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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
rechten Oster-Fladen/ der alte Sauerteig nicht soll seyn bey
dem Wort der Gnaden. Christus wil die Koste seyn/ und
speisen die Seel allein.
Daher der Gewissens-Fried entstehet/ ohne
klagen/ ohne zagen/ ohne nagen und plagen. Alle Fehd hat nun ein En-
de. Rom. 5/ 1. Nun wir dann sind gerecht worden durch den
Glauben/ so haben wir Friede mit Gott durch unsern HErrn
JEsum Christ.
Luth. Tom. 2. Isleb. p. 192. die Vergebung der
Sünden ist ehe/ dann das ewige Leben/ soll das ewige Leben da
seyn/ so muß zuvor Vergebung der Sünden da seyn. Nicht
aber allein ist hie zugesagt ein friedsames/ sondern auch ein
frey herrliches Leben/
frey von den höllischen Löwen/ doch wie Daniel
in der Löwen-Grub/ darinnen er zwar unter den Löwen gesessen/ aber un-
beschädiget verwahret worden: Also leben wir zwar noch unter den bösen
Geistern und Herren der Welt; Der brüllende Löw gehet umb uns her-
umb/ aber er kan den Gläubigen nichtschaden; Dort aber in jenem Le-
ben/ sollen wir gantz Teuffels-frey seyn/ frey von der Welt/ der Römischen
Welt-Bestien/ und dero Tyrannen/ die/ ob sie schon uns würget/ doch e-
ben damit desto eh zum Himmelreich befördert/ frey von dem argen Fleisch
und Blut/ und der reitzenden Lust/ wider welche ein widergebohrner Christ
immer zu Feld liegen muß. Gleichwie in dem Leib der frommen Rebeccä
unter ihrem Hertzen die zween Zwilling Jacob und Esau sich mit einander
collidiret und gestossen: Also streitet in dem menschlichen Hertzen das
Fleisch wider den Geist/ und der Geist wider das Fleisch. Von solchem
Jammer und Ungemach aber wird derselbe endlich quit/ wann er den
frölichen Sprung thut aus der gefährlichen Zeit in die sichere Ewigkeit/
und das heist/ das Brod ist mein Fleisch/ welches ich geben
werde für das Leben der Welt.
Hie ist nicht zu übergehen die Gloß
der also genannten Reformirten/ und namentlich Piscatoris, welche er die-
sem unserm Text angeschmieret und angeklittert/ in seiner vergifften/ teut-
schen Herbornischen Bibel/ pag. 357. Der Welt. Das ist: Nicht
allen außerwählten Juden/ sondern ALLEJN den Auß-
erwählten in allen Völckern der gantzen Welt.
Jst eine Gloß/
und eine garstige Brühe über das Fleisch/ so 1. dem Evangelischen Trost-
Zweck zuwider/ Christus wil hiemit alle Menschen trösten/ und nicht
schrecken/ wie alle Evangelia dahin gehen: ist aber ein einiger Mensch hie
excipirt/ so ist kein Mensch sicher und gewiß/ daß Christi Fleisch auch für sein
Leben zur Rantzion sey hingegeben. 2. Zuwider der Glaubens-Regul/ laut
welcher in gantzer Heil. Schrifft das Wort Welt niemal die alleinige

Auß-
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Predigt.
rechten Oſter-Fladen/ der alte Sauerteig nicht ſoll ſeyn bey
dem Wort der Gnaden. Chriſtus wil die Koſte ſeyn/ und
ſpeiſen die Seel allein.
Daher der Gewiſſens-Fried entſtehet/ ohne
klagen/ ohne zagen/ ohne nagen und plagen. Alle Fehd hat nun ein En-
de. Rom. 5/ 1. Nun wir dann ſind gerecht worden durch den
Glauben/ ſo haben wir Friede mit Gott durch unſern HErꝛn
JEſum Chriſt.
Luth. Tom. 2. Isleb. p. 192. die Vergebung der
Suͤnden iſt ehe/ dann das ewige Leben/ ſoll das ewige Leben da
ſeyn/ ſo muß zuvor Vergebung der Suͤnden da ſeyn. Nicht
aber allein iſt hie zugeſagt ein friedſames/ ſondern auch ein
frey herꝛliches Leben/
frey von den hoͤlliſchen Loͤwen/ doch wie Daniel
in der Loͤwen-Grub/ darinnen er zwar unter den Loͤwen geſeſſen/ aber un-
beſchaͤdiget verwahret worden: Alſo leben wir zwar noch unter den boͤſen
Geiſtern und Herren der Welt; Der bruͤllende Loͤw gehet umb uns her-
umb/ aber er kan den Glaͤubigen nichtſchaden; Dort aber in jenem Le-
ben/ ſollen wir gantz Teuffels-frey ſeyn/ frey von der Welt/ der Roͤmiſchen
Welt-Beſtien/ und dero Tyrannen/ die/ ob ſie ſchon uns wuͤrget/ doch e-
ben damit deſto eh zum Himmelreich befoͤrdert/ frey von dem argen Fleiſch
und Blut/ und der reitzenden Luſt/ wider welche ein widergebohrner Chriſt
immer zu Feld liegen muß. Gleichwie in dem Leib der frommen Rebeccaͤ
unter ihrem Hertzen die zween Zwilling Jacob und Eſau ſich mit einander
collidiret und geſtoſſen: Alſo ſtreitet in dem menſchlichen Hertzen das
Fleiſch wider den Geiſt/ und der Geiſt wider das Fleiſch. Von ſolchem
Jammer und Ungemach aber wird derſelbe endlich quit/ wann er den
froͤlichen Sprung thut aus der gefaͤhrlichen Zeit in die ſichere Ewigkeit/
und das heiſt/ das Brod iſt mein Fleiſch/ welches ich geben
werde fuͤr das Leben der Welt.
Hie iſt nicht zu uͤbergehen die Gloß
der alſo genañten Reformirten/ und namentlich Piſcatoris, welche er die-
ſem unſerm Text angeſchmieret und angeklittert/ in ſeiner vergifften/ teut-
ſchen Herborniſchen Bibel/ pag. 357. Der Welt. Das iſt: Nicht
allen außerwaͤhlten Juden/ ſondern ALLEJN den Auß-
erwaͤhlten in allen Voͤlckern der gantzen Welt.
Jſt eine Gloß/
und eine garſtige Bruͤhe uͤber das Fleiſch/ ſo 1. dem Evangeliſchen Troſt-
Zweck zuwider/ Chriſtus wil hiemit alle Menſchen troͤſten/ und nicht
ſchrecken/ wie alle Evangelia dahin gehen: iſt aber ein einiger Menſch hie
excipirt/ ſo iſt kein Menſch ſicher uñ gewiß/ daß Chriſti Fleiſch auch fuͤr ſein
Leben zur Rantzion ſey hingegeben. 2. Zuwider der Glaubens-Regul/ laut
welcher in gantzer Heil. Schrifft das Wort Welt niemal die alleinige

Auß-
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[1005/1029] Predigt. rechten Oſter-Fladen/ der alte Sauerteig nicht ſoll ſeyn bey dem Wort der Gnaden. Chriſtus wil die Koſte ſeyn/ und ſpeiſen die Seel allein. Daher der Gewiſſens-Fried entſtehet/ ohne klagen/ ohne zagen/ ohne nagen und plagen. Alle Fehd hat nun ein En- de. Rom. 5/ 1. Nun wir dann ſind gerecht worden durch den Glauben/ ſo haben wir Friede mit Gott durch unſern HErꝛn JEſum Chriſt. Luth. Tom. 2. Isleb. p. 192. die Vergebung der Suͤnden iſt ehe/ dann das ewige Leben/ ſoll das ewige Leben da ſeyn/ ſo muß zuvor Vergebung der Suͤnden da ſeyn. Nicht aber allein iſt hie zugeſagt ein friedſames/ ſondern auch ein frey herꝛliches Leben/ frey von den hoͤlliſchen Loͤwen/ doch wie Daniel in der Loͤwen-Grub/ darinnen er zwar unter den Loͤwen geſeſſen/ aber un- beſchaͤdiget verwahret worden: Alſo leben wir zwar noch unter den boͤſen Geiſtern und Herren der Welt; Der bruͤllende Loͤw gehet umb uns her- umb/ aber er kan den Glaͤubigen nichtſchaden; Dort aber in jenem Le- ben/ ſollen wir gantz Teuffels-frey ſeyn/ frey von der Welt/ der Roͤmiſchen Welt-Beſtien/ und dero Tyrannen/ die/ ob ſie ſchon uns wuͤrget/ doch e- ben damit deſto eh zum Himmelreich befoͤrdert/ frey von dem argen Fleiſch und Blut/ und der reitzenden Luſt/ wider welche ein widergebohrner Chriſt immer zu Feld liegen muß. Gleichwie in dem Leib der frommen Rebeccaͤ unter ihrem Hertzen die zween Zwilling Jacob und Eſau ſich mit einander collidiret und geſtoſſen: Alſo ſtreitet in dem menſchlichen Hertzen das Fleiſch wider den Geiſt/ und der Geiſt wider das Fleiſch. Von ſolchem Jammer und Ungemach aber wird derſelbe endlich quit/ wann er den froͤlichen Sprung thut aus der gefaͤhrlichen Zeit in die ſichere Ewigkeit/ und das heiſt/ das Brod iſt mein Fleiſch/ welches ich geben werde fuͤr das Leben der Welt. Hie iſt nicht zu uͤbergehen die Gloß der alſo genañten Reformirten/ und namentlich Piſcatoris, welche er die- ſem unſerm Text angeſchmieret und angeklittert/ in ſeiner vergifften/ teut- ſchen Herborniſchen Bibel/ pag. 357. Der Welt. Das iſt: Nicht allen außerwaͤhlten Juden/ ſondern ALLEJN den Auß- erwaͤhlten in allen Voͤlckern der gantzen Welt. Jſt eine Gloß/ und eine garſtige Bruͤhe uͤber das Fleiſch/ ſo 1. dem Evangeliſchen Troſt- Zweck zuwider/ Chriſtus wil hiemit alle Menſchen troͤſten/ und nicht ſchrecken/ wie alle Evangelia dahin gehen: iſt aber ein einiger Menſch hie excipirt/ ſo iſt kein Menſch ſicher uñ gewiß/ daß Chriſti Fleiſch auch fuͤr ſein Leben zur Rantzion ſey hingegeben. 2. Zuwider der Glaubens-Regul/ laut welcher in gantzer Heil. Schrifft das Wort Welt niemal die alleinige Auß- L l l l l l 3

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 1005. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/1029>, abgerufen am 23.11.2024.