Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Predigt. schehen. Dann was anlangt den geistlichen Felsen/ der mit gefolgt/und damahls oben auff dem Felsen geschwebt/ der ist Christus selbst gewest ohne Wort-Blum. Der leibliche Felß war zwar der typus, und das Bild/ aber der geistliche Felß der sie begleitet war antitypus res ipsa, die bedeu- tete Person selbst/ anders als Calvinus, Beza, Piscator und Rivetus ge- schwärmet/ um im Paulinischen Spruch einen Behelff und Schein ihrer Sacramentlichen Metonymiae zu haben. Gleich wie nun (I.) derselbe Felß immutabilis & inex pugnabilis Es war (II.) Ein Felß der mit dem Stab Mosis geschla- (III.) Petra aquiflua ein Wasserquellender Felß/ sintemahl sima, D 2
Predigt. ſchehen. Dann was anlangt den geiſtlichen Felſen/ der mit gefolgt/und damahls oben auff dem Felſen geſchwebt/ der iſt Chriſtus ſelbſt geweſt ohne Wort-Blum. Der leibliche Felß war zwar der typus, und das Bild/ aber der geiſtliche Felß der ſie begleitet war antitypus res ipſa, die bedeu- tete Perſon ſelbſt/ anders als Calvinus, Beza, Piſcator und Rivetus ge- ſchwaͤrmet/ um im Pauliniſchen Spruch einen Behelff und Schein ihrer Sacramentlichen Metonymiæ zu haben. Gleich wie nun (I.) derſelbe Felß immutabilis & inex pugnabilis Es war (II.) Ein Felß der mit dem Stab Moſis geſchla- (III.) Petra aquiflua ein Waſſerquellender Felß/ ſintemahl ſima, D 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0041" n="19"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ſchehen.</hi> Dann was anlangt den geiſtlichen Felſen/ der mit gefolgt/<lb/> und damahls oben auff dem Felſen geſchwebt/ der iſt Chriſtus ſelbſt geweſt<lb/> ohne Wort-Blum. Der leibliche Felß war zwar der <hi rendition="#aq">typus,</hi> und das Bild/<lb/> aber der geiſtliche Felß der ſie begleitet war <hi rendition="#aq">antitypus res ipſa,</hi> die bedeu-<lb/> tete Perſon ſelbſt/ anders als <hi rendition="#aq">Calvinus, Beza, Piſcator</hi> und <hi rendition="#aq">Rivetus</hi> ge-<lb/> ſchwaͤrmet/ um im Pauliniſchen Spruch einen Behelff und Schein ihrer<lb/> Sacramentlichen <hi rendition="#aq">Metonymiæ</hi> zu haben.</p><lb/> <p>Gleich wie nun (<hi rendition="#aq">I.</hi>) derſelbe Felß <hi rendition="#aq">immutabilis & inex pugnabilis<lb/> baſis</hi> <hi rendition="#fr">eine unendliche und unuͤberwindliche Grundfeſt gewe-<lb/> ſen/</hi> ein <hi rendition="#aq">refugium</hi> und Zuflucht <hi rendition="#fr">der Gembſen</hi> Pſ. 104. ein Neſt gewe-<lb/> ſen oder ſeyn koͤnnen der Adler/ ein Berg-Schloß da man ſicher wohnen/<lb/> da man ſich in Gefaͤhrligkeiten hin <hi rendition="#aq">ſalvi</hi>ren mochte; ſo feſt/ ſtarck und un-<lb/> uͤberwindlich/ daß kein Maulwerff es <hi rendition="#aq">mini</hi>ren/ kein Pfeil erreichen/ kein<lb/> Sturm-Wind <hi rendition="#aq">ruini</hi>ren/ kein Platz-Regen uͤber ſchwemmen koͤnnen. Al-<lb/> ſo iſt auch Chriſtus ein unuͤberwindlicher Felß/ wider den die Pforten der<lb/> Hoͤllen nichts vermoͤgen/ Matth. 16. <hi rendition="#fr">unſer Zuflucht fuͤr und fuͤr</hi> Pſ.<lb/> 90. <hi rendition="#aq">Zuri</hi> Pſ. 19. <hi rendition="#fr">unſer Hort/</hi> wol dem der auff dieſen Felſen baut <hi rendition="#fr">ꝛc.</hi></p><lb/> <p>Es war (<hi rendition="#aq">II.</hi>) <hi rendition="#fr">Ein Felß der mit dem Stab Moſis geſchla-<lb/> gen ward/</hi> dann ſolte Waſſer heraus gehen/ Menſchen und Viehe zu-<lb/> erlaben und zuerquicken/ ſo muſte ihn Moſes ſchlagen/ ritzen/ oͤffnen/ zer-<lb/> ſchoͤllen und zerbrechen/ Platz machen. Alſo der hierinne vorgebildete Felß<lb/> Chriſtus wurde geſchlagen und zerſchoͤllet vom bley-ſchweren hart-trucken-<lb/> den <hi rendition="#fr">Stab deß Treibers/</hi> deß Stabs wehe/ durch alle <hi rendition="#aq">inſtrumenta<lb/> paſſionalia:</hi> die Baͤnde/ Geiſſel/ die ſchmertzhaffte dornene Cron/ das<lb/> Creutz/ ſtachelichte Naͤgel/ das <hi rendition="#fr">Schwerdt das der HErꝛ uͤber ihn<lb/> gezuckt/</hi> ſonderlich der <hi rendition="#fr">Speer/</hi> die haben ſein koſtbares heilſames Blut<lb/> machen haͤuffig und mildiglich heraus quellen und flieſſen zu unſerer geiſt-<lb/> lichen Labſal und Erquickung.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">(III.) Petra aquiflua</hi><hi rendition="#fr">ein Waſſerquellender Felß/</hi> ſintemahl<lb/> aus dieſem natuͤrlichen Felſen/ den Moſes geſchlagen/ das Waſſer <hi rendition="#aq">mira-<lb/> culosè</hi> uͤber und wider alle Natur heraus geſpritzt- Dann nachdem er<lb/> vom Stab geſchlagen worden/ haͤtte man ſich ehe der Feur-Funcken/ als<lb/> Waſſer-Tropffen verſehen ſollen: Aus einem rauhen/ harten und duͤrren<lb/> Felſen Waſſer/ ἐξ πετρᾶς ἀκροτόμου ſchreibt der weiſe Mann <hi rendition="#aq">Sap. 11. non<lb/> ex radicibus petræ,</hi> nicht aus den Wurtzlen der Felſen/ da es auch<lb/> bißweilen Ritzen gibt/ ſondern aus der Hoͤhe deß Felſen/ der noch nicht ge-<lb/> riſſen/ ſondern unzerſchoͤllt geweſen Pſal. 78/ 15. heraus gefloſſen/ nicht<lb/> tropffen-weiß/ ſondern Bach-See- und Stroms-weiſe/ <hi rendition="#aq">aqua copioſiſ-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 2</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">ſima,</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [19/0041]
Predigt.
ſchehen. Dann was anlangt den geiſtlichen Felſen/ der mit gefolgt/
und damahls oben auff dem Felſen geſchwebt/ der iſt Chriſtus ſelbſt geweſt
ohne Wort-Blum. Der leibliche Felß war zwar der typus, und das Bild/
aber der geiſtliche Felß der ſie begleitet war antitypus res ipſa, die bedeu-
tete Perſon ſelbſt/ anders als Calvinus, Beza, Piſcator und Rivetus ge-
ſchwaͤrmet/ um im Pauliniſchen Spruch einen Behelff und Schein ihrer
Sacramentlichen Metonymiæ zu haben.
Gleich wie nun (I.) derſelbe Felß immutabilis & inex pugnabilis
baſis eine unendliche und unuͤberwindliche Grundfeſt gewe-
ſen/ ein refugium und Zuflucht der Gembſen Pſ. 104. ein Neſt gewe-
ſen oder ſeyn koͤnnen der Adler/ ein Berg-Schloß da man ſicher wohnen/
da man ſich in Gefaͤhrligkeiten hin ſalviren mochte; ſo feſt/ ſtarck und un-
uͤberwindlich/ daß kein Maulwerff es miniren/ kein Pfeil erreichen/ kein
Sturm-Wind ruiniren/ kein Platz-Regen uͤber ſchwemmen koͤnnen. Al-
ſo iſt auch Chriſtus ein unuͤberwindlicher Felß/ wider den die Pforten der
Hoͤllen nichts vermoͤgen/ Matth. 16. unſer Zuflucht fuͤr und fuͤr Pſ.
90. Zuri Pſ. 19. unſer Hort/ wol dem der auff dieſen Felſen baut ꝛc.
Es war (II.) Ein Felß der mit dem Stab Moſis geſchla-
gen ward/ dann ſolte Waſſer heraus gehen/ Menſchen und Viehe zu-
erlaben und zuerquicken/ ſo muſte ihn Moſes ſchlagen/ ritzen/ oͤffnen/ zer-
ſchoͤllen und zerbrechen/ Platz machen. Alſo der hierinne vorgebildete Felß
Chriſtus wurde geſchlagen und zerſchoͤllet vom bley-ſchweren hart-trucken-
den Stab deß Treibers/ deß Stabs wehe/ durch alle inſtrumenta
paſſionalia: die Baͤnde/ Geiſſel/ die ſchmertzhaffte dornene Cron/ das
Creutz/ ſtachelichte Naͤgel/ das Schwerdt das der HErꝛ uͤber ihn
gezuckt/ ſonderlich der Speer/ die haben ſein koſtbares heilſames Blut
machen haͤuffig und mildiglich heraus quellen und flieſſen zu unſerer geiſt-
lichen Labſal und Erquickung.
(III.) Petra aquiflua ein Waſſerquellender Felß/ ſintemahl
aus dieſem natuͤrlichen Felſen/ den Moſes geſchlagen/ das Waſſer mira-
culosè uͤber und wider alle Natur heraus geſpritzt- Dann nachdem er
vom Stab geſchlagen worden/ haͤtte man ſich ehe der Feur-Funcken/ als
Waſſer-Tropffen verſehen ſollen: Aus einem rauhen/ harten und duͤrren
Felſen Waſſer/ ἐξ πετρᾶς ἀκροτόμου ſchreibt der weiſe Mann Sap. 11. non
ex radicibus petræ, nicht aus den Wurtzlen der Felſen/ da es auch
bißweilen Ritzen gibt/ ſondern aus der Hoͤhe deß Felſen/ der noch nicht ge-
riſſen/ ſondern unzerſchoͤllt geweſen Pſal. 78/ 15. heraus gefloſſen/ nicht
tropffen-weiß/ ſondern Bach-See- und Stroms-weiſe/ aqua copioſiſ-
ſima,
D 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |