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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die neun und zwantzigste
stehen/ etliche sind nähere/ etliche sind fernere. Nahe sind der Christen
Kinder inner halb der Christlichen Kirchen/ fern der Heyden Kinder die
vid. Gerh.
de Bapt.
pag.
825.
draussen sind/ Eph. 2/11. 12. Darum gedencket daran/ daß ihr wei-
land nach dem Fleisch Heyden gewesen sind/ und die Vor-
haut genennet wurden/ von denen/ die genennet sind die Be-
schneidung nach dem Fleisch/ die mit der Hand geschicht:
Daß ihr zur selbigen Zeit waret ohne Christo/ fremd und aus-
ser der Burgerschafft Jsrael/ und fremde von den Testamen-
ten der Verheissunge/ daher ihr keine Hoffnung hattet/ und
waret ohne Gott in der Welt.
Jene sind äusserlich und Kirchisch
heilig/ und haben Jus ad rem; diese sind und heissen unrein/ Rom. 11/16.
Jst der Anbruch heilig/ so ist auch der gantze Teig heilig/
und so die Wurtzel heilig ist/ so sind auch die Zweige heilig.

1. Cor. 7/14. Denn der unglaubige Mensch ist geheiligt durchs
Weib/ und das unglaubige Weib wird geheiliget durch den
Mann/ sonst wären euere Kinder unrein/ nun aber sind sie
heilig.
Illi sunt sanctitatis designati, hi reapse sancti, Tertull.
lib. 2. de anim. c.
39.

Nun der Weg ist gemacht/ das Thor stehet offen/ die Blöcke und
Stöcke/ so unterwegs gelegen/ sind abgeweltzt/ die Jrrthum/ welche Gött-
licher Warheit zuwider/ sind widerlegt. Dann so die Tauffe allein ver-
nünfftige Menschen angehet/ so ist damit der Päbstischen Glocken-Tauffe
außgeläutet: So alle Menschen der warhafftigen und kräfftigen Tauffe
fähig sind/ so ist niemand davon bloß außgeschlossen/ und demnach falsch/
was die so genannte Reformirten fürgeben/ als ob die bloß verworffene
Esauiten nur allein die äusserliche Wasser-Tauffe ohne die innerliche
Krafft der Widergeburt empfiengen. Jst die Tauffe nöthig dem der
sie haben kan und soll: So fallen zween Jrrthum zu Boden. Zur Rech-
ten die Päbstische allzustrenge Noth/ deren kurtz zuvor gedacht worden.
Zur Lincken die Calvinische Unnoth. Sintemal der bloß-außerwehlt ist
allbereit vor der Tauffe heilig/ und im Bund GOttes würcklich/ juxta
Calvin. lib. 4. Instit. c. 16. n.
14. Was bedarff es eines Mittels/ da-
v. Myster.
sect. 3. art. 2
pag.
793.
804. 808.
910.
durch er in den Gnaden-Bund gerathen möge? Der bloß-verworffene
hat keine Tauff-Krafft zu hoffen/ juxta Masson. c. 9. p. 90. & seqq. Er-
streckt sich die Tauff-Krafft auch auff die junge/ zarte/ unmündige Kinder/
so ists ein verdammter Schwarm der Widertäuffer und anderer Fanati-
schen Sectirern/ wenn sie es denselben versagen/ dann so lautet die Be-
kantnuß deß berühmten Widertäuffers Rauff genannt/ im Colloq. zu

Fran-

Die neun und zwantzigſte
ſtehen/ etliche ſind naͤhere/ etliche ſind fernere. Nahe ſind der Chriſten
Kinder inner halb der Chriſtlichen Kirchen/ fern der Heyden Kinder die
vid. Gerh.
de Bapt.
pag.
825.
drauſſen ſind/ Eph. 2/11. 12. Darum gedencket daran/ daß ihr wei-
land nach dem Fleiſch Heyden geweſen ſind/ und die Vor-
haut genennet wurden/ von denen/ die genennet ſind die Be-
ſchneidung nach dem Fleiſch/ die mit der Hand geſchicht:
Daß ihr zur ſelbigen Zeit waret ohne Chriſto/ fremd und auſ-
ſer der Burgerſchafft Jſrael/ und fremde von den Teſtamen-
ten der Verheiſſunge/ daher ihr keine Hoffnung hattet/ und
waret ohne Gott in der Welt.
Jene ſind aͤuſſerlich und Kirchiſch
heilig/ und haben Jus ad rem; dieſe ſind und heiſſen unrein/ Rom. 11/16.
Jſt der Anbruch heilig/ ſo iſt auch der gantze Teig heilig/
und ſo die Wurtzel heilig iſt/ ſo ſind auch die Zweige heilig.

1. Cor. 7/14. Denn der unglaubige Menſch iſt geheiligt durchs
Weib/ und das unglaubige Weib wird geheiliget durch den
Mann/ ſonſt waͤren euere Kinder unrein/ nun aber ſind ſie
heilig.
Illi ſunt ſanctitatis deſignati, hi reapſe ſancti, Tertull.
lib. 2. de anim. c.
39.

Nun der Weg iſt gemacht/ das Thor ſtehet offen/ die Bloͤcke und
Stoͤcke/ ſo unterwegs gelegen/ ſind abgeweltzt/ die Jrꝛthum/ welche Goͤtt-
licher Warheit zuwider/ ſind widerlegt. Dann ſo die Tauffe allein ver-
nuͤnfftige Menſchen angehet/ ſo iſt damit der Paͤbſtiſchen Glocken-Tauffe
außgelaͤutet: So alle Menſchen der warhafftigen und kraͤfftigen Tauffe
faͤhig ſind/ ſo iſt niemand davon bloß außgeſchloſſen/ und demnach falſch/
was die ſo genannte Reformirten fuͤrgeben/ als ob die bloß verworffene
Eſauiten nur allein die aͤuſſerliche Waſſer-Tauffe ohne die innerliche
Krafft der Widergeburt empfiengen. Jſt die Tauffe noͤthig dem der
ſie haben kan und ſoll: So fallen zween Jrꝛthum zu Boden. Zur Rech-
ten die Paͤbſtiſche allzuſtrenge Noth/ deren kurtz zuvor gedacht worden.
Zur Lincken die Calviniſche Unnoth. Sintemal der bloß-außerwehlt iſt
allbereit vor der Tauffe heilig/ und im Bund GOttes wuͤrcklich/ juxtà
Calvin. lib. 4. Inſtit. c. 16. n.
14. Was bedarff es eines Mittels/ da-
v. Myſter.
ſect. 3. art. 2
pag.
793.
804. 808.
910.
durch er in den Gnaden-Bund gerathen moͤge? Der bloß-verworffene
hat keine Tauff-Krafft zu hoffen/ juxtà Maſſon. c. 9. p. 90. & ſeqq. Er-
ſtreckt ſich die Tauff-Krafft auch auff die junge/ zarte/ unmuͤndige Kinder/
ſo iſts ein verdam̃ter Schwarm der Widertaͤuffer und anderer Fanati-
ſchen Sectirern/ wenn ſie es denſelben verſagen/ dann ſo lautet die Be-
kantnuß deß beruͤhmten Widertaͤuffers Rauff genannt/ im Colloq. zu

Fran-
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[844/0868] Die neun und zwantzigſte ſtehen/ etliche ſind naͤhere/ etliche ſind fernere. Nahe ſind der Chriſten Kinder inner halb der Chriſtlichen Kirchen/ fern der Heyden Kinder die drauſſen ſind/ Eph. 2/11. 12. Darum gedencket daran/ daß ihr wei- land nach dem Fleiſch Heyden geweſen ſind/ und die Vor- haut genennet wurden/ von denen/ die genennet ſind die Be- ſchneidung nach dem Fleiſch/ die mit der Hand geſchicht: Daß ihr zur ſelbigen Zeit waret ohne Chriſto/ fremd und auſ- ſer der Burgerſchafft Jſrael/ und fremde von den Teſtamen- ten der Verheiſſunge/ daher ihr keine Hoffnung hattet/ und waret ohne Gott in der Welt. Jene ſind aͤuſſerlich und Kirchiſch heilig/ und haben Jus ad rem; dieſe ſind und heiſſen unrein/ Rom. 11/16. Jſt der Anbruch heilig/ ſo iſt auch der gantze Teig heilig/ und ſo die Wurtzel heilig iſt/ ſo ſind auch die Zweige heilig. 1. Cor. 7/14. Denn der unglaubige Menſch iſt geheiligt durchs Weib/ und das unglaubige Weib wird geheiliget durch den Mann/ ſonſt waͤren euere Kinder unrein/ nun aber ſind ſie heilig. Illi ſunt ſanctitatis deſignati, hi reapſe ſancti, Tertull. lib. 2. de anim. c. 39. vid. Gerh. de Bapt. pag. 825. Nun der Weg iſt gemacht/ das Thor ſtehet offen/ die Bloͤcke und Stoͤcke/ ſo unterwegs gelegen/ ſind abgeweltzt/ die Jrꝛthum/ welche Goͤtt- licher Warheit zuwider/ ſind widerlegt. Dann ſo die Tauffe allein ver- nuͤnfftige Menſchen angehet/ ſo iſt damit der Paͤbſtiſchen Glocken-Tauffe außgelaͤutet: So alle Menſchen der warhafftigen und kraͤfftigen Tauffe faͤhig ſind/ ſo iſt niemand davon bloß außgeſchloſſen/ und demnach falſch/ was die ſo genannte Reformirten fuͤrgeben/ als ob die bloß verworffene Eſauiten nur allein die aͤuſſerliche Waſſer-Tauffe ohne die innerliche Krafft der Widergeburt empfiengen. Jſt die Tauffe noͤthig dem der ſie haben kan und ſoll: So fallen zween Jrꝛthum zu Boden. Zur Rech- ten die Paͤbſtiſche allzuſtrenge Noth/ deren kurtz zuvor gedacht worden. Zur Lincken die Calviniſche Unnoth. Sintemal der bloß-außerwehlt iſt allbereit vor der Tauffe heilig/ und im Bund GOttes wuͤrcklich/ juxtà Calvin. lib. 4. Inſtit. c. 16. n. 14. Was bedarff es eines Mittels/ da- durch er in den Gnaden-Bund gerathen moͤge? Der bloß-verworffene hat keine Tauff-Krafft zu hoffen/ juxtà Maſſon. c. 9. p. 90. & ſeqq. Er- ſtreckt ſich die Tauff-Krafft auch auff die junge/ zarte/ unmuͤndige Kinder/ ſo iſts ein verdam̃ter Schwarm der Widertaͤuffer und anderer Fanati- ſchen Sectirern/ wenn ſie es denſelben verſagen/ dann ſo lautet die Be- kantnuß deß beruͤhmten Widertaͤuffers Rauff genannt/ im Colloq. zu Fran- v. Myſter. ſect. 3. art. 2 pag. 793. 804. 808. 910.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 844. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/868>, abgerufen am 22.11.2024.