fasset ist/ und hat Gottes Wort/ so kan er als ein Christ/ wol die Blinden sehend/ und die Lahmen gehend machen/ denn Gottes Wort ist in ihm/ und er ist Gottes Sohn/ und wir thun durch Gottes Gaben und Gnade/ was Gott durch sich thut/ das ist ein anders. So ist es nun ein groß Ding/ daß ein Christ den Tod und Teuffel fressen: Jtem/ wenn ihm der Kopff abgerissen wird/ daß er soll gedencken/ der Tod sey ein Schlaff/ und er werde seinen Kopff bald wieder kriegen. Tom. 3. Lat. pag. 358. f. 2. Nunc belli quidam homines, qui- bus tota religio ludus & jocus est, nos rident, & objiciunt, ne claudum quidem equum a Lutheranis sanatum, nosque prorsus hoc miraculorum dono destitutos. Sed scriptum est, impius non videbit gloriam Domini. Nam & hodie caeci recipiunt visum, cum reducuntur ad cognitionem Christi obsessae a Sathana mentes. Sur- di audiunt Evangelium. Claudi, qui sedebant in suis superstitio- nibus, & idololatrae, erecta fide exiliunt, & jucunde ambulant. Nam & Helias idololatras claudicantes vocat. Muti quoque jam laudem Dei canunt & praedicant. Quos non movent haec mira- cula, illi ne quidem Christo corporaliter exercenti miracula cre- dent, nihilo enim minora sunt, quam excitare mortuos, aut red- dere visum.
Unter welchen geistlichen Wundern das gröste ist der liebthätige Glaube/ samt dessen Erweckung und Beständigkeit. Welches alles Luthe- rus in den Exempeln der dreyen Hauptmänner/ dessen zu Capernaum/ zu Cäsarea/ und dessen/ der unter dem Creutz gestanden/ (Vid. Brentium ad Joh. p. 760.) deren die Evangelische Histori gedenckt/ gar herrlich heraus- gestrichen Tom. 4. Witt. p. 493. & seqq. Jch sage/ der liebthätige Glau- be/ sintemal es bey diesen letzten Zeiten dahin kommen/ daß Frömmigkeit und Ubung rechter guter Werck ein Miracul, rar/ und ungewöhnliche Dinge werden. Der liebe GOTT erhalte uns in seiner Warheit/ steure des Teuffels Lügen und Gespenst/ sein Wort ist und bleibt die Warheit. Amen.
Die
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Predigt.
faſſet iſt/ und hat Gottes Wort/ ſo kan er als ein Chriſt/ wol die Blinden ſehend/ und die Lahmen gehend machen/ denn Gottes Wort iſt in ihm/ und er iſt Gottes Sohn/ und wir thun durch Gottes Gaben und Gnade/ was Gott durch ſich thut/ das iſt ein anders. So iſt es nun ein groß Ding/ daß ein Chriſt den Tod und Teuffel freſſen: Jtem/ wenn ihm der Kopff abgeriſſen wird/ daß er ſoll gedencken/ der Tod ſey ein Schlaff/ und er werde ſeinen Kopff bald wieder kriegen. Tom. 3. Lat. pag. 358. f. 2. Nunc belli quidam homines, qui- bus tota religio ludus & jocus eſt, nos rident, & objiciunt, ne claudum quidem equum à Lutheranis ſanatum, nosque prorſus hoc miraculorum dono deſtitutos. Sed ſcriptum eſt, impius non videbit gloriam Domini. Nam & hodie cæci recipiunt viſum, cùm reducuntur ad cognitionem Chriſti obſeſſæ à Sathana mentes. Sur- di audiunt Evangelium. Claudi, qui ſedebant in ſuis ſuperſtitio- nibus, & idololatræ, erectâ fide exiliunt, & jucunde ambulant. Nam & Helias idololatras claudicantes vocat. Muti quoque jam laudem Dei canunt & prædicant. Quos non movent hæc mira- cula, illi ne quidem Chriſto corporaliter exercenti miracula cre- dent, nihilo enim minora ſunt, quam excitare mortuos, aut red- dere viſum.
Unter welchen geiſtlichen Wundern das groͤſte iſt der liebthaͤtige Glaube/ ſamt deſſen Erweckung und Beſtaͤndigkeit. Welches alles Luthe- rus in den Exempeln der dreyen Hauptmaͤnner/ deſſen zu Capernaum/ zu Caͤſarea/ und deſſen/ der unter dem Creutz geſtanden/ (Vid. Brentium ad Joh. p. 760.) deren die Evangeliſche Hiſtori gedenckt/ gar herꝛlich heraus- geſtrichen Tom. 4. Witt. p. 493. & ſeqq. Jch ſage/ der liebthaͤtige Glau- be/ ſintemal es bey dieſen letzten Zeiten dahin kommen/ daß Froͤmmigkeit und Ubung rechter guter Werck ein Miracul, rar/ und ungewoͤhnliche Dinge werden. Der liebe GOTT erhalte uns in ſeiner Warheit/ ſteure des Teuffels Luͤgen und Geſpenſt/ ſein Wort iſt und bleibt die Warheit. Amen.
Die
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Predigt.
faſſet iſt/ und hat Gottes Wort/ ſo kan er als ein Chriſt/ wol
die Blinden ſehend/ und die Lahmen gehend machen/ denn
Gottes Wort iſt in ihm/ und er iſt Gottes Sohn/ und wir
thun durch Gottes Gaben und Gnade/ was Gott durch ſich
thut/ das iſt ein anders. So iſt es nun ein groß Ding/ daß
ein Chriſt den Tod und Teuffel freſſen: Jtem/ wenn ihm
der Kopff abgeriſſen wird/ daß er ſoll gedencken/ der Tod ſey
ein Schlaff/ und er werde ſeinen Kopff bald wieder kriegen.
Tom. 3. Lat. pag. 358. f. 2. Nunc belli quidam homines, qui-
bus tota religio ludus & jocus eſt, nos rident, & objiciunt, ne
claudum quidem equum à Lutheranis ſanatum, nosque prorſus
hoc miraculorum dono deſtitutos. Sed ſcriptum eſt, impius non
videbit gloriam Domini. Nam & hodie cæci recipiunt viſum, cùm
reducuntur ad cognitionem Chriſti obſeſſæ à Sathana mentes. Sur-
di audiunt Evangelium. Claudi, qui ſedebant in ſuis ſuperſtitio-
nibus, & idololatræ, erectâ fide exiliunt, & jucunde ambulant.
Nam & Helias idololatras claudicantes vocat. Muti quoque jam
laudem Dei canunt & prædicant. Quos non movent hæc mira-
cula, illi ne quidem Chriſto corporaliter exercenti miracula cre-
dent, nihilo enim minora ſunt, quam excitare mortuos, aut red-
dere viſum.
Unter welchen geiſtlichen Wundern das groͤſte iſt der liebthaͤtige
Glaube/ ſamt deſſen Erweckung und Beſtaͤndigkeit. Welches alles Luthe-
rus in den Exempeln der dreyen Hauptmaͤnner/ deſſen zu Capernaum/ zu
Caͤſarea/ und deſſen/ der unter dem Creutz geſtanden/ (Vid. Brentium ad
Joh. p. 760.) deren die Evangeliſche Hiſtori gedenckt/ gar herꝛlich heraus-
geſtrichen Tom. 4. Witt. p. 493. & ſeqq. Jch ſage/ der liebthaͤtige Glau-
be/ ſintemal es bey dieſen letzten Zeiten dahin kommen/ daß Froͤmmigkeit
und Ubung rechter guter Werck ein Miracul, rar/ und ungewoͤhnliche
Dinge werden. Der liebe GOTT erhalte uns in ſeiner Warheit/
ſteure des Teuffels Luͤgen und Geſpenſt/ ſein Wort iſt und
bleibt die Warheit. Amen.
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 813. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/837>, abgerufen am 22.11.2024.
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