Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.APPENDIX. Vide Gravamina, vota, suspiria, planctus Ecclesiae apud Alvar. Pelag. in Kan eine belägerte Stadt im Fall alle ordentliche Pfarrherrn und Ein jeder hat das Recht (ait Lutherus Tom. 7. Witt. p. 387. f. 2.) zu dienen die
APPENDIX. Vide Gravamina, vota, ſuſpiria, planctus Eccleſiæ apud Alvar. Pelag. in Kan eine belaͤgerte Stadt im Fall alle ordentliche Pfarꝛherꝛn und Ein jeder hat das Recht (ait Lutherus Tom. 7. Witt. p. 387. f. 2.) zu dienen die
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APPENDIX.
Vide Gravamina, vota, ſuſpiria, planctus Eccleſiæ apud Alvar. Pelag. in
Lib. cui titulum fecit: Planctus Eccleſiæ, anno 1340. editum. Itemque vetuſta
poëmata anno 1552. ab Illyrico edita:
Vide DEUS ultionum,
Quod ſpelunca veſpillonum
Quod in templum Salomonis
Sed arrepto gladio,
Vide videns omnia,
Facta eſt Eccleſia;
Venit princeps Babylonis:
Scelus hoc ulciſcere,
Veni Judex gentium.
Kan eine belaͤgerte Stadt im Fall alle ordentliche Pfarꝛherꝛn und
Seelen Hirten in derſelben/ durch Peſt/ Hunger und dergleichen mit Tode
abgangen/ einen und den andern geſchickten Mann erwaͤhlen/ und beruf-
fen/ daß er ihnen Gottes Wort predige/ ſie troͤſie/ die Sacramenta reiche;
Warum ſolte dergleichen vernuͤnfftigen Schaafen/ im Fall ihre Hirten/
wie der Apoſtel redet Act. 20. auß ihnen ſelbſt waͤren greuliche Woͤlffe wor-
den/ zu thun verwehret ſeyn?
Ein jeder hat das Recht (ait Lutherus Tom. 7. Witt. p. 387. f. 2.) zu dienen
in dem Wort/ ja auch einem jeden iſt gebotten im Wort zu dienen/ ſo er ſiehet/ daß
entweder kein anderer fuͤrhanden iſt/ oder ſo die/ die vorhanden ſind/ unrecht leh-
ren/ als Paulus 1. Corinth 14. geſetzt hat/ damit die Tugend Gottes durch uns
alle verkuͤndiget werde/ wie wolte dann nicht vielmehr etwa eine gantze Gemei-
ne/ das Recht und diß Gebott auch haben/ daß ſie ſolch Ampt durch gemeine Wahl/
einem/ oder mehren/ an ihrer Statt/ befehlen moͤchte/ und dieſelbige den andern/
durch Mit-Willen derſelben/ auch weiter befehlen? Et mox ibid. Chriſtus ſagt
Matth. am 18. cap. Wo zween eins werden auff Erden/ warum es iſt/ daß ſie
bitten wollen/ daß ſoll ihnen widerfahren von meinem Vater/ der im Himmel iſt/
dann wo zween oder drey in meinem Namen verſamlet ſind/ da bin ich mitten
unter ihnen. So nun der einmuͤthige Wille dreyer oder zweyer in dem Namen
des Herrn alle Dinge vermag/ auch Chriſtus ſich ein Meiſter deſſelbigen
Wercks bekennet/ das dieſelben thun; Wie vielmehr ſollen wir glauben/ daß es
geſchehe/ oder geſchehen werde durch GOtt/ der es annehmen wuͤrde/ und uns
darin ein Mittler ſeyn/ ſo wir in ſeinem Namen zuſammen kommen und beteten/
darnach alſo Biſchoff und Diener des Worts auß uns ſelbſt erwaͤhleten? Die-
weil wir ſchon von erſt alsbald wir getauffet werden/ ohn ein ſolche Wahl/ zu
dieſem Ampt gebohren und beruffen ſind. Vnd ſo wir deß ein Exempel begeh-
ren/ hie iſt Apollo/ von dem wir im Buch der zwoͤlff Botten Geſchicht am 18. cap.
alſo leſen/ daß er ohn alle andere Beruffung und Weyhe/ ſey kommen gen Ephe-
ſon, habe daſelbſt allein auß inbruͤnſtiger Hitz der Liebe geprediget/ auch die Ju-
den uͤberwunden gewaltiglich: Lieber ich bitte dich/ auß was Rechten hat er ſich
gebrauchet und underwunden dieſes Ampts des Wortes? Er hat ſich da keines
andern gebraucht/ dann des gemeinen/ und das allem Geſchlecht der Chriſten
frey iſt/ nemlich das geſchrieben iſt durch St. Paulum 1. Cor. 14. So einem/ der
da ſitzt/ eine Offenbarung geſchiehet/ ſo ſoll der erſte ſchweigen. Vnd 1. Pet. 2.
daß ihr verkuͤndiget ſeine Tugend. Vnd derſelbe Mann iſt nachmals auch ein
Apoſtel worden/ ohn alle andere Weyhe oder Ordnung/ und iſt alſo nicht allein
zum Predigampt kommen/ ſondern hat auch ſonſt viel Nutz geſchaffer bey denen/
die
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