Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Neunte mit Juda sagen: Herr bin ichs? wäre noch ein Christliche Ader inihrem Leib/ würden sie umkehren und Busse thun. Aber noch bleibet unrecht Gut in des Gottlosen Hauß. Mich. 6. Noch schändet man den Sabbath/ noch bleibet Grollen und Feindschafft/ Zungen-Frevel/ etc. und brennt man sich noch wol weiß/ und wil kein Wasser betrübt haben. Nun so schröcklich diese Speiß ist den Gottlosen/ die sich vergeblich schmücken
Die Neunte mit Juda ſagen: Herr bin ichs? waͤre noch ein Chriſtliche Ader inihrem Leib/ wuͤrden ſie umkehren und Buſſe thun. Aber noch bleibet unrecht Gut in des Gottloſen Hauß. Mich. 6. Noch ſchaͤndet man den Sabbath/ noch bleibet Grollen und Feindſchafft/ Zungen-Frevel/ ꝛc. und brennt man ſich noch wol weiß/ und wil kein Waſſer betruͤbt haben. Nun ſo ſchroͤcklich dieſe Speiß iſt den Gottloſen/ die ſich vergeblich ſchmuͤcken
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0264" n="244"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Neunte</hi></fw><lb/> mit Juda ſagen: <hi rendition="#k">Herr</hi> bin ichs? waͤre noch ein Chriſtliche Ader in<lb/> ihrem Leib/ wuͤrden ſie umkehren und Buſſe thun. Aber noch bleibet<lb/> unrecht Gut in des Gottloſen Hauß. Mich. 6. Noch ſchaͤndet man den<lb/> Sabbath/ noch bleibet Grollen und Feindſchafft/ Zungen-Frevel/ ꝛc. und<lb/> brennt man ſich noch wol weiß/ und wil kein Waſſer betruͤbt haben.</p><lb/> <p>Nun ſo ſchroͤcklich dieſe Speiß iſt den Gottloſen/ die ſich vergeblich<lb/> troͤſten/ ſo troͤſtlich den Muͤhſeligen und Beladenen/ die blinder als Bar-<lb/> timaͤus/ aͤrmer als Lazarus/ unreiner als Naaman/ befleckter als die<lb/> Suͤnderin/ abtruͤnniger als Petrus/ dann die ladet Chriſtus ein mit<lb/> außgereckter Hand <hi rendition="#aq">Matth. XI.</hi> <hi rendition="#fr">Kommet her zu mir alle die ihr<lb/> muͤhſelig und beladen ſeyd/ ich wil euch erquicken.</hi> Hie mag<lb/> auch wol geſagt werden/ was dorten ſtehet. Mich. 2/7. <hi rendition="#fr">Das Hauß<lb/> Jacob troͤſtet ſich alſo: Meyneſtu des HErꝛn Geiſt ſeye ver-<lb/> kuͤrtzt? Solte er ſolches thun wollen? Es iſt wahr/ meine<lb/> Rede ſeind freundlich den Frommen.</hi> Ligt nur an dem Glauben/<lb/> dann das Wort Fuͤr euch gegeben/ fordert eitel glaubige Hertzen. <hi rendition="#fr">Wer<lb/> es annim̃t/ der verſiegelts/ daß GOtt warhafftig iſt/</hi> ſagt Jo-<lb/> hannes der Taͤuffer/ Joh. 3/33. Wahr iſt es zwar/ wir greiffens nicht/<lb/> fuͤhlens auch nicht/ inſonderheit in Anfechtungen/ und laͤßt ſich da der<lb/> Zweiffel viel ſtaͤrcker ſpuͤhren/ aber da gehoͤret Kampff und Streit dazu/<lb/> man muß ringen mit Jacob/ ich laß dich nicht/ du ſegneſt mich dann/ oder<lb/> mit den Juͤngern Chriſti: Bleib bey uns <hi rendition="#k">Herr/</hi> dann es wil Abend<lb/> werden/ und der Tag hat ſich geneigt. Als David der Lade des <hi rendition="#k">Herrn</hi><lb/> ein Hauß und Wohnung bauen wolte/ was fuͤr einen groſſen Schatz hat<lb/> er zu ſolchem Schmuck angewendet/ <hi rendition="#fr">Das Werck/</hi> ſpricht er/ 1. <hi rendition="#aq">Chron.</hi><lb/> 30, 1. <hi rendition="#fr">iſt groß/ dann es iſt nicht eines Menſchen Wohnung/<lb/> ſondern GOttes des HErꝛn. Jch aber habe auß allen mei-<lb/> nen Kraͤfften geſchickt/ zum Hauſe GOttes/ Gold zu gulde-<lb/> nen/ Silber zu ſilbernen/ Ertz zu ehrnen/ Eiſen zu eiſernen/<lb/> Holtz zu hoͤltzernem Geraͤthe/ Onychſtein/ eingefaßte Rubin/<lb/> und bundte Steine/ und allerley Edelgeſteine/ und Marmel-<lb/> ſteine die Maͤnge/ uͤber das auß Wolgefallen dem Hauſe mei-<lb/> nes GOttes/ habe ich eigenes gutes Gold und Silber/ drey<lb/> tauſend Centner Golds von Ophir/ und ſieben tauſend Cent-<lb/> ner lauter Silbers/ das gebe ich zum heiligen Hauſe GOt-<lb/> tes/ uͤber alles/ das ich geſchickt habe/ die Waͤnde der Haͤuſer<lb/> zu uͤberziehen.</hi> Wie ſollen denn wir den Tempel unſers Hertzens<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchmuͤcken</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [244/0264]
Die Neunte
mit Juda ſagen: Herr bin ichs? waͤre noch ein Chriſtliche Ader in
ihrem Leib/ wuͤrden ſie umkehren und Buſſe thun. Aber noch bleibet
unrecht Gut in des Gottloſen Hauß. Mich. 6. Noch ſchaͤndet man den
Sabbath/ noch bleibet Grollen und Feindſchafft/ Zungen-Frevel/ ꝛc. und
brennt man ſich noch wol weiß/ und wil kein Waſſer betruͤbt haben.
Nun ſo ſchroͤcklich dieſe Speiß iſt den Gottloſen/ die ſich vergeblich
troͤſten/ ſo troͤſtlich den Muͤhſeligen und Beladenen/ die blinder als Bar-
timaͤus/ aͤrmer als Lazarus/ unreiner als Naaman/ befleckter als die
Suͤnderin/ abtruͤnniger als Petrus/ dann die ladet Chriſtus ein mit
außgereckter Hand Matth. XI. Kommet her zu mir alle die ihr
muͤhſelig und beladen ſeyd/ ich wil euch erquicken. Hie mag
auch wol geſagt werden/ was dorten ſtehet. Mich. 2/7. Das Hauß
Jacob troͤſtet ſich alſo: Meyneſtu des HErꝛn Geiſt ſeye ver-
kuͤrtzt? Solte er ſolches thun wollen? Es iſt wahr/ meine
Rede ſeind freundlich den Frommen. Ligt nur an dem Glauben/
dann das Wort Fuͤr euch gegeben/ fordert eitel glaubige Hertzen. Wer
es annim̃t/ der verſiegelts/ daß GOtt warhafftig iſt/ ſagt Jo-
hannes der Taͤuffer/ Joh. 3/33. Wahr iſt es zwar/ wir greiffens nicht/
fuͤhlens auch nicht/ inſonderheit in Anfechtungen/ und laͤßt ſich da der
Zweiffel viel ſtaͤrcker ſpuͤhren/ aber da gehoͤret Kampff und Streit dazu/
man muß ringen mit Jacob/ ich laß dich nicht/ du ſegneſt mich dann/ oder
mit den Juͤngern Chriſti: Bleib bey uns Herr/ dann es wil Abend
werden/ und der Tag hat ſich geneigt. Als David der Lade des Herrn
ein Hauß und Wohnung bauen wolte/ was fuͤr einen groſſen Schatz hat
er zu ſolchem Schmuck angewendet/ Das Werck/ ſpricht er/ 1. Chron.
30, 1. iſt groß/ dann es iſt nicht eines Menſchen Wohnung/
ſondern GOttes des HErꝛn. Jch aber habe auß allen mei-
nen Kraͤfften geſchickt/ zum Hauſe GOttes/ Gold zu gulde-
nen/ Silber zu ſilbernen/ Ertz zu ehrnen/ Eiſen zu eiſernen/
Holtz zu hoͤltzernem Geraͤthe/ Onychſtein/ eingefaßte Rubin/
und bundte Steine/ und allerley Edelgeſteine/ und Marmel-
ſteine die Maͤnge/ uͤber das auß Wolgefallen dem Hauſe mei-
nes GOttes/ habe ich eigenes gutes Gold und Silber/ drey
tauſend Centner Golds von Ophir/ und ſieben tauſend Cent-
ner lauter Silbers/ das gebe ich zum heiligen Hauſe GOt-
tes/ uͤber alles/ das ich geſchickt habe/ die Waͤnde der Haͤuſer
zu uͤberziehen. Wie ſollen denn wir den Tempel unſers Hertzens
ſchmuͤcken
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |