Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die acht und dreyssigste immer grün/ immer frisch/ Freud ohn Leid/ wie dasselbe in einer holdseligenhypoty posi entworffen von dem Propheten Esaia c. 25/ 6. der HErr Zebaoth (O ein reicher Wirth) wird allen Völckern (die nemlich den Namen des HErrn JEsu/ ausser dem kein Heyl/ angeruffen haben) machen (auff dem hohen Olympo, dem Himmels-Berge/ des König- lichen Himmels-Saals) ein Mahl von Fett und Marck (von den niedlichsten Special-Bißlein) ein Mahl von reinem Wein/ dar- in keine Hefen sind; Weit über Malvasier/ nicht lacrymae, sondern deliciae Christi, da wird man können trincken was klar/ und essen was gar ist/ aber auch reden was wahr ist. Selig ist nun/ der also das Brod isset im Reich Gottes. VI. Vita aeterna, ein ewiges Leben. Manna hatte die Krafft das seli-
Die acht und dreyſſigſte immer gruͤn/ immer friſch/ Freud ohn Leid/ wie daſſelbe in einer holdſeligenhypoty poſi entworffen von dem Propheten Eſaia c. 25/ 6. der HErꝛ Zebaoth (O ein reicher Wirth) wird allen Voͤlckern (die nemlich den Namen des HErꝛn JEſu/ auſſer dem kein Heyl/ angeruffen haben) machen (auff dem hohen Olympo, dem Himmels-Berge/ des Koͤnig- lichen Himmels-Saals) ein Mahl von Fett und Marck (von den niedlichſten Special-Bißlein) ein Mahl von reinem Wein/ dar- in keine Hefen ſind; Weit uͤber Malvaſier/ nicht lacrymæ, ſondern deliciæ Chriſti, da wird man koͤnnen trincken was klar/ und eſſen was gar iſt/ aber auch reden was wahr iſt. Selig iſt nun/ der alſo das Brod iſſet im Reich Gottes. VI. Vita æterna, ein ewiges Leben. Manna hatte die Krafft das ſeli-
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Die acht und dreyſſigſte
immer gruͤn/ immer friſch/ Freud ohn Leid/ wie daſſelbe in einer holdſeligen
hypoty poſi entworffen von dem Propheten Eſaia c. 25/ 6. der HErꝛ
Zebaoth (O ein reicher Wirth) wird allen Voͤlckern (die nemlich
den Namen des HErꝛn JEſu/ auſſer dem kein Heyl/ angeruffen haben)
machen (auff dem hohen Olympo, dem Himmels-Berge/ des Koͤnig-
lichen Himmels-Saals) ein Mahl von Fett und Marck (von den
niedlichſten Special-Bißlein) ein Mahl von reinem Wein/ dar-
in keine Hefen ſind; Weit uͤber Malvaſier/ nicht lacrymæ, ſondern
deliciæ Chriſti, da wird man koͤnnen trincken was klar/ und eſſen was
gar iſt/ aber auch reden was wahr iſt. Selig iſt nun/ der alſo das
Brod iſſet im Reich Gottes.
VI. Vita æterna, ein ewiges Leben. Manna hatte die Krafft das
Leben zu erlaͤngern/ bey denen/ die diætiſch ohne mixtur eines frembden
Brods/ Deut. 2/ 6. gegeſſen/ die ſind alt worden/ Moſes 120. Joſua
110. Jahr/ Joſ. 24/ 28. Aber ewig leben/ das war uͤber die Macht des
Mannaͤ/ ewig Leben kunte es nicht geben. Hie iſt mehr dañ Manna! Wer
davon iſſet/ der ſoll ewig leben; nemlich amaranthina vita, ein unverwelck-
liche Blum/ wie die Sammat-Blum/ unmuͤheſames/ unverdroſſenes/
kurtz- und nicht langweiliges Leben; wie Jacob ſeine Dienſt-Jahr nicht
anders als einzele Tage fuͤrkommen. Gen. 29/ 20. Durch die liebe Rahel
hat er andere Beſchwerde und Laͤſte der ſieben Jahr geſaͤnfftiget und uͤber-
wunden. GOtt genieſſen macht nimmer muͤde/ der Reichthumb ſeiner
Freude iſt unerſchoͤpfflich. Kan GOtt alle Augenblick eine neue Welt
ſchaffen/ und immer ein beſſere/ als die andere; So kan er auch immer
neue Freude von ſich laſſen/ und immer eine ſuͤſſer als die andere. Un-
endlich. Eſther 1. Leſen wir von einer koͤſtlichen/ praͤchtigen Mahlzeit/
welche Ahaſverus laſſen zu richten/ daß er ſehen ließ den herꝛlichen Reich-
thumb ſeines Koͤnigreichs/ und koͤſtlichen Pracht ſeiner Majeſtaͤt viel Ta-
ge lang/ nemlich hundert und achtzig Tag; Solte man aber irgend einen
von den Gaͤſten gefragt haben: Wie lange hat doch die Freude gewaͤhrei?
So wuͤrde er geantwortet haben/ nur ein halbes Jahr. Was fuͤr Spei-
ſen ſind auffgetragen worden? Die allerniedlichſten Koͤniglichen Spei-
ſen/ aber nur ein halbes Jahr. Was ſuͤr Trinck-Geſchirꝛ? Welche
Tiſche/ Baͤncke? koͤſtliche und uͤberkoͤſtliche/ aber wir ſind nur ein halbes
Jahr barauff geſeſſen. Was fuͤr eine Muſic iſt gehalten worden? Die
allerſuͤſſeſte/ welche auch der Syrenen Geſang uͤbertrifft. Sind die Gaͤ-
ſte auch froͤlich geweſen? Ey warumb nicht? Aber es hat nur alles ein
halb Jahr gewaͤhret. Wann wir aber im Himmelreich werden unſern
ſeli-
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Zitationshilfe: | Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 1012. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/1036>, abgerufen am 16.07.2024. |