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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die zwey und zwantzigste
v. D Nicol.
Hunn.
pell. ovin.
pag. 451.
Lact. Cat.
Part. 1. p. 33.
Hermenev.
p.
151.
derer/ die im Glauben nicht einig/ wird er doch befinden/ daß
sie in denen Dingen einstimmig sind/ welche ihm zu wissen
nöthig seyn; dessen gebe ich dem Leser diese Probe. Nimm für
dich D. Luthers teutsche Bibel/ dazu die Päbstische Die-
tenbergs/ lege dazu/ so du die Sprache verstehest/ die alte La-
teinische. Suche alte teutsche Bibeln herfür/ die vor D. Lu-
thers Zeiten gemacht worden/ kanst du dazu auch andere ge-
brauchen/ so wirst du darinnen diese Lehren/ die dir heilsam
und nöthig seyn/ finden: Christus ist der einige Mittler zwi-
schen GOtt und den Menschen; der rechte Fursprecher für
die Sünder/ der alle Sünden aller Menschen auff sich ge-
nommen und an seinem Leib getragen. Kein Bruder kan
den andern erlösen/ noch Gott jemand versöhnen: Christus
wohnet durch den Glauben in unsern Hertzen. An denen/ die
in Christo sind/ ist nichts verdammliches. Die Sünder werden
ohne deß Gesetzes Werck für Gott gerecht. Dem der nicht mit
Wercken umbgehet/ glaubet aber an den/ der die Gottlosen
gerecht macht/ dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerech-
tigkeit. Aus Gnaden seyd ihr selig worden/ durch den Glau-
ben/ und dasselbe nicht aus euch/ Gottes Gabe ist es/ nicht
aus den Wercken/ auff daß sich nicht jemand rühme. Dar-
aus hast du zu lernen 1. die verstorbenen Heiligen solt du nicht
halten für Mittler zwischen GOtt und dir: Sie seynd nicht
deine Fursprecher bey GOtt. 2. Keine Heilige können dich
mit GOTT versöhnen/ noch für deine Sünde gnug thun.
3. Wann du den Glauben hast/ so hast du Christum in dir woh-
nen/ und seynd dir alle deine Sünde verziehen. 4. Der Glau-
be macht dich ohn einiges Zuthun guter Wercke vor GOtt
gerecht und selig. 5. Allein Gottes Gnade/ die du durch den
Glauben erlangest/ fördert dich zur Seligkeit/ dabey kein gu-
tes Werck etwas thun kan: Dieweil du denn in diesen/ ja al-
len nöthigen Puncten der
Versionen Einhelligkeit sihest/ so
schliesse daraus: Weil der Römischen Kirche/ ungeachtet sie
D. Luthers Bibel auffs grimmigste hasset/ lästert und ver-
folget/ ihre teutsche Bibel eben das jenige setzet/ so ihrer Lehr
aufs hefftigste zu wider ist/ und ich gleich also in Luthers und
andern teutschen Bibeln befinde/ so kans nicht fehlen/ D. Lu-
thers Bibel muß uns in allen Dingen richtig seyn: Und

bin

Die zwey und zwantzigſte
v. D Nicol.
Hunn.
pell. ovin.
pag. 451.
Lact. Cat.
Part. 1. p. 33.
Hermenev.
p.
151.
derer/ die im Glauben nicht einig/ wird er doch befinden/ daß
ſie in denen Dingen einſtimmig ſind/ welche ihm zu wiſſen
noͤthig ſeyn; deſſen gebe ich dem Leſer dieſe Probe. Nim̃ fuͤr
dich D. Luthers teutſche Bibel/ dazu die Paͤbſtiſche Die-
tenbergs/ lege dazu/ ſo du die Sprache verſteheſt/ die alte La-
teiniſche. Suche alte teutſche Bibeln herfuͤr/ die vor D. Lu-
thers Zeiten gemacht worden/ kanſt du dazu auch andere ge-
brauchen/ ſo wirſt du darinnen dieſe Lehren/ die dir heilſam
und noͤthig ſeyn/ finden: Chriſtus iſt der einige Mittler zwi-
ſchen GOtt und den Menſchen; der rechte Fůrſprecher fuͤr
die Suͤnder/ der alle Suͤnden aller Menſchen auff ſich ge-
nommen und an ſeinem Leib getragen. Kein Bruder kan
den andern erloͤſen/ noch Gott jemand verſoͤhnen: Chriſtus
wohnet durch den Glauben in unſern Hertzen. An denen/ die
in Chriſto ſind/ iſt nichts verdam̃liches. Die Suͤnder werden
ohne deß Geſetzes Werck fuͤr Gott gerecht. Dem der nicht mit
Wercken umbgehet/ glaubet aber an den/ der die Gottloſen
gerecht macht/ dem wird ſein Glaube gerechnet zur Gerech-
tigkeit. Aus Gnaden ſeyd ihr ſelig worden/ durch den Glau-
ben/ und daſſelbe nicht aus euch/ Gottes Gabe iſt es/ nicht
aus den Wercken/ auff daß ſich nicht jemand ruͤhme. Dar-
aus haſt du zu lernen 1. die verſtorbenen Heiligen ſolt du nicht
halten fuͤr Mittler zwiſchen GOtt und dir: Sie ſeynd nicht
deine Fůrſprecher bey GOtt. 2. Keine Heilige koͤnnen dich
mit GOTT verſoͤhnen/ noch fuͤr deine Suͤnde gnug thun.
3. Wann du den Glauben haſt/ ſo haſt du Chriſtum in dir woh-
nen/ und ſeynd dir alle deine Suͤnde verziehen. 4. Der Glau-
be macht dich ohn einiges Zuthun guter Wercke vor GOtt
gerecht und ſelig. 5. Allein Gottes Gnade/ die du durch den
Glauben erlangeſt/ foͤrdert dich zur Seligkeit/ dabey kein gu-
tes Werck etwas thun kan: Dieweil du denn in dieſen/ ja al-
len noͤthigen Puncten der
Verſionen Einhelligkeit ſiheſt/ ſo
ſchlieſſe daraus: Weil der Roͤmiſchen Kirche/ ungeachtet ſie
D. Luthers Bibel auffs grimmigſte haſſet/ laͤſtert und ver-
folget/ ihre teutſche Bibel eben das jenige ſetzet/ ſo ihrer Lehr
aufs hefftigſte zu wider iſt/ und ich gleich alſo in Luthers und
andern teutſchen Bibeln befinde/ ſo kans nicht fehlen/ D. Lu-
thers Bibel muß uns in allen Dingen richtig ſeyn: Und

bin
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[678/0702] Die zwey und zwantzigſte derer/ die im Glauben nicht einig/ wird er doch befinden/ daß ſie in denen Dingen einſtimmig ſind/ welche ihm zu wiſſen noͤthig ſeyn; deſſen gebe ich dem Leſer dieſe Probe. Nim̃ fuͤr dich D. Luthers teutſche Bibel/ dazu die Paͤbſtiſche Die- tenbergs/ lege dazu/ ſo du die Sprache verſteheſt/ die alte La- teiniſche. Suche alte teutſche Bibeln herfuͤr/ die vor D. Lu- thers Zeiten gemacht worden/ kanſt du dazu auch andere ge- brauchen/ ſo wirſt du darinnen dieſe Lehren/ die dir heilſam und noͤthig ſeyn/ finden: Chriſtus iſt der einige Mittler zwi- ſchen GOtt und den Menſchen; der rechte Fůrſprecher fuͤr die Suͤnder/ der alle Suͤnden aller Menſchen auff ſich ge- nommen und an ſeinem Leib getragen. Kein Bruder kan den andern erloͤſen/ noch Gott jemand verſoͤhnen: Chriſtus wohnet durch den Glauben in unſern Hertzen. An denen/ die in Chriſto ſind/ iſt nichts verdam̃liches. Die Suͤnder werden ohne deß Geſetzes Werck fuͤr Gott gerecht. Dem der nicht mit Wercken umbgehet/ glaubet aber an den/ der die Gottloſen gerecht macht/ dem wird ſein Glaube gerechnet zur Gerech- tigkeit. Aus Gnaden ſeyd ihr ſelig worden/ durch den Glau- ben/ und daſſelbe nicht aus euch/ Gottes Gabe iſt es/ nicht aus den Wercken/ auff daß ſich nicht jemand ruͤhme. Dar- aus haſt du zu lernen 1. die verſtorbenen Heiligen ſolt du nicht halten fuͤr Mittler zwiſchen GOtt und dir: Sie ſeynd nicht deine Fůrſprecher bey GOtt. 2. Keine Heilige koͤnnen dich mit GOTT verſoͤhnen/ noch fuͤr deine Suͤnde gnug thun. 3. Wann du den Glauben haſt/ ſo haſt du Chriſtum in dir woh- nen/ und ſeynd dir alle deine Suͤnde verziehen. 4. Der Glau- be macht dich ohn einiges Zuthun guter Wercke vor GOtt gerecht und ſelig. 5. Allein Gottes Gnade/ die du durch den Glauben erlangeſt/ foͤrdert dich zur Seligkeit/ dabey kein gu- tes Werck etwas thun kan: Dieweil du denn in dieſen/ ja al- len noͤthigen Puncten der Verſionen Einhelligkeit ſiheſt/ ſo ſchlieſſe daraus: Weil der Roͤmiſchen Kirche/ ungeachtet ſie D. Luthers Bibel auffs grimmigſte haſſet/ laͤſtert und ver- folget/ ihre teutſche Bibel eben das jenige ſetzet/ ſo ihrer Lehr aufs hefftigſte zu wider iſt/ und ich gleich alſo in Luthers und andern teutſchen Bibeln befinde/ ſo kans nicht fehlen/ D. Lu- thers Bibel muß uns in allen Dingen richtig ſeyn: Und bin v. D Nicol. Hunn. pell. ovin. pag. 451. Lact. Cat. Part. 1. p. 33. Hermenev. p. 151.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/702>, abgerufen am 22.11.2024.