Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die acht und zwantzigste den/ ist stattlich widerlegt/ und bißher widerlegt geblieben inder Darmstätischen gründlichen Außführung/ cap. 7. p. 472. & seqq. (II.) Precii beneficium, Der Würde Gutthat. Jn der (III.) Beneficium propter officium, Keine Gutthat ver- himm-
Die acht und zwantzigſte den/ iſt ſtattlich widerlegt/ und bißher widerlegt geblieben inder Darmſtaͤtiſchen gruͤndlichen Außfuͤhrung/ cap. 7. p. 472. & ſeqq. (II.) Precii beneficium, Der Wuͤrde Gutthat. Jn der (III.) Beneficium propter officium, Keine Gutthat ver- himm-
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Die acht und zwantzigſte
den/ iſt ſtattlich widerlegt/ und bißher widerlegt geblieben in
der Darmſtaͤtiſchen gruͤndlichen Außfuͤhrung/ cap. 7. p. 472.
& ſeqq.
(II.) Precii beneficium, Der Wuͤrde Gutthat. Jn der
Welt bemuͤhet man ſich um den Stammbaum deß weltlichen Adels/ von
wie viel Ahnen man ſich zu ruͤhmen? Jſt zwar ein groſſes Gluͤck/ in einem
hohen Hauß gebohren werden; Aber vor GOtt/ bey dem kein Anſehen
der Perſon/ hat man damit wenig zu prangen/ und geſchicht gemeiniglich/
daß ſolche Welt-Hoheit Centauros, wilde Maͤnner und auffgeblaſene
Hertzen gebieret/ was prangt ein Kind mit ſeinem Großvater/ der ein
Perduell und Bandit geweßt/ wir haben uns ſaͤmptlich von Adams Jam-
merthal und Evaͤ Grabſtein her zu ſchreiben. Aber Chriſten-Adel iſt der
hoͤchſte Adel: Wieviel gluͤckſeliger iſt ein Bauren-Sohn zu ſchaͤtzen/ der
ein Chriſt geboren und geſtorben/ ein Jude der getaufft und als ein Chriſt
geſtorben/ als Graf oder Herꝛ/ der zwar ein Chriſt getaufft/ aber als ein
Cyclops und Heyde gelebt/ und in ſeinen Suͤnden im Duell geſtorben.
Jſts nicht ein groſſes Gluͤck geweſen/ daß Moſes ein armes verachtes Juͤ-
diſches Knaͤblein von der Koͤniglichen Tochter Pharao adoptirt wor-
den? O welch ein Glückſeligkeit war es/ da der Kayſer Nerva den Tra-
janum fuͤr einen Sohn und Erben angenommen/ mit dieſen Worten:
Quod felix fauſtumque ſit, Trajanum adopto. So ſagt auch in ge-
wiſſer Maß der Himmliſche Vater zu einem jeden Taͤuffling/ diß iſt mein
lieber Sohn/ meine liebe Tochter/ meines ewigen Himmelreichs Gnaden-
Erbe; Dann wie viel den HErꝛn auffnehmen (in der H. Tauffe) denen
gibt er Macht Gottes Kinder zu werden/ Joh. 1/12. Wars nicht eine
hohe Wuͤrde/ da Eſther ein armes Maͤgdlein dem groſſen Koͤnig Ahaſ-
vero vermaͤhlet/ Athenais eines Griechiſchen Philoſophi Tochter gar
Kayſerin worden? Deſſen hat ſich auch vielmehr zuerfreuen eine jede ge-
tauffte Seele/ weil ſie hiedurch mit dem Koͤnig aller Koͤnige Chriſto JE-
ſu als eine liebe Braut vermaͤhlet worden. Jſts nicht ein theurer Schatz/
ein Tempel voll koͤſtlicher Anathematen und Kleinodien? Nun O ge-
tauffte Seele du biſt ein Tempel deß H-Geiſtes/ ein Mitgenoß deß
Erbtheils der Heiligen im Liecht/ Coloſſ. 1/12. Damit kanſtu pran-
gen/ wer den Heiligen Geiſt zum Gaſt bekom̃t/ der hat das hoͤchſte Gut/
GOtt und alles genug/ DEum habenti nihil deeſt, Cyprian.
(III.) Beneficium propter officium, Keine Gutthat ver-
gebens. Hierauff ſoltu nun auch wiſſen/ was dein als eines getaufften
Chriſten Ampts-Pflicht und ſchuldige Gebuͤhr ſeye/ nemlich deinem
himm-
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