Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Achtzehende sey Weißheit/ dadurch er geschaffen/ daß Gerechtigkeit und Barmher-tzigkeit in diesem Sacrament einander begegnen/ und küssen/ jene die Un- würdigen/ diese die Würdigen. Amen. Die Achtzehende Predigt/ Von Dem Zweck und End-Ursach/ warum Christus das Heilige Abendmahl eingesetzet/ nemlich der Vergebung der Sünden. GEliebte in Christo. Unter andern Ursachen/ I. Illicio vocali. Gleichwie unter den Tauben etliche sind und heis- II. Sola-
Die Achtzehende ſey Weißheit/ dadurch er geſchaffen/ daß Gerechtigkeit und Barmher-tzigkeit in dieſem Sacrament einander begegnen/ und kuͤſſen/ jene die Un- wuͤrdigen/ dieſe die Wuͤrdigen. Amen. Die Achtzehende Predigt/ Von Dem Zweck und End-Urſach/ warum Chriſtus das Heilige Abendmahl eingeſetzet/ nemlich der Vergebung der Suͤnden. GEliebte in Chriſto. Unter andern Urſachen/ I. Illicio vocali. Gleichwie unter den Tauben etliche ſind und heiſ- II. Sola-
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Die Achtzehende
ſey Weißheit/ dadurch er geſchaffen/ daß Gerechtigkeit und Barmher-
tzigkeit in dieſem Sacrament einander begegnen/ und kuͤſſen/ jene die Un-
wuͤrdigen/ dieſe die Wuͤrdigen. Amen.
Die Achtzehende Predigt/
Von
Dem Zweck und End-Urſach/ warum
Chriſtus das Heilige Abendmahl eingeſetzet/
nemlich der Vergebung der Suͤnden.
GEliebte in Chriſto. Unter andern Urſachen/
warum der H. Geiſt in einer Tauben-Geſtalt bey der
Tauff Chriſti erſchienen/ und in einer Tauben-Geſtalt ſich
abeonterfehen und abmahlen wollen/ iſt ſonderlich das
Evangeliſche Troſt-Ampt/ da er durch das Miniſterium
und werthe Predig-Ampt/ als das Ampt des Geiſtes/ re-
det und handelt/ von dem theurſten Gnaden-Schatz/ den Chriſtus er-
worben/ der ἀμνηςείᾳ und gnaͤdigen Vergebung der Suͤnden/ Erloͤſung
auß der Gewalt und Tyranney des Satans/ und kraͤfftigem Troſt wi-
der alle Anfechtungen der Suͤnden und des boͤſen Gewiſſens/ und daſſel-
be auff drey folgende Arten und Weiſen.
I. Illicio vocali. Gleichwie unter den Tauben etliche ſind und heiſ-
ſen Lock-Tauben/ ſo durch ihre Stimm andere und fremde/ auch wilde
Tauben/ wiederum zum rechten Neſt und Taub-Hauß locken: Alſo hat
der H. Geiſt ex ὑϖερώῳ Hieroſolymitano und Soͤller zu Jeruſalem
zwoͤlff Lock-Tauben außfliegen laſſen/ die haben Ephraim die verlockte
Taub/ Oſe. 7, 11. h. e. das Juͤdiſche Volck zuvorderſt/ und die zwoͤlff ver-
ſtraͤuete Staͤmme Jſrael/ hernach auch die Chamiten/ und andere ab-
goͤttiſche/ heydniſche Voͤlcker/ ſonderlich auch uns arme Japhiten/ zum
Taub-Hauß der Chriſtlichen Kirchen gelocket/ laut des Prophetiſchen
Segens/ Gen. 9, 27. GOtt breite Japhet auß/ und laß ihn woh-
nen in den Huͤtten des Sems/ oder wie es nach der Grund-Sprach
lautet/ und Lutherus in ſeinem Commentario erklaͤret: Gott locke den
verſcheichten und bloͤden Japhet/ und laß ihn wohnen in der Huͤtten des
Sems.
II. Sola-
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