Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Predigt. O sündlicher Mensch/ ist nichts nutz/ dein fleischliches sündliches Hertz istkein nütze/ dein natürliche ja Türckische Vernunfft (der Türck hält uns Christen für Narren/ als frässen wir unsern GOtt/ sind das nicht tolle Hund/ sol man die/ so ihren GOtt fressen/ nicht todt schlagen? sagt er.) dein Fleisch vom Fleisch gebohrn/ ist nichts nutz zu und in Göttlichen Ge-Hodom. Calvin. pag. 3278. heimnüssen dieselbe zu begreiffen; nicht mein Fleisch vom Geist gebohrn/ wie Lutherus wohl distinguirt inter carnem absolute & carnem meam Tom. 2. Isleb. in haec verba p. 207. f. 1. (*) Es (*) Es spricht Christus nicht (sind Lutheri Wort) mein Fleisch ist kein nütze/ denn droben hat er gesagt: Mein Fleisch ist die rechte Speise/ und ge- rühmet/ daß sein Fleisch der Welt das Leben gebe. Jetzt aber da sie sich daruber ärgern/ und es nicht glauben wollen/ daß sein Fleisch die warhafftige Speise sey/ antwortet er/ was machet ihr? Meine Wort sind eitel Leben/ wenn ich spreche/ mein Fleisch ist die Speise/ das sind Wort dazu gehöret der Geist/ wil man diese Wort verstehen/ mein Blut trincken und mein Fleisch essen/ es ist eitel geistlich Ding. Vnd es erzwinget dieser Text unwidersprechlich/ daß er nicht rede von seinem Fleische/ das wol auch eine Speise/ und ein recht geistlich Fleisch ist/ voll deß heiligen Geistes/ und ein Göttlich Fleisch/ darinnen eitel Geist gefunden wird/ das voller Gnaden steckt/ denn es gibt der Welt das Le- ben. Aber er setzet jetzt gegen einander Geist und Fleisch/ und redet unterschied- lich von einem jeden/ darum kan dieser Spruch vom Fleisch Christi nicht ver- standen werden/ darinnen ist Geist/ und er machet damit lebendig. So sollen wir diese Wort (das Fleisch ist kein nütze) nicht deuten noch zihen lassen auff den Leib Christi/ von deß Fleisch es nicht mag verstanden werden: Sondern das ist die Meynung/ gleichwie im ersten Buch Mosi am sechsten Capitel (da die Welt durch die Sündfluth verderbet ward) GOtt sagete: Mein Geist soll nicht mehr bleiben bey den Menschen/ denn sie sind Fleisch. Vnd droben Johannis am dritten Capitel spricht Christus auch: Alles was vom Fleisch gebohren wird/ das ist Fleisch/ und was vom Geist gebohren ist/ das ist Geist. Also setzet er hie auch gegen einander Fleisch und Geist/ und spricht/ das Fleisch ist kein nütz und todt/ der Geist aber macht lebendig. Da heisset Christus Fleisch/ alles was vom Fleisch gebohren ist/ alle Adams-Kinder/ so auß dem Fleisch kommen/ außge- nommen den einigen Leichnam Christi/ der nicht vom Fleisch/ sondern vom H. Geist gebohren ist/ wie wir im Symbolo bekennen: Jch glaub an Christum/ der empfangen ist/ nicht vom Fleisch/ sondern vom H. Geist. Er hat wol war- hafftig Fleisch an sich genommen/ aber das Fleisch hat ihn nicht gezeuget/ er hat keinen Vater gehabt/ sondern der H. Geist hat ihn gezeuget in dem Jungfräuli- chen Leib Mariae/ das bestätigt unser Glaube. Darum wann Christus von seinem Fleisch redet/ so sprichter mein Fleisch/ mit diesem Wort mein/ sondert er ab sein Fleisch/ von allem anderem Fleisch/ diß sein Fleisch ist heilig/ gesegnet und begnadet mit dem heiligen Geist. Vnd ist zwar von Natur Marien Kind/ aber er hat doch ein geistlich Fleisch einen warhafftigen/ Göttlichen/ und Geist- lichen Leib/ darinnen der heilige Geist wohnet/ der hat ihn gezeuget/ und das- selbige sein Fleisch gar durchgeistet. Ita optime D. Lutherus in h. l. S 2
Predigt. O ſuͤndlicher Menſch/ iſt nichts nutz/ dein fleiſchliches ſuͤndliches Hertz iſtkein nuͤtze/ dein natuͤrliche ja Tuͤrckiſche Vernunfft (der Tuͤrck haͤlt uns Chriſten fuͤr Narren/ als fraͤſſen wir unſern GOtt/ ſind das nicht tolle Hund/ ſol man die/ ſo ihren GOtt freſſen/ nicht todt ſchlagen? ſagt er.) dein Fleiſch vom Fleiſch gebohrn/ iſt nichts nutz zu und in Goͤttlichen Ge-Hodom. Calvin. pag. 3278. heimnuͤſſen dieſelbe zu begreiffen; nicht mein Fleiſch vom Geiſt gebohrn/ wie Lutherus wohl diſtinguirt inter carnem abſolute & carnem meam Tom. 2. Isleb. in hæc verba p. 207. f. 1. (*) Es (*) Es ſpricht Chriſtus nicht (ſind Lutheri Wort) mein Fleiſch iſt kein nuͤtze/ denn droben hat er geſagt: Mein Fleiſch iſt die rechte Speiſe/ und ge- ruͤhmet/ daß ſein Fleiſch der Welt das Leben gebe. Jetzt aber da ſie ſich darůber aͤrgern/ und es nicht glauben wollen/ daß ſein Fleiſch die warhafftige Speiſe ſey/ antwortet er/ was machet ihr? Meine Wort ſind eitel Leben/ wenn ich ſpreche/ mein Fleiſch iſt die Speiſe/ das ſind Wort dazu gehoͤret der Geiſt/ wil man dieſe Wort verſtehen/ mein Blut trincken und mein Fleiſch eſſen/ es iſt eitel geiſtlich Ding. Vnd es erzwinget dieſer Text unwiderſprechlich/ daß er nicht rede von ſeinem Fleiſche/ das wol auch eine Speiſe/ und ein recht geiſtlich Fleiſch iſt/ voll deß heiligen Geiſtes/ und ein Goͤttlich Fleiſch/ darinnen eitel Geiſt gefunden wird/ das voller Gnaden ſteckt/ denn es gibt der Welt das Le- ben. Aber er ſetzet jetzt gegen einander Geiſt und Fleiſch/ und redet unterſchied- lich von einem jeden/ darum kan dieſer Spruch vom Fleiſch Chriſti nicht ver- ſtanden werden/ darinnen iſt Geiſt/ und er machet damit lebendig. So ſollen wir dieſe Wort (das Fleiſch iſt kein nuͤtze) nicht deuten noch zihen laſſen auff den Leib Chriſti/ von deß Fleiſch es nicht mag verſtanden werden: Sondern das iſt die Meynung/ gleichwie im erſten Buch Moſi am ſechſten Capitel (da die Welt durch die Suͤndfluth verderbet ward) GOtt ſagete: Mein Geiſt ſoll nicht mehr bleiben bey den Menſchen/ deñ ſie ſind Fleiſch. Vnd droben Johannis am dritten Capitel ſpricht Chriſtus auch: Alles was vom Fleiſch gebohren wird/ das iſt Fleiſch/ und was vom Geiſt gebohren iſt/ das iſt Geiſt. Alſo ſetzet er hie auch gegen einander Fleiſch und Geiſt/ und ſpricht/ das Fleiſch iſt kein nuͤtz und todt/ der Geiſt aber macht lebendig. Da heiſſet Chriſtus Fleiſch/ alles was vom Fleiſch gebohren iſt/ alle Adams-Kinder/ ſo auß dem Fleiſch kommen/ außge- nommen den einigen Leichnam Chriſti/ der nicht vom Fleiſch/ ſondern vom H. Geiſt gebohren iſt/ wie wir im Symbolo bekennen: Jch glaub an Chriſtum/ der empfangen iſt/ nicht vom Fleiſch/ ſondern vom H. Geiſt. Er hat wol war- hafftig Fleiſch an ſich genommen/ aber das Fleiſch hat ihn nicht gezeuget/ er hat keinen Vater gehabt/ ſondern der H. Geiſt hat ihn gezeuget in dem Jungfraͤuli- chen Leib Mariæ/ das beſtaͤtigt unſer Glaube. Darum wann Chriſtus von ſeinem Fleiſch redet/ ſo ſprichter mein Fleiſch/ mit dieſem Wort mein/ ſondert er ab ſein Fleiſch/ von allem anderem Fleiſch/ diß ſein Fleiſch iſt heilig/ geſegnet und begnadet mit dem heiligen Geiſt. Vnd iſt zwar von Natur Marien Kind/ aber er hat doch ein geiſtlich Fleiſch einen warhafftigen/ Goͤttlichen/ und Geiſt- lichen Leib/ darinnen der heilige Geiſt wohnet/ der hat ihn gezeuget/ und daſ- ſelbige ſein Fleiſch gar durchgeiſtet. Ita optimè D. Lutherus in h. l. S 2
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Predigt.
O ſuͤndlicher Menſch/ iſt nichts nutz/ dein fleiſchliches ſuͤndliches Hertz iſt
kein nuͤtze/ dein natuͤrliche ja Tuͤrckiſche Vernunfft (der Tuͤrck haͤlt uns
Chriſten fuͤr Narren/ als fraͤſſen wir unſern GOtt/ ſind das nicht tolle
Hund/ ſol man die/ ſo ihren GOtt freſſen/ nicht todt ſchlagen? ſagt er.)
dein Fleiſch vom Fleiſch gebohrn/ iſt nichts nutz zu und in Goͤttlichen Ge-
heimnuͤſſen dieſelbe zu begreiffen; nicht mein Fleiſch vom Geiſt gebohrn/
wie Lutherus wohl diſtinguirt inter carnem abſolute & carnem
meam Tom. 2. Isleb. in hæc verba p. 207. f. 1. (*)
Hodom.
Calvin.
pag. 3278.
Es
(*) Es ſpricht Chriſtus nicht (ſind Lutheri Wort) mein Fleiſch iſt kein
nuͤtze/ denn droben hat er geſagt: Mein Fleiſch iſt die rechte Speiſe/ und ge-
ruͤhmet/ daß ſein Fleiſch der Welt das Leben gebe. Jetzt aber da ſie ſich darůber
aͤrgern/ und es nicht glauben wollen/ daß ſein Fleiſch die warhafftige Speiſe
ſey/ antwortet er/ was machet ihr? Meine Wort ſind eitel Leben/ wenn ich
ſpreche/ mein Fleiſch iſt die Speiſe/ das ſind Wort dazu gehoͤret der Geiſt/
wil man dieſe Wort verſtehen/ mein Blut trincken und mein Fleiſch eſſen/ es iſt
eitel geiſtlich Ding. Vnd es erzwinget dieſer Text unwiderſprechlich/ daß er
nicht rede von ſeinem Fleiſche/ das wol auch eine Speiſe/ und ein recht geiſtlich
Fleiſch iſt/ voll deß heiligen Geiſtes/ und ein Goͤttlich Fleiſch/ darinnen eitel
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ben. Aber er ſetzet jetzt gegen einander Geiſt und Fleiſch/ und redet unterſchied-
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ſtanden werden/ darinnen iſt Geiſt/ und er machet damit lebendig. So ſollen
wir dieſe Wort (das Fleiſch iſt kein nuͤtze) nicht deuten noch zihen laſſen auff
den Leib Chriſti/ von deß Fleiſch es nicht mag verſtanden werden: Sondern
das iſt die Meynung/ gleichwie im erſten Buch Moſi am ſechſten Capitel (da
die Welt durch die Suͤndfluth verderbet ward) GOtt ſagete: Mein Geiſt ſoll
nicht mehr bleiben bey den Menſchen/ deñ ſie ſind Fleiſch. Vnd droben Johannis
am dritten Capitel ſpricht Chriſtus auch: Alles was vom Fleiſch gebohren wird/
das iſt Fleiſch/ und was vom Geiſt gebohren iſt/ das iſt Geiſt. Alſo ſetzet er hie
auch gegen einander Fleiſch und Geiſt/ und ſpricht/ das Fleiſch iſt kein nuͤtz und
todt/ der Geiſt aber macht lebendig. Da heiſſet Chriſtus Fleiſch/ alles was vom
Fleiſch gebohren iſt/ alle Adams-Kinder/ ſo auß dem Fleiſch kommen/ außge-
nommen den einigen Leichnam Chriſti/ der nicht vom Fleiſch/ ſondern vom H.
Geiſt gebohren iſt/ wie wir im Symbolo bekennen: Jch glaub an Chriſtum/ der
empfangen iſt/ nicht vom Fleiſch/ ſondern vom H. Geiſt. Er hat wol war-
hafftig Fleiſch an ſich genommen/ aber das Fleiſch hat ihn nicht gezeuget/ er hat
keinen Vater gehabt/ ſondern der H. Geiſt hat ihn gezeuget in dem Jungfraͤuli-
chen Leib Mariæ/ das beſtaͤtigt unſer Glaube. Darum wann Chriſtus von
ſeinem Fleiſch redet/ ſo ſprichter mein Fleiſch/ mit dieſem Wort mein/ ſondert
er ab ſein Fleiſch/ von allem anderem Fleiſch/ diß ſein Fleiſch iſt heilig/ geſegnet
und begnadet mit dem heiligen Geiſt. Vnd iſt zwar von Natur Marien Kind/
aber er hat doch ein geiſtlich Fleiſch einen warhafftigen/ Goͤttlichen/ und Geiſt-
lichen Leib/ darinnen der heilige Geiſt wohnet/ der hat ihn gezeuget/ und daſ-
ſelbige ſein Fleiſch gar durchgeiſtet. Ita optimè D. Lutherus in h. l.
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Zitationshilfe: | Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/161>, abgerufen am 16.02.2025. |