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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.

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Die Siebende


Die Siebende Predigt/
Von
Dem Urtheil und Gericht Christi/
über die Wahl Mariä.

GEliebte in Christo. Wo ihr in ein Hauß gehet/
so grüsset dasselbe/
spricht Christus der Herr in der
Instruction, mit deren Er seine Jünger abgefertiget/ das
Evangelium vom Himmelreich zu predigen/ Matth. 10, 12.
Wo und So seind die beede bedenckliche termini und
Ziel/ nach denen sie sich zu richten. Wo/ sagt er/ ihr in
in ein Hauß gehet/
verstehe/ nicht Schwein- oder Hunds-Stall/ son-
dern ein Gruß-würdiges Hauß/ wann ihr in eine Stadt oder
Marckt gehet/ so erkundiget euch/ ob jemand darinnen/ der es
werth sey.
Der hungerig und durstig/ der sich für den unwerthesten
halt/ wie der Hauptmann zu Capernaum/ der sich freuet mit Zacheo/
Christum mit seinem Wort auffzunemmen/ und seinem Hauß Heyl zu
zuziehen/ der euch einladet wie die andächtige Purpur-Krämerin. Wo
sie nun in ein solches gewürdigtes Gast-Hauß kommen/ was sollen sie da
thun? sollen sie lähr daher kommen? oder unhöfflich und unbescheidenlich
mit der Thür zur Stub hinein fallen/ wie Grobianer und Maul-Fran-
cken? Nein/ sondern grüsset dasselbe/ bringet den Gruß zum Willkomm
mit/ wünschet ihnen alles Gutes/ bringet mit ein Hertzens-Gruß/ ein
Wunsch der auß dem Hertzen quillet in den Mund/ und also den Mund-
Gruß/ Schalom lecha, Friede sey mit euch/ der Friede GOttes/ welcher
höher ist/ dann alle Vernunfft/ bewahre euere Hertzen und Sinne in
Christo Jesu. Gott berathe euch mit allerhand geistlich- und leiblichem
Segen/ nicht aber allein den Mund-Gruß/ sondern den Mund-Gruß be-
gleitet mit einem real-Gruß eines Apostolischen/ Gnadenreichen/ Trost-
und Heyl-trieffenden Hauß-Weyh- und Gast-Dancks der H. Absolu-
tion/ sonderlich der Ubergab des H. Geistes und seiner Gaben.

Was nun Christus der Herr seinen Jüngern zugemuthet/ und Er
ernstlich anbefohlen/ das hat er auch selbs zuvor manchmal exemplificirt/

und
Die Siebende


Die Siebende Predigt/
Von
Dem Urtheil und Gericht Chriſti/
uͤber die Wahl Mariaͤ.

GEliebte in Chriſto. Wo ihr in ein Hauß gehet/
ſo gruͤſſet daſſelbe/
ſpricht Chriſtus der Herr in der
Inſtruction, mit deren Er ſeine Juͤnger abgefertiget/ das
Evangelium vom Himmelreich zu predigen/ Matth. 10, 12.
Wo und So ſeind die beede bedenckliche termini und
Ziel/ nach denen ſie ſich zu richten. Wo/ ſagt er/ ihr in
in ein Hauß gehet/
verſtehe/ nicht Schwein- oder Hunds-Stall/ ſon-
dern ein Gruß-wuͤrdiges Hauß/ wann ihr in eine Stadt oder
Marckt gehet/ ſo erkundiget euch/ ob jemand darinnen/ der es
werth ſey.
Der hungerig und durſtig/ der ſich fuͤr den unwertheſten
halt/ wie der Hauptmann zu Capernaum/ der ſich freuet mit Zacheo/
Chriſtum mit ſeinem Wort auffzunemmen/ und ſeinem Hauß Heyl zu
zuziehen/ der euch einladet wie die andaͤchtige Purpur-Kraͤmerin. Wo
ſie nun in ein ſolches gewuͤrdigtes Gaſt-Hauß kommen/ was ſollen ſie da
thun? ſollen ſie laͤhr daher kommen? oder unhoͤfflich und unbeſcheidenlich
mit der Thuͤr zur Stub hinein fallen/ wie Grobianer und Maul-Fran-
cken? Nein/ ſondern gruͤſſet daſſelbe/ bringet den Gruß zum Willkomm
mit/ wuͤnſchet ihnen alles Gutes/ bringet mit ein Hertzens-Gruß/ ein
Wunſch der auß dem Hertzen quillet in den Mund/ und alſo den Mund-
Gruß/ Schalom lecha, Friede ſey mit euch/ der Friede GOttes/ welcher
hoͤher iſt/ dann alle Vernunfft/ bewahre euere Hertzen und Sinne in
Chriſto Jeſu. Gott berathe euch mit allerhand geiſtlich- und leiblichem
Segen/ nicht aber allein den Mund-Gruß/ ſondern den Mund-Gruß be-
gleitet mit einem real-Gruß eines Apoſtoliſchen/ Gnadenreichen/ Troſt-
und Heyl-trieffenden Hauß-Weyh- und Gaſt-Dancks der H. Abſolu-
tion/ ſonderlich der Ubergab des H. Geiſtes und ſeiner Gaben.

Was nun Chriſtus der Herr ſeinen Juͤngern zugemuthet/ und Er
ernſtlich anbefohlen/ das hat er auch ſelbs zuvor manchmal exemplificirt/

und
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[504/0524] Die Siebende Die Siebende Predigt/ Von Dem Urtheil und Gericht Chriſti/ uͤber die Wahl Mariaͤ. GEliebte in Chriſto. Wo ihr in ein Hauß gehet/ ſo gruͤſſet daſſelbe/ ſpricht Chriſtus der Herr in der Inſtruction, mit deren Er ſeine Juͤnger abgefertiget/ das Evangelium vom Himmelreich zu predigen/ Matth. 10, 12. Wo und So ſeind die beede bedenckliche termini und Ziel/ nach denen ſie ſich zu richten. Wo/ ſagt er/ ihr in in ein Hauß gehet/ verſtehe/ nicht Schwein- oder Hunds-Stall/ ſon- dern ein Gruß-wuͤrdiges Hauß/ wann ihr in eine Stadt oder Marckt gehet/ ſo erkundiget euch/ ob jemand darinnen/ der es werth ſey. Der hungerig und durſtig/ der ſich fuͤr den unwertheſten halt/ wie der Hauptmann zu Capernaum/ der ſich freuet mit Zacheo/ Chriſtum mit ſeinem Wort auffzunemmen/ und ſeinem Hauß Heyl zu zuziehen/ der euch einladet wie die andaͤchtige Purpur-Kraͤmerin. Wo ſie nun in ein ſolches gewuͤrdigtes Gaſt-Hauß kommen/ was ſollen ſie da thun? ſollen ſie laͤhr daher kommen? oder unhoͤfflich und unbeſcheidenlich mit der Thuͤr zur Stub hinein fallen/ wie Grobianer und Maul-Fran- cken? Nein/ ſondern gruͤſſet daſſelbe/ bringet den Gruß zum Willkomm mit/ wuͤnſchet ihnen alles Gutes/ bringet mit ein Hertzens-Gruß/ ein Wunſch der auß dem Hertzen quillet in den Mund/ und alſo den Mund- Gruß/ Schalom lecha, Friede ſey mit euch/ der Friede GOttes/ welcher hoͤher iſt/ dann alle Vernunfft/ bewahre euere Hertzen und Sinne in Chriſto Jeſu. Gott berathe euch mit allerhand geiſtlich- und leiblichem Segen/ nicht aber allein den Mund-Gruß/ ſondern den Mund-Gruß be- gleitet mit einem real-Gruß eines Apoſtoliſchen/ Gnadenreichen/ Troſt- und Heyl-trieffenden Hauß-Weyh- und Gaſt-Dancks der H. Abſolu- tion/ ſonderlich der Ubergab des H. Geiſtes und ſeiner Gaben. Was nun Chriſtus der Herr ſeinen Juͤngern zugemuthet/ und Er ernſtlich anbefohlen/ das hat er auch ſelbs zuvor manchmal exemplificirt/ und

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/524>, abgerufen am 21.12.2024.