Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.DEDICATIO. auch die vorigen den Namen der Catechismus-Milchgetragen und behalten/ dieweil diese stärckere Speiß aus der Milch erwachsen und durch einen leichtern methodum der Gleichnüssen/ Exempeln/ sonderlich aus den Schrifften Lu- theri (mit welchen ich diese Predigten gewurtzet und durch- gespicket/ als in denen ich mehr Geist/ Liecht/ Nachdruck/ Safft und Krafft als in allen Drexeliis, Granatensibus, Schere- ris, Scultetis, Neubergeris, &c. gefunden) herauß gezogen wor- den/ und dasselb in Teutscher verständlicher Muttersprach/ abermahl nach dem Exempel Lutheri/ dessen hocherleuchteten Mannes Worte ich hie mir eigen mache die er führet/ Tom. 7. Witt. l. von guten Wercken pag. 67. f. 2. Wolte Gott ich hätte einem Läyen mein Lebenlang mit allem mei- nen Vermögen zu der Besserung gedienet/ ich wol- te mir genügen lassen/ Gott dancken/ und gar wil- lig darnach lassen alle meine Büchlein umkom- men. Jch wil einem jeden die Ehre grosser Ding hertzlich gerne lassen/ und mich gar nicht schämen/ Teutsch dem ungelehrten Läyen zu predigen und schreiben/ wiewol ich desselbigen wenig kan/ dünckt mich doch/ so wir bißher und fort mehr uns dessel- bigen geflissen hätten und wolten/ solte der Chri- stenheit nicht eines kleinen Vortheils mehrer Bes- serung zugewachsen seyn/ dann aus den hohen gros- sen Büchern und Quaestionen in den Schulen unter den Gelehrten allein gehandelt. Daß aber unter E. Fürstl. Gn. meines gnädigen theils
DEDICATIO. auch die vorigen den Namen der Catechiſmus-Milchgetragen und behalten/ dieweil dieſe ſtaͤrckere Speiß aus der Milch erwachſen und durch einen leichtern methodum der Gleichnuͤſſen/ Exempeln/ ſonderlich aus den Schrifften Lu- theri (mit welchen ich dieſe Predigten gewůrtzet und durch- geſpicket/ als in denen ich mehr Geiſt/ Liecht/ Nachdruck/ Safft und Krafft als in allen Drexeliis, Granatenſibus, Schere- ris, Scultetis, Neubergeris, &c. gefunden) herauß gezogen wor- den/ und daſſelb in Teutſcher verſtaͤndlicher Mutterſprach/ abermahl nach dem Exempel Lutheri/ deſſen hocherleuchteten Mannes Worte ich hie mir eigen mache die er fuͤhret/ Tom. 7. Witt. l. von guten Wercken pag. 67. f. 2. Wolte Gott ich haͤtte einem Laͤyen mein Lebenlang mit allem mei- nen Vermoͤgen zu der Beſſerung gedienet/ ich wol- te mir genuͤgen laſſen/ Gott dancken/ und gar wil- lig darnach laſſen alle meine Buͤchlein umkom- men. Jch wil einem jeden die Ehre groſſer Ding hertzlich gerne laſſen/ und mich gar nicht ſchaͤmen/ Teutſch dem ungelehrten Laͤyen zu predigen und ſchreiben/ wiewol ich deſſelbigen wenig kan/ duͤnckt mich doch/ ſo wir bißher und fort mehr uns deſſel- bigen gefliſſen haͤtten und wolten/ ſolte der Chri- ſtenheit nicht eines kleinen Vortheils mehrer Beſ- ſerung zugewachſen ſeyn/ dann aus den hohen groſ- ſen Buͤchern und Quæſtionen in den Schulen unter den Gelehrten allein gehandelt. Daß aber unter E. Fuͤrſtl. Gn. meines gnaͤdigen theils
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DEDICATIO.
auch die vorigen den Namen der Catechiſmus-Milch
getragen und behalten/ dieweil dieſe ſtaͤrckere Speiß aus der
Milch erwachſen und durch einen leichtern methodum der
Gleichnuͤſſen/ Exempeln/ ſonderlich aus den Schrifften Lu-
theri (mit welchen ich dieſe Predigten gewůrtzet und durch-
geſpicket/ als in denen ich mehr Geiſt/ Liecht/ Nachdruck/
Safft und Krafft als in allen Drexeliis, Granatenſibus, Schere-
ris, Scultetis, Neubergeris, &c. gefunden) herauß gezogen wor-
den/ und daſſelb in Teutſcher verſtaͤndlicher Mutterſprach/
abermahl nach dem Exempel Lutheri/ deſſen hocherleuchteten
Mannes Worte ich hie mir eigen mache die er fuͤhret/ Tom.
7. Witt. l. von guten Wercken pag. 67. f. 2. Wolte Gott ich
haͤtte einem Laͤyen mein Lebenlang mit allem mei-
nen Vermoͤgen zu der Beſſerung gedienet/ ich wol-
te mir genuͤgen laſſen/ Gott dancken/ und gar wil-
lig darnach laſſen alle meine Buͤchlein umkom-
men. Jch wil einem jeden die Ehre groſſer Ding
hertzlich gerne laſſen/ und mich gar nicht ſchaͤmen/
Teutſch dem ungelehrten Laͤyen zu predigen und
ſchreiben/ wiewol ich deſſelbigen wenig kan/ duͤnckt
mich doch/ ſo wir bißher und fort mehr uns deſſel-
bigen gefliſſen haͤtten und wolten/ ſolte der Chri-
ſtenheit nicht eines kleinen Vortheils mehrer Beſ-
ſerung zugewachſen ſeyn/ dann aus den hohen groſ-
ſen Buͤchern und Quæſtionen in den Schulen unter
den Gelehrten allein gehandelt.
Daß aber unter E. Fuͤrſtl. Gn. meines gnaͤdigen
Fuͤrſten und Herꝛn Hochloͤblichſten Nahmen/
ich dieſe meine einfaͤltige Gedancken/ uͤber das vierte Stuͤck
deß Chriſtlichen Catechiſmi/ publiciren und außfliegen laſſe/ da-
zu hat mich bewogen und gleichſam magnetico tractu gezogen
theils
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