Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.APPENDIX. ses fraternum vintulum nicht leichtlich auffbrechen lassen/ sondern alseinen Last-Stein setzen/ der ehe dem werde auff den Kopff fallen/ der ihn Deut. cap. 1.erheben wolte/ als daß er sich erheben liesse. Der Herr sagt/ das Gericht ist mein/ darauff hat sich ein Regent zuverlassen und fest zu stehen/ als ein Stein-Klippe oder Felß im Meer unbeweglich stehet/ da alle Bulgen/ Wogen und Wasserwellen anschlagen/ und sich an dem Fels abquetschen. Gott ist das Fundament und die Grundfeste aller Gerichte und Obrig- keit. Dieser Text (sagt Lutherus Tom. 1. Isleb. pag. 49 1. in h. l.) solte mir lieber seyn/ dann 4000. Trabanten/ dann er erstlich eine Maur und Wehr der Regiment: darnach ein Trost aller Fürsten und frommen Obrig- keit. Wann ich ein Fürst wäre/ der Text solte mir lieber seyn dann vier- tausend geharnischter Trabanten/ welche wir auch wol müssen haben/ aber auff diesen Text sollen wir trauen und uns verlassen; als daß Gott das Regiment hat zu sich gefasst/ und spricht es sey Sein. Aller Obrig- keit Trost/ Trotz/ Schrecken und Vermahnung ist in diesem Text/ der wird ihn starck genug seyn. Kurtz ists gesetzt/ aber es reichet und greiffet über- auß weit um sich/ und wer da soll oder wil in der Welt regieren/ der mag sich wol freuen dieses Texts/ der ihm saget/ er führe einen Göttlichen Stand/ Ampt und Beruff/ seye GOttes Diener und richte Göttliche Werck auß/ Amen. Anhang Einer kräfftigen Schluß-Red/ dadurch kurtz und klar erwiesen wird/ daß des Pabsts Geist/ der Geist deß grossen Antichrists sey. Auß der andern Epistel Sanct Pauli an die Thessal. cap. 2. OBwol Anfangs diese vorgesetzte Thesis prima fronte scheinet/ Säch-
APPENDIX. ſes fraternum vintulum nicht leichtlich auffbrechen laſſen/ ſondern alseinen Laſt-Stein ſetzen/ der ehe dem werde auff den Kopff fallen/ der ihn Deut. cap. 1.erheben wolte/ als daß er ſich erheben lieſſe. Der Herr ſagt/ das Gericht iſt mein/ darauff hat ſich ein Regent zuverlaſſen und feſt zu ſtehen/ als ein Stein-Klippe oder Felß im Meer unbeweglich ſtehet/ da alle Bulgen/ Wogen und Waſſerwellen anſchlagen/ und ſich an dem Fels abquetſchen. Gott iſt das Fundament und die Grundfeſte aller Gerichte und Obrig- keit. Dieſer Text (ſagt Lutherus Tom. 1. Isleb. pag. 49 1. in h. l.) ſolte mir lieber ſeyn/ dann 4000. Trabanten/ dann er erſtlich eine Maur und Wehr der Regiment: darnach ein Troſt aller Fuͤrſten und from̃en Obrig- keit. Wann ich ein Fuͤrſt waͤre/ der Text ſolte mir lieber ſeyn dann vier- tauſend geharniſchter Trabanten/ welche wir auch wol muͤſſen haben/ aber auff dieſen Text ſollen wir trauen und uns verlaſſen; als daß Gott das Regiment hat zu ſich gefaſſt/ und ſpricht es ſey Sein. Aller Obrig- keit Troſt/ Trotz/ Schrecken und Vermahnung iſt in dieſem Text/ der wird ihn ſtarck genug ſeyn. Kurtz iſts geſetzt/ aber es reichet und greiffet uͤber- auß weit um ſich/ und wer da ſoll oder wil in der Welt regieren/ der mag ſich wol freuen dieſes Texts/ der ihm ſaget/ er fuͤhre einen Goͤttlichen Stand/ Ampt und Beruff/ ſeye GOttes Diener und richte Goͤttliche Werck auß/ Amen. Anhang Einer kraͤfftigen Schluß-Red/ dadurch kurtz und klar erwieſen wird/ daß des Pabſts Geiſt/ der Geiſt deß groſſen Antichriſts ſey. Auß der andern Epiſtel Sanct Pauli an die Theſſal. cap. 2. OBwol Anfangs dieſe vorgeſetzte Theſis primâ fronte ſcheinet/ Saͤch-
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APPENDIX.
ſes fraternum vintulum nicht leichtlich auffbrechen laſſen/ ſondern als
einen Laſt-Stein ſetzen/ der ehe dem werde auff den Kopff fallen/ der ihn
erheben wolte/ als daß er ſich erheben lieſſe. Der Herr ſagt/ das Gericht
iſt mein/ darauff hat ſich ein Regent zuverlaſſen und feſt zu ſtehen/ als ein
Stein-Klippe oder Felß im Meer unbeweglich ſtehet/ da alle Bulgen/
Wogen und Waſſerwellen anſchlagen/ und ſich an dem Fels abquetſchen.
Gott iſt das Fundament und die Grundfeſte aller Gerichte und Obrig-
keit. Dieſer Text (ſagt Lutherus Tom. 1. Isleb. pag. 49 1. in h. l.) ſolte
mir lieber ſeyn/ dann 4000. Trabanten/ dann er erſtlich eine Maur und
Wehr der Regiment: darnach ein Troſt aller Fuͤrſten und from̃en Obrig-
keit. Wann ich ein Fuͤrſt waͤre/ der Text ſolte mir lieber ſeyn dann vier-
tauſend geharniſchter Trabanten/ welche wir auch wol muͤſſen haben/ aber
auff dieſen Text ſollen wir trauen und uns verlaſſen; als daß Gott
das Regiment hat zu ſich gefaſſt/ und ſpricht es ſey Sein. Aller Obrig-
keit Troſt/ Trotz/ Schrecken und Vermahnung iſt in dieſem Text/ der wird
ihn ſtarck genug ſeyn. Kurtz iſts geſetzt/ aber es reichet und greiffet uͤber-
auß weit um ſich/ und wer da ſoll oder wil in der Welt regieren/ der mag
ſich wol freuen dieſes Texts/ der ihm ſaget/ er fuͤhre einen Goͤttlichen
Stand/ Ampt und Beruff/ ſeye GOttes Diener und richte Goͤttliche
Werck auß/ Amen.
Deut. cap.
1.
Anhang
Einer kraͤfftigen Schluß-Red/ dadurch kurtz und
klar erwieſen wird/ daß des Pabſts Geiſt/ der Geiſt
deß groſſen Antichriſts ſey.
Auß der andern Epiſtel Sanct Pauli
an die Theſſal. cap. 2.
OBwol Anfangs dieſe vorgeſetzte Theſis primâ fronte ſcheinet/
als wuͤrden dadurch hohe Potentaten gefaͤhrlich angegriffen/ de-
ren man zu ſchonen haͤtte; Als die ſich deß Roͤmiſchen Pabſts
Soͤhne/ Patronen und Advocaten nennen laſſen/ und demſelben Schutz
zu halten/ beeydigt: waͤre der Pabſt der Antichriſt/ ſo muͤſten ſie deß Anti-
chriſts Soͤhne und Patronen heiſſen/ ja es wil dieſe ſo gethane Aufflag
und Anklag einer notori injuri und oͤffentlichen Schmach-Red gleich ſe-
hen. Wider welche doch fuͤr Lutheriſchen Theologen ſtattliche Apolo-
giæ und Schutz-Reden fuͤrhanden/ ſonderlich in der Verthaͤdigung deß
Saͤch-
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