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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die fünffte
der Teuffel auch/ sine applicatione & fructu. Man hörts wol alle
Sonntag/ aber ohne Verstand/ Nachsinn und affecten, man bekümmert
sich/ wie die Weiber in der passion, über Christum/ und nicht über sich
selbst. Nun solche haben ihren sentenz, wer nicht glaubt/ der macht
Gott zum Lügner/ er stößt seine Gutthaten von sich/ und stehet ihm selbst
für dem Liecht. Nun welche Höll ist heiß genug/ solche Boßheit zu büssen?

Darum solls seyn (V.) Verbum pases su [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]thereseos axion, ein
Wort so auff hebens und behaltens werth.
Dazu sich ein jeder
soll ermahnen lassen. Tene quod habes, behalte was du hast/ hastus
einmal angenommen/ O so hebe es fleissig auff/ gebrauche dich dessen
wider alle Cacangelia der Jrrgeister/ und dero antesignani des leidigen
Sathans/ der spinnt auß dem Gesetz einen contrari syllogismum, oder
Schluß-Red/ er luxirt damit unser guldene Kett/ trennt und macht
sie loß/ sein syllogismus ist dieser: Der jenige Mensch/ der das Gesetz
nicht erfüllet/ oder hält alles was in dem Gesetz GOttes geschrieben steht/
der ist verflucht/ er ist des ewigen Todes schuldig (dann der Sünden
Sold ist der Tod.) Nun O Mensch/ du bist derselbe/ du erfüllest nicht
allein das Gesetz nicht/ sondern widerstrebest ihm auch. Ergo so bistu
vermaledeyt und deß ewigen Todes schuldig. Hierinnen nun der Sa-
chen zu helffen/ so muß man die majorem limitiren auß dem Evangelio
per [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]eikeian, mit dem nisi: Es seye dann/ daß ein anderer den
Fluch auff sich genommen/ tausch- und bürgs-weise ein kathara worden/
und den Fluch in einen Segen verwandelt/ wie Jonas der ein katharma
oder Außwürffling worden für seine Gefärten/ die erhalten worden vom
Ungewitter/ nachdem man ihn ins Meer geworffen; Es sey dann/ daß
ein anderer den Tod für mich gelitten/ bürgsweise und würgsweise pas-
sive & active,
und also den Fluch des Gesetzes von mir abgewendet. Also
hieß es bey unserm Großvater Adam/ morte morieris, du wirst deß To-
des (ewig) sterben/ limita ex Evangelio, es seye dann/ daß ein
Schlangentretter/ ein gesegneter Weibs-Same für den Vater sterbe/ und
sich in Versen stechen lasse/ und sein Blut vergiesse. Weil nun von einem
solchen die Verheissung vorhanden/ ergo chavah, getrost/ nicht todt/ son-
dern leben.

Der Calvinische Jrrgeist fecht die minorem den Nachsatz an/ Iu-
xi
rt/ negirt und muß dieselbe negiren/ alldieweil er das katholikon fidei
nicht wil passiren lassen/ ob er gleich sagt/ er glaube auch/ so kan ers doch
consequenter nicht sagen. Ein König verspricht seiner Hoff-Burst/
seinen Hoff-Junckern allerhand Lehen und gute Tag/ hats aber die Mey-

nung/

Die fuͤnffte
der Teuffel auch/ ſine applicatione & fructu. Man hoͤrts wol alle
Sonntag/ aber ohne Verſtand/ Nachſinn und affecten, man bekuͤmmert
ſich/ wie die Weiber in der paſſion, uͤber Chriſtum/ und nicht uͤber ſich
ſelbſt. Nun ſolche haben ihren ſentenz, wer nicht glaubt/ der macht
Gott zum Luͤgner/ er ſtoͤßt ſeine Gutthaten von ſich/ und ſtehet ihm ſelbſt
fuͤr dem Liecht. Nun welche Hoͤll iſt heiß genug/ ſolche Boßheit zu buͤſſen?

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Wort ſo auff hebens und behaltens werth.
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ſoll ermahnen laſſen. Tene quod habes, behalte was du haſt/ haſtus
einmal angenommen/ O ſo hebe es fleiſſig auff/ gebrauche dich deſſen
wider alle Cacangelia der Jrꝛgeiſter/ und dero anteſignani des leidigen
Sathans/ der ſpinnt auß dem Geſetz einen contrari ſyllogiſmum, oder
Schluß-Red/ er luxirt damit unſer guldene Kett/ trennt und macht
ſie loß/ ſein ſyllogiſmus iſt dieſer: Der jenige Menſch/ der das Geſetz
nicht erfuͤllet/ oder haͤlt alles was in dem Geſetz GOttes geſchrieben ſteht/
der iſt verflucht/ er iſt des ewigen Todes ſchuldig (dann der Suͤnden
Sold iſt der Tod.) Nun O Menſch/ du biſt derſelbe/ du erfuͤlleſt nicht
allein das Geſetz nicht/ ſondern widerſtrebeſt ihm auch. Ergò ſo biſtu
vermaledeyt und deß ewigen Todes ſchuldig. Hierinnen nun der Sa-
chen zu helffen/ ſo muß man die majorem limitiren auß dem Evangelio
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Fluch auff ſich genommen/ tauſch- und buͤrgs-weiſe ein καθάρα worden/
und den Fluch in einen Segen verwandelt/ wie Jonas der ein κάθαρμα
oder Außwuͤrffling worden fuͤr ſeine Gefaͤrten/ die erhalten worden vom
Ungewitter/ nachdem man ihn ins Meer geworffen; Es ſey dann/ daß
ein anderer den Tod fuͤr mich gelitten/ buͤrgsweiſe und wuͤrgsweiſe paſ-
ſivè & activè,
und alſo den Fluch des Geſetzes von mir abgewendet. Alſo
hieß es bey unſerm Großvater Adam/ morte morieris, du wirſt deß To-
des (ewig) ſterben/ limita ex Evangelio, es ſeye dann/ daß ein
Schlangentretter/ ein geſegneter Weibs-Same fuͤr den Vater ſterbe/ und
ſich in Verſen ſtechen laſſe/ und ſein Blut vergieſſe. Weil nun von einem
ſolchen die Verheiſſung vorhanden/ ergò chavah, getroſt/ nicht todt/ ſon-
dern leben.

Der Calviniſche Jrꝛgeiſt fecht die minorem den Nachſatz an/ Iu-
xi
rt/ negirt und muß dieſelbe negiren/ alldieweil er das καθολικὸν fidei
nicht wil paſſiren laſſen/ ob er gleich ſagt/ er glaube auch/ ſo kan ers doch
conſequenter nicht ſagen. Ein Koͤnig verſpricht ſeiner Hoff-Burſt/
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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/94>, abgerufen am 29.11.2024.