Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Fünffte gezogen mit dem Heiligen Geist/ daß er zog wider die Mi-Iud, 6, 34.dianiter mit drey hundert Mann/ und hat in Krafft solches 1. Sam. 10, 6.Anzugs einen grossen Wunder-Sieg erhalten. Von Saul stehet dergleichen: daß der Geist des HErren über ihn gerathen/ und er ein ander Mann worden. Was nun damals unmittelbar und ausser-ordentlich geschehen/ das geschiehet noch heutiges Tages in gewisser Maß und ordnung und Weise/ daß auch wol mancher Efeltrei- ber/ mancher Handwercksmann ein kluger Regent/ und also ein anderer Mann werden kan/ welche Aenderung er nicht von sich selbst/ sondern vom Himmel herab empfangen; dann wen Gott schicket/ den machet er auch geschicket/ wiewol durch Mittel. 2. 3. 2. Sonderbare Künste; wie klar von Bezaleel stehet: Jch Belan-
Die Fuͤnffte gezogen mit dem Heiligen Geiſt/ daß er zog wider die Mi-Iud, 6, 34.dianiter mit drey hundert Mann/ und hat in Krafft ſolches 1. Sam. 10, 6.Anzugs einen groſſen Wunder-Sieg erhalten. Von Saul ſtehet dergleichen: daß der Geiſt des HErren uͤber ihn gerathen/ und er ein ander Mann worden. Was nun damals unmittelbar und auſſer-ordentlich geſchehen/ das geſchiehet noch heutiges Tages in gewiſſer Maß und ordnung und Weiſe/ daß auch wol mancher Efeltrei- ber/ mancher Handwercksmann ein kluger Regent/ und alſo ein anderer Mann werden kan/ welche Aenderung er nicht von ſich ſelbſt/ ſondern vom Himmel herab empfangen; dann wen Gott ſchicket/ den machet er auch geſchicket/ wiewol durch Mittel. 2. 3. 2. Sonderbare Kuͤnſte; wie klar von Bezaleel ſtehet: Jch Belan-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0096" n="64"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Fuͤnffte</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">gezogen mit dem Heiligen Geiſt/ daß er zog wider die Mi-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Iud,</hi> 6, 34.</note><hi rendition="#fr">dianiter mit drey hundert Mann/ und hat in Krafft ſolches</hi><lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Sam.</hi> 10,<lb/> 6.</note><hi rendition="#fr">Anzugs einen groſſen Wunder-Sieg erhalten.</hi> Von <hi rendition="#fr">Saul</hi><lb/> ſtehet dergleichen: <hi rendition="#fr">daß der Geiſt des HErren uͤber ihn gerathen/<lb/> und er ein ander Mann worden.</hi> Was nun damals unmittelbar<lb/> und auſſer-ordentlich geſchehen/ das geſchiehet noch heutiges Tages in<lb/> gewiſſer Maß und ordnung und Weiſe/ daß auch wol mancher Efeltrei-<lb/> ber/ mancher Handwercksmann ein kluger Regent/ und alſo ein anderer<lb/> Mann werden kan/ welche Aenderung er nicht von ſich ſelbſt/ ſondern vom<lb/> Himmel herab empfangen; dann wen <hi rendition="#k">Gott</hi> ſchicket/ den machet er auch<lb/> geſchicket/ wiewol durch Mittel.</p><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">Exod.</hi> 31,<lb/> 2. 3.</note> <p>2. <hi rendition="#fr">Sonderbare Kuͤnſte;</hi> wie klar von <hi rendition="#fr">Bezaleel</hi> ſtehet: <hi rendition="#fr">Jch<lb/> habe mit Namen beruffen Bezaleel/ und habe ihn erfuͤllet mit<lb/> dem Geiſt Gottes/ Verſtand und Erkantnuͤß kuͤnſtlich zu<lb/> arbeiten an Gold/ Silber/ Ertz/ kůnſtlich Steine zu ſchneiden<lb/> und zimmern am Holtz;</hi> Was abermal damals unmittelbar und<lb/> auſſer Ordnung geſchehen/ geſchicht noch heute bey allen Kuͤnſten und<lb/> Handthierungen derer/ die mit Sinn-reichen/ gelahrten und hurtigen ge-<lb/> ſchickten Haͤnden ein Werck/ Bau/ Gemaͤld oder ander Kunſt Stuͤck auß-<lb/> arbeiten und außwircken; gleich wie nicht nur das <hi rendition="#aq">manna</hi> Gottes Gabe<lb/> geweſt/ ſondern auch das Brod/ ſo durch den Ackerbau aus der Erden ge-<lb/> wachſen/ daruͤber der Menſch ſeinẽ Schweiß vergieſſen muͤſſen. Sonderlich<lb/> gehoͤren hieher neue/ nuͤtzliche <hi rendition="#aq">excellent-</hi>Fuͤnde/ als die edle Truckerey fuͤr<lb/> zwey hundert Jahren/ die Gott der letztẽ Welt zur guten Nacht geſchencket/<lb/> da ſollen wir druͤber ſchreiben: Θεοςδοτον! <hi rendition="#fr">Das iſt Gottes Gabe!</hi><lb/><hi rendition="#aq">Spiritus Sanctus inventor & autor!</hi> <hi rendition="#fr">Dieſer Kunſt Erfinder<lb/> und Vrheber iſt Gott der Heilige Geiſt!</hi> Da iſt Gottes Finger!<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ioh.</hi> 3, 27.</note>Kein Menſch nimmet ihm ſelbſt/ ſondern hats von <hi rendition="#k">Gott/</hi> <hi rendition="#fr">Ein Menſch<lb/> kan nichts nehmen/ es werde ihm dann gegeben vom Himmel.</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Ambroſ.<lb/> in Pſ.</hi> 118.</note><hi rendition="#aq">Ambroſius</hi> fuͤhret hiervon ſchoͤne Gedancken uͤber den 118. Pſ. <hi rendition="#aq">Eſt ſpiritus<lb/> Prophetarum, eſt ſpiritus Apoſtolorum, eſt etiam artificum ſpiritus,<lb/> ſicut Bezaleel & Ooliab, quos implevit Dominus Spiritu Sapientiæ &c.</hi><lb/> Es iſt zwar der Propheten Geiſt/ es iſt der Apoſtel Geiſt/ es iſt aber auch ein<lb/> Kunſt-Geiſt/ wie der Geiſt des Bezaleel und Ahaliab/ welche <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> der<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> erfuͤllet hat mit dem Geiſt der Weißheit.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Belan-</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [64/0096]
Die Fuͤnffte
gezogen mit dem Heiligen Geiſt/ daß er zog wider die Mi-
dianiter mit drey hundert Mann/ und hat in Krafft ſolches
Anzugs einen groſſen Wunder-Sieg erhalten. Von Saul
ſtehet dergleichen: daß der Geiſt des HErren uͤber ihn gerathen/
und er ein ander Mann worden. Was nun damals unmittelbar
und auſſer-ordentlich geſchehen/ das geſchiehet noch heutiges Tages in
gewiſſer Maß und ordnung und Weiſe/ daß auch wol mancher Efeltrei-
ber/ mancher Handwercksmann ein kluger Regent/ und alſo ein anderer
Mann werden kan/ welche Aenderung er nicht von ſich ſelbſt/ ſondern vom
Himmel herab empfangen; dann wen Gott ſchicket/ den machet er auch
geſchicket/ wiewol durch Mittel.
Iud, 6, 34.
1. Sam. 10,
6.
2. Sonderbare Kuͤnſte; wie klar von Bezaleel ſtehet: Jch
habe mit Namen beruffen Bezaleel/ und habe ihn erfuͤllet mit
dem Geiſt Gottes/ Verſtand und Erkantnuͤß kuͤnſtlich zu
arbeiten an Gold/ Silber/ Ertz/ kůnſtlich Steine zu ſchneiden
und zimmern am Holtz; Was abermal damals unmittelbar und
auſſer Ordnung geſchehen/ geſchicht noch heute bey allen Kuͤnſten und
Handthierungen derer/ die mit Sinn-reichen/ gelahrten und hurtigen ge-
ſchickten Haͤnden ein Werck/ Bau/ Gemaͤld oder ander Kunſt Stuͤck auß-
arbeiten und außwircken; gleich wie nicht nur das manna Gottes Gabe
geweſt/ ſondern auch das Brod/ ſo durch den Ackerbau aus der Erden ge-
wachſen/ daruͤber der Menſch ſeinẽ Schweiß vergieſſen muͤſſen. Sonderlich
gehoͤren hieher neue/ nuͤtzliche excellent-Fuͤnde/ als die edle Truckerey fuͤr
zwey hundert Jahren/ die Gott der letztẽ Welt zur guten Nacht geſchencket/
da ſollen wir druͤber ſchreiben: Θεοςδοτον! Das iſt Gottes Gabe!
Spiritus Sanctus inventor & autor! Dieſer Kunſt Erfinder
und Vrheber iſt Gott der Heilige Geiſt! Da iſt Gottes Finger!
Kein Menſch nimmet ihm ſelbſt/ ſondern hats von Gott/ Ein Menſch
kan nichts nehmen/ es werde ihm dann gegeben vom Himmel.
Ambroſius fuͤhret hiervon ſchoͤne Gedancken uͤber den 118. Pſ. Eſt ſpiritus
Prophetarum, eſt ſpiritus Apoſtolorum, eſt etiam artificum ſpiritus,
ſicut Bezaleel & Ooliab, quos implevit Dominus Spiritu Sapientiæ &c.
Es iſt zwar der Propheten Geiſt/ es iſt der Apoſtel Geiſt/ es iſt aber auch ein
Kunſt-Geiſt/ wie der Geiſt des Bezaleel und Ahaliab/ welche Gott der
Herr erfuͤllet hat mit dem Geiſt der Weißheit.
Ioh. 3, 27.
Ambroſ.
in Pſ. 118.
Belan-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |