Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673.Die Sechste Predigt unsers Ertz-Hirten hören/ Jhme folgen/ so wird uns niemand auß seinerHand reissen/ und wir werden Kinder seyn des ewigen Lebens. Nun GOtt gebe/ daß niemand unter uns allen verlohren/ sondern alle zur ewigen Seligkeit erhalten werden. Amen. Die Sechste Predigt/ Von den Straff-Flagellen zur Buße. GEliebte im HErrn. Obwol die Comödien und Tragö- sie
Die Sechſte Predigt unſers Ertz-Hirten hoͤren/ Jhme folgen/ ſo wird uns niemand auß ſeinerHand reiſſen/ und wir werden Kinder ſeyn des ewigen Lebens. Nun GOtt gebe/ daß niemand unter uns allen verlohren/ ſondern alle zur ewigen Seligkeit erhalten werden. Amen. Die Sechste Predigt/ Von den Straff-Flagellen zur Buße. GEliebte im HErꝛn. Obwol die Comoͤdien und Tragoͤ- ſie
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Die Sechſte Predigt
unſers Ertz-Hirten hoͤren/ Jhme folgen/ ſo wird uns niemand auß ſeiner
Hand reiſſen/ und wir werden Kinder ſeyn des ewigen Lebens. Nun
GOtt gebe/ daß niemand unter uns allen verlohren/ ſondern alle zur
ewigen Seligkeit erhalten werden. Amen.
Die Sechste Predigt/
Von den Straff-Flagellen zur Buße.
GEliebte im HErꝛn. Obwol die Comoͤdien und Tragoͤ-
dien/ die auff offentlichen Theatris und Schau-Plaͤtzen ge-
ſpielet werden/ in Heiliger Schrifft und bey den Patribus
einen ſchlechten Namen und Ruhm fuͤhren/ und uͤbel hoͤ-
ren muͤſſen. Dann es werden von ihnen geſcholten ludi
idololatrici, die Abgoͤttiſche Spiele/ Exod. 32. Davon
Paulus ſagt 1. Cor. 10. Werdet auch nicht Abgoͤttiſche/ gleichwie
jener etliche worden/ als geſchrieben ſtehet/ das Volck ſatzte
ſich nieder zu eſſen/ und zu trincken/ und ſtunde auff zu ſpie-
len. Denen es heutigs Tages nachthun die Sabbath-Schaͤnder/ die
alle ihre Kurtzweil und Spiele auff den Sontag verlegen. Es werden
verworffen die Blut-Spiele/ 2. Sam. 2. Da Abner im Laͤger den
Vorſchlag thut gegen Joab/ und ſagt: Laß ſich die Knaben auff-
machen/ und fuͤr uns ſpielen; Da machten ſich auff zwoͤlff auß Ben-
jamin auff Jſboſeths Seiten/ und zwoͤlff auß den Knechten Davids/ die
ſpieleten mit einander/ das ihnen das Blut uͤber die Koͤpffe herab lieff/
einer ergrieff den andern beym Kopff/ und ſtieß ihm ſein Schwerdt in ſei-
ne Seite/ und fielen mit einander. Denen es die Heyden nachgethan
auff ihren Amphitheatris die ſolche Fechter auff der Straͤu gehalten/ und
hat ſich ſolcher Unflath auch unter die Chriſten in dero Fecht-Spiele gezo-
gen. Es werden geſcholten ludi levitatis, Huren-Spiele/ wie der-
gleichen von Weibs-Bildern mit nackenden Leibern geſpielet worden/ in
Gymnaſiis Græcorum, als Lactantius bezeuget l. 1. de falſ. relig. c. 30.
Dergleichen Spiel-Haͤuſer hernach der Hoheprieſter Jaſon unter der
Burg zu Jeruſalem gebauet/ daß ſich nach Griechiſcher weiſe die ſtaͤrckſten
Junge Geſellen darinnen uͤben mußten; es ſtehet aber dabey/ ſie muß-
tens auch wol bezahlen/ dann Gott ſchickte uͤber ſie eben die/ welchen
ſie
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