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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Vierte
künstlen will/ kommen diese Gedancken in Sinn/ wann ers lieset/ sondern
diese/ nehmet hin/ das ist mein Leib/ das ist/ in/ mit und unter diesem
Brod; darumb kehren wir seine Glosse umb/ gleich wie der HErr hier saget:
Nehmet hin den Heiligen Geist/ also saget Er auch dort: Neh-
met hin/ das ist mein Leib etc.
das ist/ unter/ mit und in diesem Brod
geb ich euch wahrhafftig meinen Leib zu essen. Solte ein grosser Herr sei-
nem Diener ein Büchslein darreichen und sagen: Nim hin/ das ist Gold;
würde er nimmermehr in diese abentheuerliche Gedancken gerathen/ als
ob entweder das Büchslein in Gold verwandelt oder ein Zeichen sey/ da-
durch ein abwesendes Gold bedeutet würde: sondern gedencken/ mein
Herr ist ein frommer/ weiser/ reicher und gutthätiger Herr/ er weiß was er
redet/ und kan thun was er zusagt/ darumb fasse und verstehe ich aus seinen
Worten so viel/ er gebe mir in und mit dem Büchslein wahrhafftiges
Gold. So und auff solche Weise haben auch Christi Jünger die Wort
des Herrn angenommen/ nehmet hin den Heiligen Geist/ das ist/
unter/ in und mit diesem cörperlichen Athem schencke und übergebe ich euch
die edelste Himmels-Gabe/ den Heiligen Geist/ der von mir in der Ewig-
keit außgehet und mein ist.

Dieses mag mir eine Gabe seyn! die edelste und köstlichste Gabe/
gleich wie der Vater nichts höhers gehabt/ das er uns Menschen schencken
könne/ als seinen Sohn/ also hat der Sohn nichts höhers und köstlichers
gehabt/ als den Heiligen Geist/ donum carissimum, die allertheuerste Ga-
be/ theuer erkaufft und erworben. Dann es ja gar fest gehalten eine solche
Gabe zu erlangen/ zu senden und zu verschaffen/ daß er der allerheiligste
Geist in dem stinckenden Lazaret der allerunheiligsten Seelen sich sencken
Ioh. 16, 7.solte; Jch sage euch die Wahrheit/ es ist euch gut/ daß ich hin-
gehe/ so ich nicht hingehe/ so kommet der Tröster nicht
zu euch.

III. Halitus symbolicus & hieroglyphicus, Ein
Geheimnüß-reicher Athem/
in welchem Christus der Herr uns
gar artig/ eigentlich und verständlich wollen fürbilden dieser so hohen Per-
son Natur/ Vrsprung und Eigenschafft. Was der Athem im Menschen
ist/ das ist (nach Abschabung und Ablaß aller Trusen und Häfen der an-
klebenden imperfection) der Geist Gottes in der Heiligen Dreyfaltigkeit:
Der Athem entstehet aus dem Abgrund des menschlichen Hertzens/ und
tringet durch den Mund hindurch/ wird von Hertz und Mund außgebla-

sen:

Die Vierte
kuͤnſtlen will/ kommen dieſe Gedancken in Sinn/ wann ers lieſet/ ſondern
dieſe/ nehmet hin/ das iſt mein Leib/ das iſt/ in/ mit und unter dieſem
Brod; darumb kehren wir ſeine Gloſſe umb/ gleich wie der HErr hier ſaget:
Nehmet hin den Heiligen Geiſt/ alſo ſaget Er auch dort: Neh-
met hin/ das iſt mein Leib ꝛc.
das iſt/ unter/ mit und in dieſem Brod
geb ich euch wahrhafftig meinen Leib zu eſſen. Solte ein groſſer Herr ſei-
nem Diener ein Buͤchslein darreichen und ſagen: Nim hin/ das iſt Gold;
wuͤrde er nimmermehr in dieſe abentheuerliche Gedancken gerathen/ als
ob entweder das Buͤchslein in Gold verwandelt oder ein Zeichen ſey/ da-
durch ein abweſendes Gold bedeutet wuͤrde: ſondern gedencken/ mein
Herr iſt ein frommer/ weiſer/ reicher und gutthaͤtiger Herr/ er weiß was er
redet/ und kan thun was er zuſagt/ darumb faſſe und verſtehe ich aus ſeinen
Worten ſo viel/ er gebe mir in und mit dem Buͤchslein wahrhafftiges
Gold. So und auff ſolche Weiſe haben auch Chriſti Juͤnger die Wort
des Herrn angenommen/ nehmet hin den Heiligen Geiſt/ das iſt/
unter/ in und mit dieſem coͤrperlichen Athem ſchencke und uͤbergebe ich euch
die edelſte Himmels-Gabe/ den Heiligen Geiſt/ der von mir in der Ewig-
keit außgehet und mein iſt.

Dieſes mag mir eine Gabe ſeyn! die edelſte und koͤſtlichſte Gabe/
gleich wie der Vater nichts hoͤhers gehabt/ das er uns Menſchen ſchencken
koͤnne/ als ſeinen Sohn/ alſo hat der Sohn nichts hoͤhers und koͤſtlichers
gehabt/ als den Heiligen Geiſt/ donum cariſſimum, die allertheuerſte Ga-
be/ theuer erkaufft und erworben. Dann es ja gar feſt gehalten eine ſolche
Gabe zu erlangen/ zu ſenden und zu verſchaffen/ daß er der allerheiligſte
Geiſt in dem ſtinckenden Lazaret der allerunheiligſten Seelen ſich ſencken
Ioh. 16, 7.ſolte; Jch ſage euch die Wahrheit/ es iſt euch gut/ daß ich hin-
gehe/ ſo ich nicht hingehe/ ſo kommet der Troͤſter nicht
zu euch.

III. Halitus ſymbolicus & hieroglyphicus, Ein
Geheimnuͤß-reicher Athem/
in welchem Chriſtus der Herr uns
gar artig/ eigentlich und verſtaͤndlich wollen fuͤrbilden dieſer ſo hohen Per-
ſon Natur/ Vrſprung und Eigenſchafft. Was der Athem im Menſchen
iſt/ das iſt (nach Abſchabung und Ablaß aller Truſen und Haͤfen der an-
klebenden imperfection) der Geiſt Gottes in der Heiligen Dreyfaltigkeit:
Der Athem entſtehet aus dem Abgrund des menſchlichen Hertzens/ und
tringet durch den Mund hindurch/ wird von Hertz und Mund außgebla-

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/86>, abgerufen am 25.11.2024.