Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Predigt. alle unordentliche Affecten auß dem Weg raumet. Sprichstu ferner/wann ich schon hingehe zu diesem Sacrament/ so kommt doch die Ge- wissens-Angst wieder. Antwort/ kämpffe und streite darwider/ die Sünde läßt allezeit eine cicatricem und Wundmahl nach sich/ so aber dem Menschen nicht zum Zweiffel verleiten/ sondern zur Fürsichtigkeit dienen soll. Wie/ sprichstu noch einmal/ ich sündige aber wieder/ Ant- wort/ die Jünger Christi waren rein. Joh. 13. noch gleichwol fangen sie alsobald darauff einen Praecedentz-Streit an/ schlaffen/ da Christus lei- det/ fliehen davon. Petrus thut einen grossen Fall. Sonderlich ist dieses Mahl von nöthen wann wir wandern müs-
Der durch die Geburt worden dein Gesell/ Durchs Sacrament gespeißt dein Seel/ Durch seinen Tod dein Rantzion/ Werden dort dein Cron und Gnaden-Lohn/ Das geb uns GOtt in seinem Thron/ AMEN. Die A a iij
Predigt. alle unordentliche Affecten auß dem Weg raumet. Sprichſtu ferner/wann ich ſchon hingehe zu dieſem Sacrament/ ſo kom̃t doch die Ge- wiſſens-Angſt wieder. Antwort/ kaͤmpffe und ſtreite darwider/ die Suͤnde laͤßt allezeit eine cicatricem und Wundmahl nach ſich/ ſo aber dem Menſchen nicht zum Zweiffel verleiten/ ſondern zur Fuͤrſichtigkeit dienen ſoll. Wie/ ſprichſtu noch einmal/ ich ſuͤndige aber wieder/ Ant- wort/ die Juͤnger Chriſti waren rein. Joh. 13. noch gleichwol fangen ſie alſobald darauff einen Præcedentz-Streit an/ ſchlaffen/ da Chriſtus lei- det/ fliehen davon. Petrus thut einen groſſen Fall. Sonderlich iſt dieſes Mahl von noͤthen wann wir wandern muͤſ-
Der durch die Geburt worden dein Geſell/ Durchs Sacrament geſpeißt dein Seel/ Durch ſeinen Tod dein Rantzion/ Werden dort dein Cron und Gnaden-Lohn/ Das geb uns GOtt in ſeinem Thron/ AMEN. Die A a iij
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Predigt.
alle unordentliche Affecten auß dem Weg raumet. Sprichſtu ferner/
wann ich ſchon hingehe zu dieſem Sacrament/ ſo kom̃t doch die Ge-
wiſſens-Angſt wieder. Antwort/ kaͤmpffe und ſtreite darwider/ die
Suͤnde laͤßt allezeit eine cicatricem und Wundmahl nach ſich/ ſo aber
dem Menſchen nicht zum Zweiffel verleiten/ ſondern zur Fuͤrſichtigkeit
dienen ſoll. Wie/ ſprichſtu noch einmal/ ich ſuͤndige aber wieder/ Ant-
wort/ die Juͤnger Chriſti waren rein. Joh. 13. noch gleichwol fangen ſie
alſobald darauff einen Præcedentz-Streit an/ ſchlaffen/ da Chriſtus lei-
det/ fliehen davon. Petrus thut einen groſſen Fall.
Sonderlich iſt dieſes Mahl von noͤthen wann wir wandern muͤſ-
ſen/ durchs todte Meer und das Paſſah halten/ in dem finſtern Thal des
Todes/ da iſt dieſe Speiß und Zehr-Pfenning wol von noͤthen. Hiero-
nymus ſoll in ſeinem Todes-Kampff geſagt haben. O ſacrum convi-
vium, & peregrinantium viaticum, quô de hoc mundo pervenitur ad
cœli conſortium. Eja ergò fidelis anima, hoc fruere convivio, in
quo Salvatoris tui corpus ſumendum proponitur: O du heiliges
Gaſt-Mahl und Zehr-Pfenning deren die dem Himmel zu
wallen/ durch welches man auß dieſer Welt kommet zur Ge-
ſellſchafft der triumphirenden Himmels-Buͤrger/ wolan dero-
wegen du glaubige Seele/ mache dich theilhafftig dieſes
Himmels-Mahls/ in welchem dir der Leib deines Seligma-
chers zu eſſen auffgeſtellet wird/ ſo wird alsdann dein JEſus/
Qui ſe dedit naſcens in ſocium,
Conveſcens in edulium,
Moriens in precium,
Regnans in præmium.
Der durch die Geburt worden dein Geſell/
Durchs Sacrament geſpeißt dein Seel/
Durch ſeinen Tod dein Rantzion/
Werden dort dein Cron und Gnaden-Lohn/
Das geb uns GOtt in ſeinem Thron/
AMEN.
Die
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