Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Predigt. dige und freundliche Weise. Was er zugesagt/ hat er auch würcklichgeleistet/ nachdem seine Jünger von Jerusalem auß/ (da sie 8. Tag nach Christi Aufferstehung verharret Joh. 20/ 26.) sich erhoben/ in Galileam gezogen/ hat er da sie gesegnet/ (*) und völligen Abschied von ihnen genommen/ Luc. 24/ 51. Der special und sonderbare Orth aber/ da der HErr sich erzeigt Joseph. Lib. 4. bell. c. 9. Montem Thabor vocat taburion: ex He- St. Pe- (*) Luth. Tom. 7. Witt. pag. 395. Da er von dem Priesterlichen Se-
gen handelt/ schreibt: Zu letst soll dem Volck der gewöhnlich Segen gegeben werden/ oder werde genommen der Segen auß dem Buch Num. 6. den der HErr selbst geordnet hat/ also: der HErr segne uns/ und behüte uns/ der HErr erleuchte sein Angesicht über uns/ und sey uns gnädig/ der HErr hebe sein An- gesicht über uns/ und gebe uns Fried. Oder den Segen/ der im 69. Psalm ge- schrieben siehet: Es wolle uns GOtt seinen Segen geben/ unser GOtt/ gebene- deye uns GOtt/ und es sollen ihn fürchten alle Ende der Welt/ Amen. Jch glaub auch daß Christus dergleichen einen gebraucht hab über seine Apostel/ da er sie segnet/ als er aufffuhre gen Himmel. Predigt. dige und freundliche Weiſe. Was er zugeſagt/ hat er auch wuͤrcklichgeleiſtet/ nachdem ſeine Juͤnger von Jeruſalem auß/ (da ſie 8. Tag nach Chriſti Aufferſtehung verharret Joh. 20/ 26.) ſich erhoben/ in Galileam gezogen/ hat er da ſie geſegnet/ (*) und voͤlligen Abſchied von ihnen genommen/ Luc. 24/ 51. Der ſpecial und ſonderbare Orth aber/ da der HErꝛ ſich erzeigt Joſeph. Lib. 4. bell. c. 9. Montem Thabor vocat ταβύριον: ex He- St. Pe- (*) Luth. Tom. 7. Witt. pag. 395. Da er von dem Prieſterlichen Se-
gen handelt/ ſchreibt: Zu letſt ſoll dem Volck der gewoͤhnlich Segen gegeben werden/ oder werde genommen der Segen auß dem Buch Num. 6. den der HErꝛ ſelbſt geordnet hat/ alſo: der HErꝛ ſegne uns/ und behuͤte uns/ der HErꝛ erleuchte ſein Angeſicht uͤber uns/ und ſey uns gnaͤdig/ der HErꝛ hebe ſein An- geſicht uͤber uns/ und gebe uns Fried. Oder den Segen/ der im 69. Pſalm ge- ſchrieben ſiehet: Es wolle uns GOtt ſeinen Segen geben/ unſer GOtt/ gebene- deye uns GOtt/ und es ſollen ihn fuͤrchten alle Ende der Welt/ Amen. Jch glaub auch daß Chriſtus dergleichen einen gebraucht hab uͤber ſeine Apoſtel/ da er ſie ſegnet/ als er aufffuhre gen Himmel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0231" n="207"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/> dige und freundliche Weiſe. Was er zugeſagt/ hat er auch wuͤrcklich<lb/> geleiſtet/ nachdem ſeine Juͤnger von Jeruſalem auß/ (da ſie 8. Tag nach<lb/> Chriſti Aufferſtehung verharret Joh. 20/ 26.) ſich erhoben/ in Galileam<lb/> gezogen/ hat er da ſie geſegnet/ <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Luth. Tom. 7. Witt. pag.</hi></hi> 395. <hi rendition="#fr">Da er von dem Prieſterlichen Se-<lb/> gen handelt/ ſchreibt:</hi> Zu letſt ſoll dem Volck der gewoͤhnlich Segen gegeben<lb/> werden/ oder werde genommen der Segen auß dem Buch <hi rendition="#aq">Num.</hi> 6. den der<lb/> HErꝛ ſelbſt geordnet hat/ alſo: der HErꝛ ſegne uns/ und behuͤte uns/ der HErꝛ<lb/> erleuchte ſein Angeſicht uͤber uns/ und ſey uns gnaͤdig/ der HErꝛ hebe ſein An-<lb/> geſicht uͤber uns/ und gebe uns Fried. Oder den Segen/ der im 69. Pſalm ge-<lb/> ſchrieben ſiehet: Es wolle uns GOtt ſeinen Segen geben/ unſer GOtt/ gebene-<lb/> deye uns GOtt/ und es ſollen ihn fuͤrchten alle Ende der Welt/ Amen. Jch glaub<lb/> auch daß Chriſtus dergleichen einen gebraucht hab uͤber ſeine Apoſtel/ da er ſie<lb/> ſegnet/ als er aufffuhre gen Himmel.</note></p><lb/> <p>und voͤlligen Abſchied von ihnen genommen/ Luc. 24/ 51.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#aq">ſpecial</hi> und ſonderbare Orth aber/ da der HErꝛ ſich erzeigt<lb/> und nieder gelaſſen/ war ein Berg in <hi rendition="#aq">Galilæâ,</hi> dahin JEſus ſie beſchie-<lb/> den hatte Matth. 28/ 16. Welcher aber? Drey ſind ſonderlich beruͤhmete<lb/> und nahmhaffte Berge in der Galileiſchen Landſchafft gelegen/ als Car-<lb/> mel der Gruͤn-Berg/ Hermon der Schnee-Berg/ Thabor der Gold-<lb/> Berg. Fragt ſich welchen unter dieſen der HErꝛ zu ſeinem Feſt und<lb/> Zweck erwehlt? Gantz vermuthlich iſt es geweßt der ſchoͤne/ hohe/ und<lb/> runde Berg <hi rendition="#fr">Thabor/</hi> als welcher mitten in Galilea gelegen/ zuvor<lb/> mehrmalen von dem HErꝛn beliebet worden/ ſonderlich (wie man auß<lb/> alter <hi rendition="#aq">tradition</hi> gemeiniglich dafuͤr haltet) zu ſeiner Verklaͤrung und Vor-<lb/> ſtellung (da der himmliſche Vater außtruͤcklich befohlen: Den ſolt ihr<lb/> hoͤren) verordnet als einem <hi rendition="#aq">præludio</hi> und Vorſpiel ſeiner allgemeinen<lb/> Welt-Verklaͤrung/ die durch das Evangelium in aller Welt geſchehen<lb/> ſolte/ und bey dieſem Gefeſt den Anfang genommen/ laut deß 50. Pſalm/<note place="right"><hi rendition="#aq">Pſ.</hi> 50, 1. 2.</note><lb/> da es heißt: <hi rendition="#fr">GOtt der HErꝛ der Maͤchtige redet/ und ruffet<lb/> der Welt/ von Auffgang der Sonnen biß zum Niedergang/<lb/> auß Zion bricht an der ſchoͤne Glantz GOttes.</hi> Da er auch<note place="right"><hi rendition="#aq">conf. D.<lb/> Chemnit.<lb/> Harm.<lb/> cap. 50.<lb/> p.</hi> 657.</note><lb/> ſeine Wahlſtatt auffgeſchlagen/ da er ſeine Juͤnger erkoſen/ und dem<lb/> Volck als kuͤnfftige allgemeine Welt-<hi rendition="#aq">Doctores</hi> fuͤrgeſtellet/ wie zu leſen<lb/> Matth. 5/ 1. Marc. 3/ 13. Luc. 6/ 13. <hi rendition="#aq">ſeq.</hi></p><lb/> <cit> <quote><hi rendition="#aq">Joſeph. Lib. 4. bell. c. 9. Montem Thabor vocat</hi> ταβύριον: <hi rendition="#aq">ex He-<lb/> bræorum conſuetudine, qua hebræa nomina in Græco ſermone declinantur, ſic-<lb/> ut Edom ſemper Idumæam interpretatur Hieron. conf. Adrichom. in de-<lb/> ſcript. Terræ S.</hi></quote> <bibl/> </cit><lb/> <fw place="bottom" type="catch">St. Pe-</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [207/0231]
Predigt.
dige und freundliche Weiſe. Was er zugeſagt/ hat er auch wuͤrcklich
geleiſtet/ nachdem ſeine Juͤnger von Jeruſalem auß/ (da ſie 8. Tag nach
Chriſti Aufferſtehung verharret Joh. 20/ 26.) ſich erhoben/ in Galileam
gezogen/ hat er da ſie geſegnet/ (*)
und voͤlligen Abſchied von ihnen genommen/ Luc. 24/ 51.
Der ſpecial und ſonderbare Orth aber/ da der HErꝛ ſich erzeigt
und nieder gelaſſen/ war ein Berg in Galilæâ, dahin JEſus ſie beſchie-
den hatte Matth. 28/ 16. Welcher aber? Drey ſind ſonderlich beruͤhmete
und nahmhaffte Berge in der Galileiſchen Landſchafft gelegen/ als Car-
mel der Gruͤn-Berg/ Hermon der Schnee-Berg/ Thabor der Gold-
Berg. Fragt ſich welchen unter dieſen der HErꝛ zu ſeinem Feſt und
Zweck erwehlt? Gantz vermuthlich iſt es geweßt der ſchoͤne/ hohe/ und
runde Berg Thabor/ als welcher mitten in Galilea gelegen/ zuvor
mehrmalen von dem HErꝛn beliebet worden/ ſonderlich (wie man auß
alter tradition gemeiniglich dafuͤr haltet) zu ſeiner Verklaͤrung und Vor-
ſtellung (da der himmliſche Vater außtruͤcklich befohlen: Den ſolt ihr
hoͤren) verordnet als einem præludio und Vorſpiel ſeiner allgemeinen
Welt-Verklaͤrung/ die durch das Evangelium in aller Welt geſchehen
ſolte/ und bey dieſem Gefeſt den Anfang genommen/ laut deß 50. Pſalm/
da es heißt: GOtt der HErꝛ der Maͤchtige redet/ und ruffet
der Welt/ von Auffgang der Sonnen biß zum Niedergang/
auß Zion bricht an der ſchoͤne Glantz GOttes. Da er auch
ſeine Wahlſtatt auffgeſchlagen/ da er ſeine Juͤnger erkoſen/ und dem
Volck als kuͤnfftige allgemeine Welt-Doctores fuͤrgeſtellet/ wie zu leſen
Matth. 5/ 1. Marc. 3/ 13. Luc. 6/ 13. ſeq.
Pſ. 50, 1. 2.
conf. D.
Chemnit.
Harm.
cap. 50.
p. 657.
Joſeph. Lib. 4. bell. c. 9. Montem Thabor vocat ταβύριον: ex He-
bræorum conſuetudine, qua hebræa nomina in Græco ſermone declinantur, ſic-
ut Edom ſemper Idumæam interpretatur Hieron. conf. Adrichom. in de-
ſcript. Terræ S.
St. Pe-
(*) Luth. Tom. 7. Witt. pag. 395. Da er von dem Prieſterlichen Se-
gen handelt/ ſchreibt: Zu letſt ſoll dem Volck der gewoͤhnlich Segen gegeben
werden/ oder werde genommen der Segen auß dem Buch Num. 6. den der
HErꝛ ſelbſt geordnet hat/ alſo: der HErꝛ ſegne uns/ und behuͤte uns/ der HErꝛ
erleuchte ſein Angeſicht uͤber uns/ und ſey uns gnaͤdig/ der HErꝛ hebe ſein An-
geſicht uͤber uns/ und gebe uns Fried. Oder den Segen/ der im 69. Pſalm ge-
ſchrieben ſiehet: Es wolle uns GOtt ſeinen Segen geben/ unſer GOtt/ gebene-
deye uns GOtt/ und es ſollen ihn fuͤrchten alle Ende der Welt/ Amen. Jch glaub
auch daß Chriſtus dergleichen einen gebraucht hab uͤber ſeine Apoſtel/ da er ſie
ſegnet/ als er aufffuhre gen Himmel.
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