Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Fünffzehende Papsts Sclaven werden/ welches der verdiente Lohn wäre. Dannnach den Kindern Jsrael hat kein Volck unter der Sonnen Gott mit mehrer Undanckbarkeit belohnet/ nachdem Er sie auß Egyptenland auß- geführet/ als die Teutschen/ nachdem sie auß dem eisern Ofen des Römi- schen Egypti erlöset worden. Gott hat den Sacramentlichen Kelch wie- der gegeben/ aber sie haben ihn bezahlt mit sacrilegiis, und Gott seine Ehre geraubt/ darum nun auch der Herr den Daumel-Kelch einge- schencket/ den Zorn-Kelch/ daß sie truncken und toll worden/ für dem Schwerdt/ das Er unter sie geschickt/ Jer. 25, 16. Gott woll dem Jam- mer einmal ein Ende machen/ und unser um seines Nahmens willen erbarmen/ den Daumel-Kelch von unsern Händen wegnemmen/ samt den Heffen seines Grimms/ und unsern Schindern in die Hand geben. Esai. 51, 23. die grosse Hur verurtheilen/ und mit seiner Majestätischen Zukunfft ein Ende machen. Jer. 16, 7. und uns voll einschencken seiner himmlischen Freuden. Amen. Die Sechszehende Predigt/ Von Dem Mund-Sacramentlichen Essen und Trincken des Leibs und Bluts JEsu Christi. GEliebte in Christo. Unter andern Calumnien/ bern
Die Fuͤnffzehende Papſts Sclaven werden/ welches der verdiente Lohn waͤre. Dannnach den Kindern Jſrael hat kein Volck unter der Sonnen Gott mit mehrer Undanckbarkeit belohnet/ nachdem Er ſie auß Egyptenland auß- gefuͤhret/ als die Teutſchen/ nachdem ſie auß dem eiſern Ofen des Roͤmi- ſchen Egypti erloͤſet worden. Gott hat den Sacramentlichen Kelch wie- der gegeben/ aber ſie haben ihn bezahlt mit ſacrilegiis, und Gott ſeine Ehre geraubt/ darum nun auch der Herr den Daumel-Kelch einge- ſchencket/ den Zorn-Kelch/ daß ſie truncken und toll worden/ fuͤr dem Schwerdt/ das Er unter ſie geſchickt/ Jer. 25, 16. Gott woll dem Jam- mer einmal ein Ende machen/ und unſer um ſeines Nahmens willen erbarmen/ den Daumel-Kelch von unſern Haͤnden wegnemmen/ ſamt den Heffen ſeines Grimms/ und unſern Schindern in die Hand geben. Eſai. 51, 23. die groſſe Hur verurtheilen/ und mit ſeiner Majeſtaͤtiſchen Zukunfft ein Ende machen. Jer. 16, 7. und uns voll einſchencken ſeiner himmliſchen Freuden. Amen. Die Sechszehende Predigt/ Von Dem Mund-Sacramentlichen Eſſen und Trincken des Leibs und Bluts JEſu Chriſti. GEliebte in Chriſto. Unter andern Calumnien/ bern
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Die Fuͤnffzehende
Papſts Sclaven werden/ welches der verdiente Lohn waͤre. Dann
nach den Kindern Jſrael hat kein Volck unter der Sonnen Gott mit
mehrer Undanckbarkeit belohnet/ nachdem Er ſie auß Egyptenland auß-
gefuͤhret/ als die Teutſchen/ nachdem ſie auß dem eiſern Ofen des Roͤmi-
ſchen Egypti erloͤſet worden. Gott hat den Sacramentlichen Kelch wie-
der gegeben/ aber ſie haben ihn bezahlt mit ſacrilegiis, und Gott ſeine
Ehre geraubt/ darum nun auch der Herr den Daumel-Kelch einge-
ſchencket/ den Zorn-Kelch/ daß ſie truncken und toll worden/ fuͤr dem
Schwerdt/ das Er unter ſie geſchickt/ Jer. 25, 16. Gott woll dem Jam-
mer einmal ein Ende machen/ und unſer um ſeines Nahmens willen
erbarmen/ den Daumel-Kelch von unſern Haͤnden wegnemmen/ ſamt
den Heffen ſeines Grimms/ und unſern Schindern in die Hand geben.
Eſai. 51, 23. die groſſe Hur verurtheilen/ und mit ſeiner Majeſtaͤtiſchen
Zukunfft ein Ende machen. Jer. 16, 7. und uns voll einſchencken ſeiner
himmliſchen Freuden. Amen.
Die Sechszehende Predigt/
Von
Dem Mund-Sacramentlichen Eſſen und
Trincken des Leibs und Bluts JEſu Chriſti.
GEliebte in Chriſto. Unter andern Calumnien/
damit vor Zeiten die arme Chriſten und heilige Maͤrtyrer
belegt und beſchweret worden/ iſt nicht die geringſte ge-
weßt accuſatio cœnarum Thyeſtæarum, da man ſie der
barbariſchen und unmenſchlichen That bezuͤchtiget/ als
waͤren ſie Menſchen-Freſſer und Blut-Saͤuffer/ unge-
heure Thyeſtes (von deme die Heydniſche Scribenten geſchrieben/ er habe
ſeinen eigenen Sohn/ der ihm von ſeinem Bruder Atreo fuͤrgeſtellet
worden/ gefreſſen/) barbariſche Cyclopen/ Polyphemi, und ſolche Un-
menſchen/ wie die Wilden in der neuen Welt/ die ihre Feinde auß Rach-
gierigkeit freſſen/ oder wie wir leyder auch zu unſern Zeiten erlebt/ daß
man Menſchen-Fleiſch gefreſſen/ und die todten Leichnam auß den Graͤ-
bern
Euſeb. lib.
5, 1. Tertull.
apol. Athe-
nag. Apol.
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