Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Vierte dancken erscheinen/ die Fleisch und Blut nicht geoffenbaret/ daselbst ist die-ser himmlische Athem; wo Andacht zum Wort/ wo Hertz-klopffen zur Busse/ wo innerliche Bewegung zum Gebet/ wo Andacht im Gebet/ wo das Ver- langen nach dem das droben ist/ wo Kampff des Geistes und des Flei- 1. Reg. 17, 9.sches/ wo Bewegung zur Tugend/ gleich wie 1. Reg. 17. da ist das Anblasen des H. Geistes/ hier ist Gottes Finger! das heisset auch der gute Geist. Vae antipneonti, wehe alsdann dem Widerstrebendem und Wider- Hier ist noch schnaubens und keuchens Zeit/ wir sind Taglöhner/ die Die
Die Vierte dancken erſcheinen/ die Fleiſch und Blut nicht geoffenbaret/ daſelbſt iſt die-ſer him̃liſche Athem; wo Andacht zum Wort/ wo Hertz-klopffen zur Buſſe/ wo innerliche Bewegung zum Gebet/ wo Andacht im Gebet/ wo das Ver- langen nach dem das droben iſt/ wo Kampff des Geiſtes und des Flei- 1. Reg. 17, 9.ſches/ wo Bewegung zur Tugend/ gleich wie 1. Reg. 17. da iſt das Anblaſen des H. Geiſtes/ hier iſt Gottes Finger! das heiſſet auch der gute Geiſt. Væ ἀντιπνέοντι, wehe alsdann dem Widerſtrebendem und Wider- Hier iſt noch ſchnaubens und keuchens Zeit/ wir ſind Tagloͤhner/ die Die
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Die Vierte
dancken erſcheinen/ die Fleiſch und Blut nicht geoffenbaret/ daſelbſt iſt die-
ſer him̃liſche Athem; wo Andacht zum Wort/ wo Hertz-klopffen zur Buſſe/
wo innerliche Bewegung zum Gebet/ wo Andacht im Gebet/ wo das Ver-
langen nach dem das droben iſt/ wo Kampff des Geiſtes und des Flei-
ſches/ wo Bewegung zur Tugend/ gleich wie 1. Reg. 17. da iſt das Anblaſen
des H. Geiſtes/ hier iſt Gottes Finger! das heiſſet auch der gute Geiſt.
1. Reg. 17,
9.
Væ ἀντιπνέοντι, wehe alsdann dem Widerſtrebendem und Wider-
ſchnaubendem! gleich wie der ungluͤckſelige Felix der Landpfleger gethan/
den St. Pauli Geiſt hat angeblaſen/ erſchroͤcket und beweget/ aber er hat
ſolchen Trieb bald in Wind geſchlagẽ. Bene λαβ_ντες, wol allen Geiſt-faͤhi-
gen/ zu denen ſaget der Herr: Nehmet hin den H. Geiſt/ nehmets
danckbarlich an; die laſſen ſich anwehen; Behaltet/ was ihr habt/ durch
ſtaͤtiges athemen und reſpiriren nach GOTT/ vielmehr ſoll man
Gottes ſich erinnern als Athem holen; bitten Gott umb die Erhaltung
des Geiſtes/ erweiſet dieſen Geiſt durch guten Geruch/ durch den Geruch
eines guten Namens/ der Gedult; wolriechende Gewuͤrtze geben einen
Geruch von ſich/ wann ſie gerieben werden/ wann Sathans Engel mit
Faͤuſten ſchlaͤget; genieſſet den Troſt des Lebens/ des Liechts/ des Troſts
alles Troſts wider das wuͤtende Schnauben des Sauls/ fluchen ſie/
ſo betet ihr/ Ner Jehova niſchmath Adam, die Leuchte des
HErrn iſt des Menſchen Athem/ die gehet durchs gantze Hertz.
Act. 24, 25.
Sir. 39, 17.
Eccleſ. 4, 1.
Prov. 29,
27.
Hier iſt noch ſchnaubens und keuchens Zeit/ wir ſind Tagloͤhner/ die
keuchen unter der Laſt/ der H. Geiſt vertritt aber ihr kranen/ winſeln und
kirren/ mit unaußſprechlichen ſeuffzen; Endlich nach dem Streit und
Wahlfahrt wird folgen die rechte Cananeiſche Ruhe im himmliſchen Ca-
naan und Luſt-Hauſe; nach dem Vorſchmack das Vollkom̃liche genieſſen/
hier Vorſchmack/ dort Genieß! nach den ſeuffzenden Athemen/ die ewige
Ruhe! hier Athem und Seuffzen/ dort ſtoltze Ruhe/ Gott und alles genug!
hier Gnaden-Kuß/ (vermenget mit Judas-Kuͤſſen) dort aber Chriſti Ehr-
und Freuden-Kuß/ nach dem Gnaden-Kuß folget der Ehren-Kuß/ Got-
tes-Kuß/ Engel-Kuß/ aller Außerwehlten Kuß/ Friede und Freude im
H. Geiſt. Das gebe uns allen der Hertzog des Lebens Jeſus Chriſtus durch
den Gruß und Kuß ſeines Mundes/ ſeinen Heiligen
Freuden- und Troſt-Geiſt/
Amen.
Num. 15,
24.
Die
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