤget. Fuͤrs andere, wenn man in gewiſ- ſen Jahrszeiten die Felder zur Weide muß liegen laſ- ſen. Dieß verurſachet oft, daß wir unſere Felder nicht Theils ereig- nen ſie ſich nach und nach. Wie dieſe ſchaͤd- lich. F 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/105
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/105>, abgerufen am 23.11.2024.