troffen haben; Darum fürchten wir uns nicht/ wenn gleich
die Welt untergienge/ und die Berge mitten ins Meer sün-
cken/ wenn gleich das Meer wütet und wallet/ und von sei-
nem Vngestüm die Berge einfielen: Dennoch sol die Stadt
Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein/ da die heili-
gen Wohnungen deß Höhesten sind; GOtt ist bey ihr drin-
nen/ darum wird sie wol bleiben/ Amen.
Die sechste Predigt/
Von
Der Designation und Darstellung der Jünger
Christi/ als Gesandten und Bottschafften an
Christi Statt.
GEliebte in Christo. Daß durch das wunderseltzame
Gesicht/ welches einmals dem gelstreichen Mann Got-
tes und Propheten/ Ezechiel/ an Wasserflüssen Baby-
lon/ bey eröffnetem Himmel erschienen/ welches er selbst
der Länge nach beschrieben und abgemahlet/ gleich im
Anfang seiner Weissagung/ ein himmlisches Geheimnüß ange-
deutet und bezeichnet worden/ das haben so wol die Jüdische Rabiner/
als Christliche Lehrer und Leser gefunden: Jene zwar gar drüber ver-
stummet/ und besagtes Gesicht mit stillschweigen übergangen und uner-
klärt gelassen;
In hujus visionis interpretatione omnes, ait Hieronymus, Synagogae Ju-
daeorum multae sunt, ultra hominem esse dicentium, & de hac, & de aedifica-
tione templi, quod in fine hujus Prophetae describitur, aliquid velle conari.
Diese aber in viel und mancherley Meynungen Sinn und Glossen sich
gezweyet. Welche alle hie beyzubringen und auff die Prob zu stellen un-
nöthig/ es heißt auch an diesem Orth/ so viel Köpff/ so viel Sinn; Wir
bleiben billich bey der gemeinsten/ leichtesten/ und der Glaubens Regul
gemässesten Erklärung/ nach welcher dieser Geheimnüß-reiche Eze-
chiels-Wagen/ von der Gnaden-Fuhr deß Reichs Christiim Neuen
Testament/ und dero Beförderung gedeutet worden.
Bey
troffen haben; Darum fuͤrchten wir uns nicht/ wenn gleich
die Welt untergienge/ und die Berge mitten ins Meer ſuͤn-
cken/ wenn gleich das Meer wuͤtet und wallet/ und von ſei-
nem Vngeſtuͤm die Berge einfielen: Dennoch ſol die Stadt
Gottes fein luſtig bleiben mit ihren Bruͤnnlein/ da die heili-
gen Wohnungen deß Hoͤheſten ſind; GOtt iſt bey ihr drin-
nen/ darum wird ſie wol bleiben/ Amen.
Die ſechſte Predigt/
Von
Der Deſignation und Darſtellung der Juͤnger
Chriſti/ als Geſandten und Bottſchafften an
Chriſti Statt.
GEliebte in Chriſto. Daß durch das wunderſeltzame
Geſicht/ welches einmals dem gelſtreichen Mann Got-
tes und Propheten/ Ezechiel/ an Waſſerfluͤſſen Baby-
lon/ bey eroͤffnetem Himmel erſchienen/ welches er ſelbſt
der Laͤnge nach beſchrieben und abgemahlet/ gleich im
Anfang ſeiner Weiſſagung/ ein himmliſches Geheimnuͤß ange-
deutet und bezeichnet worden/ das haben ſo wol die Juͤdiſche Rabiner/
als Chriſtliche Lehrer und Leſer gefunden: Jene zwar gar druͤber ver-
ſtummet/ und beſagtes Geſicht mit ſtillſchweigen uͤbergangen und uner-
klaͤrt gelaſſen;
In hujus viſionis interpretatione omnes, ait Hieronymus, Synagogæ Ju-
dæorum multæ ſunt, ultra hominem eſſe dicentium, & de hâc, & de ædifica-
tione templi, quod in fine hujus Prophetæ deſcribitur, aliquid velle conari.
Dieſe aber in viel und mancherley Meynungen Sinn und Gloſſen ſich
gezweyet. Welche alle hie beyzubringen und auff die Prob zu ſtellen un-
noͤthig/ es heißt auch an dieſem Orth/ ſo viel Koͤpff/ ſo viel Sinn; Wir
bleiben billich bey der gemeinſten/ leichteſten/ und der Glaubens Regul
gemaͤſſeſten Erklaͤrung/ nach welcher dieſer Geheimnuͤß-reiche Eze-
chiels-Wagen/ von der Gnaden-Fuhr deß Reichs Chriſtiim Neuen
Teſtament/ und dero Befoͤrderung gedeutet worden.
Bey
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[311/0335]
Predigt.
troffen haben; Darum fuͤrchten wir uns nicht/ wenn gleich
die Welt untergienge/ und die Berge mitten ins Meer ſuͤn-
cken/ wenn gleich das Meer wuͤtet und wallet/ und von ſei-
nem Vngeſtuͤm die Berge einfielen: Dennoch ſol die Stadt
Gottes fein luſtig bleiben mit ihren Bruͤnnlein/ da die heili-
gen Wohnungen deß Hoͤheſten ſind; GOtt iſt bey ihr drin-
nen/ darum wird ſie wol bleiben/ Amen.
Die ſechſte Predigt/
Von
Der Deſignation und Darſtellung der Juͤnger
Chriſti/ als Geſandten und Bottſchafften an
Chriſti Statt.
GEliebte in Chriſto. Daß durch das wunderſeltzame
Geſicht/ welches einmals dem gelſtreichen Mann Got-
tes und Propheten/ Ezechiel/ an Waſſerfluͤſſen Baby-
lon/ bey eroͤffnetem Himmel erſchienen/ welches er ſelbſt
der Laͤnge nach beſchrieben und abgemahlet/ gleich im
Anfang ſeiner Weiſſagung/ ein himmliſches Geheimnuͤß ange-
deutet und bezeichnet worden/ das haben ſo wol die Juͤdiſche Rabiner/
als Chriſtliche Lehrer und Leſer gefunden: Jene zwar gar druͤber ver-
ſtummet/ und beſagtes Geſicht mit ſtillſchweigen uͤbergangen und uner-
klaͤrt gelaſſen;
Ezech. 1, 4.
In hujus viſionis interpretatione omnes, ait Hieronymus, Synagogæ Ju-
dæorum multæ ſunt, ultra hominem eſſe dicentium, & de hâc, & de ædifica-
tione templi, quod in fine hujus Prophetæ deſcribitur, aliquid velle conari.
Dieſe aber in viel und mancherley Meynungen Sinn und Gloſſen ſich
gezweyet. Welche alle hie beyzubringen und auff die Prob zu ſtellen un-
noͤthig/ es heißt auch an dieſem Orth/ ſo viel Koͤpff/ ſo viel Sinn; Wir
bleiben billich bey der gemeinſten/ leichteſten/ und der Glaubens Regul
gemaͤſſeſten Erklaͤrung/ nach welcher dieſer Geheimnuͤß-reiche Eze-
chiels-Wagen/ von der Gnaden-Fuhr deß Reichs Chriſtiim Neuen
Teſtament/ und dero Befoͤrderung gedeutet worden.
Bey