Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673.Vom Gewalt der Schlüssel. Die Fünffte Predigt. Vom Löß-Schlüssel. GEliebte in Christo. Wir lesen Act. 12. von einer wun- I. Captivitatis tyrannidem, die schröckliche und II. Ecclesiae solicitudinem, was die glaubige Gemeinde unter wider- F f iij
Vom Gewalt der Schluͤſſel. Die Fuͤnffte Predigt. Vom Loͤß-Schluͤſſel. GEliebte in Chriſto. Wir leſen Act. 12. von einer wun- I. Captivitatis tyrannidem, die ſchroͤckliche und II. Eccleſiæ ſolicitudinem, was die glaubige Gemeinde unter wider- F f iij
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Vom Gewalt der Schluͤſſel.
Die Fuͤnffte Predigt.
Vom
Loͤß-Schluͤſſel.
GEliebte in Chriſto. Wir leſen Act. 12. von einer wun-
derbaten und denckwuͤrdigen Erloͤſung/ ſo St. Petro wi-
derfahren/ als er von Herode Agrippa in Verhafft gezogen
und gefaͤnglich angehalten worden. Der Evangeliſt Lu-
cas beſchreibet
I. Captivitatis tyrannidem, die ſchroͤckliche und
grauſame Hafft. Er legt ihn ins Gefaͤngnuß/ und zwar/ wie ver-
muhtlich/ nicht in das gemeine burgerliche/ ſondern/ dieweil er ihn gedacht
nach Oſtern dem Volck zu ihrem Muthwillen fuͤrzuſtellen und zu toͤdten/
in das rechte barathrum, in den Diebs-Thurn/ oder Hexen-Keffig/ und
und wie etliche wollen/ warens eben die tenebræ exteriores, und aͤuſſerſte
Finſternuß/ darauff Chriſtus deutet in der Parabel. War ein Kercker vor
der Stadt und der Ringmaur/ nicht weit von der Schaͤdelſtatt gelegen;
dieweil er tieff und finſter/ hinc tenebræ exteriores daher entſtunde das
aͤuſſerſte Finſternuß; dieweil da nichts anders als Todes-Furcht und
Schande zu befahren/ ſo war da heulen/ und weil es feucht und kalt unter
der Erden/ ſo war da Zaͤnklappern. Das war nun noch nicht gnug/ ſon-
dern es kam noch darzu die ſtarcke Hafft/ daß er ihn verwahren und uͤberant-
worten laſſen vier viertheilen Kriegs-Knechten/ das iſt/ ihrer ſechzehen/ de-
ren je ein Theil um das andere Schildwacht gehalten/ damit er nicht entrin-
nete: Ja/ wie Chryſoſt. vermuthet/ hom 9. in cap. 2. Matth. waren die
zween Kriegs-Knechte/ unter denen er mit zwo Ketten gebunden gelegen/
zugleich mit angebunden/ alles zu dem Ende/ damit er nicht außreiſſe/ wie
zuvor mehrmahlen geſchehen. Act. 5.
II. Eccleſiæ ſolicitudinem, was die glaubige Gemeinde unter
deſſen bey der Sache gethan? Petrus war zwar im Gefaͤngnuß ge-
halten/ aber die Gemeinde/ ſonderlich die in dem Hauß Marci/ da ihrer viel
beyſammen waren/ bettet ohn auffhoͤren fuͤr ihn zu Gttt/ προσευχὴ _
ἐκτενὴς, es war ein gemeines und bruͤnſt-eyfferiges Gebet/ daß ihnen Gott
Petrum wieder ſchencken wolte. Was erlangen ſie damit? Wunder-
Hilff/ dann da hats geheiſſen: Wo zween unter euch eins werden
auff Erden/ warum es iſt/ daß ſie bitten wollen/ das ſoll ihnen
wider-
F f iij
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