antitypus und das Gegentheil scheinet herfür aus den Worten Christi/ Marc. 16, 17.damit er von seinen Jüngern ein valet genommen und gesagt: Die Zei- chen aber die da folgen werden/ denen die da glauben/ sind die: Jn meinem Namen werden sie Teufel außtreiben/ mit neuen Zungen reden etc. Jnmassen dann auch erfolgt und gefchehen.
3. Ein erworben und verehrtes Kleid; Jst ein Kleid/ wel- ches so zu reden der himmlische Seiden-Wurm Christus erspunnen und gewunnen/ der weiland verachtete Wurm/ der sich hernach in den Himmel Psal. 68, 13.erschwungen/ nach dem er sein Gewerb außgespunnen/ und das erworbene Iud. 5, 30.Kleid als eine Außbeuthe außgetheilet/ laut des 68. Psalms; diß sind die bunte gestickte Kleider zur Außbeuthe/ welche die Mutter Sissera ihrem Frauenzimmer gegeben/ versprochen/ hier ist die Warheit.
4. Ein nothwendiges Kleid; Dann dieweil wir leider durch den traurigen Fall/ so bald der Mensch nackend gewest/ umb unser Feyer- und Ehren-ja Engel-Kleid/ darinn/ wir für Gottes Thron hätten prangen/ erscheinen und bestehen mögen/ verschertzet/ und in ein Schafs-Fell schlupf- fen/ weiland Könige über alle Thiere/ nunmehr deroselben Bettler dersel- ben Haut/ Fell/ Beltz/ Wolle von denselben borgen vnd erbettlen müssen/ und also wehrlos auff dem Kampff-Platz dieser Welt gelassen worden/ allen widrigen Elementen und Himmels-Stürmen unterworffen; so war vns ja von nöthen ein neues und anders Kleid/ damit wir durch den H. Geist angezogen/ nemlich ein Buß-Rock oder Buß-Sack/ der Rock der Gerech- Luc. 15, 22.tigkeit Jesu Christi/ der erste Rock der Wiedergeburt/ da wir Christum selbst Matth. 22, 11. 12.angezogen: das Hembde der Heiligkeit/ das hochzeitliche Kleid/ die weissen Apoc. 3, 18.Kleider/ die geistliche armatur, der Harnisch der Warheit/ der Auffrichtig- Eph. 6, 11. 13. 14. 15. 16. & 17.keit und gerechten Sache/ der Schuh des Evangelii/ daß wir gestiffelt seyn: der unüberwindliche Schild des Glaubens/ das Schwert des Hei- ligen Geistes.
5. Sonderlich aber sihet er auff die herrliche schön-gläntzende Act. 12, 21.Kleinodien/ die in gemeldetem Kleid herfür lenchten köstlicher als in He- rodis güldenem Schmuck/ das ist auff die Apostolischen kharismata und Ampts Gaben/ dadurch sie die Apostel außstaffieret/ getröstet/ dem Teufel und alle seinen Heer unter die Augen gangen/ seinen Schupen den Trutz geboten/ zerstöret die Anschläge und Höhe/ die sich erhebet über das Erkäntnüß Got- tes; die alte barbarische unteutsche und unlateinische Schul Lehrer nennens gratias gratis datas,solche Gaben/ so aus Gnaden und umb-
sonst
Die Fůnffte
antitypus und das Gegentheil ſcheinet herfuͤr aus den Worten Chriſti/ Marc. 16, 17.damit er von ſeinen Juͤngern ein valet genommen und geſagt: Die Zei- chen aber die da folgen werden/ denen die da glauben/ ſind die: Jn meinem Namen werden ſie Teufel außtreiben/ mit neuen Zungen reden ꝛc. Jnmaſſen dann auch erfolgt und gefchehen.
3. Ein erworben und verehrtes Kleid; Jſt ein Kleid/ wel- ches ſo zu reden der himmliſche Seiden-Wurm Chriſtus erſpunnen und gewunnen/ der weiland verachtete Wurm/ der ſich hernach in den Himmel Pſal. 68, 13.erſchwungen/ nach dem er ſein Gewerb außgeſpunnen/ und das erworbene Iud. 5, 30.Kleid als eine Außbeuthe außgetheilet/ laut des 68. Pſalms; diß ſind die bunte geſtickte Kleider zur Außbeuthe/ welche die Mutter Siſſera ihrem Frauenzimmer gegeben/ verſprochen/ hier iſt die Warheit.
4. Ein nothwendiges Kleid; Dann dieweil wir leider durch den traurigen Fall/ ſo bald der Menſch nackend geweſt/ umb unſer Feyer- und Ehren-ja Engel-Kleid/ dariñ/ wir fuͤr Gottes Thron haͤtten prangen/ erſcheinen und beſtehen moͤgen/ verſchertzet/ und in ein Schafs-Fell ſchlupf- fen/ weiland Koͤnige uͤber alle Thiere/ nunmehr deroſelben Bettler derſel- ben Haut/ Fell/ Beltz/ Wolle von denſelben borgen vnd erbettlen muͤſſen/ und alſo wehrlos auff dem Kampff-Platz dieſer Welt gelaſſen worden/ allen widrigen Elementen und Himmels-Stuͤrmen unterworffen; ſo war vns ja von noͤthen ein neues und anders Kleid/ damit wir durch den H. Geiſt angezogen/ nemlich ein Buß-Rock oder Buß-Sack/ der Rock der Gerech- Luc. 15, 22.tigkeit Jeſu Chriſti/ der erſte Rock der Wiedergeburt/ da wir Chriſtum ſelbſt Matth. 22, 11. 12.angezogen: das Hembde der Heiligkeit/ das hochzeitliche Kleid/ die weiſſen Apoc. 3, 18.Kleider/ die geiſtliche armatur, der Harniſch der Warheit/ der Auffrichtig- Eph. 6, 11. 13. 14. 15. 16. & 17.keit und gerechten Sache/ der Schuh des Evangelii/ daß wir geſtiffelt ſeyn: der unuͤberwindliche Schild des Glaubens/ das Schwert des Hei- ligen Geiſtes.
5. Sonderlich aber ſihet er auff die herrliche ſchön-gläntzende Act. 12, 21.Kleinodien/ die in gemeldetem Kleid herfuͤr lenchten koͤſtlicher als in He- rodis guͤldenem Schmuck/ das iſt auff die Apoſtoliſchen χαρισματα und Ampts Gabẽ/ dadurch ſie die Apoſtel außſtaffieret/ getroͤſtet/ dem Teufel und alle ſeinẽ Heer unter die Augen gangẽ/ ſeinen Schupen dẽ Trutz gebotẽ/ zerſtoͤret die Anſchlaͤge und Hoͤhe/ die ſich erhebet uͤber das Erkaͤntnuͤß Got- tes; die alte barbariſche unteutſche und unlateiniſche Schul Lehrer neñens gratias gratis datas,ſolche Gaben/ ſo aus Gnaden und umb-
ſonſt
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Die Fůnffte
antitypus und das Gegentheil ſcheinet herfuͤr aus den Worten Chriſti/
damit er von ſeinen Juͤngern ein valet genommen und geſagt: Die Zei-
chen aber die da folgen werden/ denen die da glauben/ ſind die:
Jn meinem Namen werden ſie Teufel außtreiben/ mit neuen
Zungen reden ꝛc. Jnmaſſen dann auch erfolgt und gefchehen.
Marc. 16,
17.
3. Ein erworben und verehrtes Kleid; Jſt ein Kleid/ wel-
ches ſo zu reden der himmliſche Seiden-Wurm Chriſtus erſpunnen und
gewunnen/ der weiland verachtete Wurm/ der ſich hernach in den Himmel
erſchwungen/ nach dem er ſein Gewerb außgeſpunnen/ und das erworbene
Kleid als eine Außbeuthe außgetheilet/ laut des 68. Pſalms; diß ſind die
bunte geſtickte Kleider zur Außbeuthe/ welche die Mutter Siſſera ihrem
Frauenzimmer gegeben/ verſprochen/ hier iſt die Warheit.
Pſal. 68, 13.
Iud. 5, 30.
4. Ein nothwendiges Kleid; Dann dieweil wir leider durch
den traurigen Fall/ ſo bald der Menſch nackend geweſt/ umb unſer Feyer-
und Ehren-ja Engel-Kleid/ dariñ/ wir fuͤr Gottes Thron haͤtten prangen/
erſcheinen und beſtehen moͤgen/ verſchertzet/ und in ein Schafs-Fell ſchlupf-
fen/ weiland Koͤnige uͤber alle Thiere/ nunmehr deroſelben Bettler derſel-
ben Haut/ Fell/ Beltz/ Wolle von denſelben borgen vnd erbettlen muͤſſen/
und alſo wehrlos auff dem Kampff-Platz dieſer Welt gelaſſen worden/ allen
widrigen Elementen und Himmels-Stuͤrmen unterworffen; ſo war vns
ja von noͤthen ein neues und anders Kleid/ damit wir durch den H. Geiſt
angezogen/ nemlich ein Buß-Rock oder Buß-Sack/ der Rock der Gerech-
tigkeit Jeſu Chriſti/ der erſte Rock der Wiedergeburt/ da wir Chriſtum ſelbſt
angezogen: das Hembde der Heiligkeit/ das hochzeitliche Kleid/ die weiſſen
Kleider/ die geiſtliche armatur, der Harniſch der Warheit/ der Auffrichtig-
keit und gerechten Sache/ der Schuh des Evangelii/ daß wir geſtiffelt
ſeyn: der unuͤberwindliche Schild des Glaubens/ das Schwert des Hei-
ligen Geiſtes.
Luc. 15, 22.
Matth. 22,
11. 12.
Apoc. 3, 18.
Eph. 6, 11.
13. 14. 15. 16.
& 17.
5. Sonderlich aber ſihet er auff die herrliche ſchön-gläntzende
Kleinodien/ die in gemeldetem Kleid herfuͤr lenchten koͤſtlicher als in He-
rodis guͤldenem Schmuck/ das iſt auff die Apoſtoliſchen χαρισματα und
Ampts Gabẽ/ dadurch ſie die Apoſtel außſtaffieret/ getroͤſtet/ dem Teufel
und alle ſeinẽ Heer unter die Augen gangẽ/ ſeinen Schupen dẽ Trutz gebotẽ/
zerſtoͤret die Anſchlaͤge und Hoͤhe/ die ſich erhebet uͤber das Erkaͤntnuͤß Got-
tes; die alte barbariſche unteutſche und unlateiniſche Schul Lehrer neñens
gratias gratis datas, ſolche Gaben/ ſo aus Gnaden und umb-
ſonſt
Act. 12, 21.
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/94>, abgerufen am 25.11.2024.
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