Allmächtigen nicht entlauffen? Die Laurentii ihre Decios anreden? Wie Baron. ad ann. 304. n. 8.schmeckt dir der Braten? Baronius erzehlt von der Seule in Hispanien/ so von dem Heydnischen Käyser Diocletiano auffgerichtet worden mit dieser Vberschrifft/ Diocletianus, Jovius, Max. Herculeus Caesar August, superstitione Christi deleta, & Deorum cultu propagato, das ist/ Der Käyser Diocletianus hat diese Seul auffgerichtet/ zum Andencken des außgelöschten Aberglaubens Christi/ und des vermehreten Gottesdiensts der Römischen Götter. Ach mein/ dieser Tyrann wird sich betrogen fin- den! Die Außerwehlte werden schauen und sagen: Jst das der Mann/ der Christi religion vertilgete?
Sie werden schauen endlich oculo nauseabundo & im- misericordi,mit ecklenden und unbarmhertzigen Augen; Da wird David nicht mehr beweinen seinen Absalom/ sondern sagen: Dir geschiehet recht/ du hasts verdienet! Abraham wird seinem Sohn/ dem reichen Schlämmer den Korb geben; sie werden allem Fleisch ein Greuel seyn/ iederman wird sie anspeyen/ pfui dich!
Es stellet uns der Prophet die neuen Himmels-Burger vor alspanegyristas,die da anbeten für dem HErren; Dann das wird die ewige Fest-Freude und Sabbath-Lust seyn/ dazu ist der Sab- bath als ein Ruh- und Ruhm-Tag geordnet; Gott selbst hat auff den siebenden Tag geruhet/ und mit frölicher Schau seine machinam und Ge- schöpff angesehen/ und sich damit belustiget/ daß alles sehr gut gewesen. Die Engel haben ihn gelobet an dem Sabbath; Des Menschen Sab- bath-Arbeit vor dem Fall war Gott loben und dancken in dem nemore und Lust-Walde (wie etliche davor halten) des verbotenen Baums/ als einem Heiligthumb und Tempel; Das ist der Zweck und das Recht der Neumonden und anderer Fest-Tage des Alten Testaments; Das ist der Zweck aller Christen-Feste und Sabbather; Wer den Sabbath anders braucht/ der ist ein Sabbathschänder; David hat zu solchem Ende einen sonderbaren Psalm componirt/ der heisset Mizmor schir lejom ha- Ps. 92, 1. 2.schabbath, Psal. 92. Es ist ein köstlich Ding/ dem HErren dancken/ und lobsingen deinem Namen/ du Höchster/ des Morgens deine Gnade! An diesem Tage soll alles leuchten und bren- nen von Göttlichem Lob; da sollen alle species des Göttlichen Ruhms Apoc. 1, 10.und Preises als in dem centro zusammen fliessen: Wie St. Johannes auff des Herren Tag in seinem Pathmo verzuckt mit himmlischen vi- sionibus und Gesichten umbgangen/ in seinem Gott frölich gewesen:
Also/
Die Ein und Sechszigſte (Achte)
Allmaͤchtigen nicht entlauffen? Die Laurentii ihre Decios anreden? Wie Baron. ad ann. 304. n. 8.ſchmeckt dir der Braten? Baronius erzehlt von der Seule in Hiſpanien/ ſo von dem Heydniſchen Kaͤyſer Diocletiano auffgerichtet worden mit dieſer Vberſchrifft/ Diocletianus, Jovius, Max. Herculeus Cæſar Auguſt, ſuperſtitione Chriſti deletâ, & Deorum cultu propagato, das iſt/ Der Kaͤyſer Diocletianus hat dieſe Seul auffgerichtet/ zum Andencken des außgeloͤſchten Aberglaubens Chriſti/ und des vermehreten Gottesdienſts der Roͤmiſchen Goͤtter. Ach mein/ dieſer Tyrann wird ſich betrogen fin- den! Die Außerwehlte werden ſchauen und ſagen: Jſt das der Mann/ der Chriſti religion vertilgete?
Sie werden ſchauen endlich oculo nauſeabundo & im- miſericordi,mit ecklenden und unbarmhertzigen Augen; Da wird David nicht mehr beweinen ſeinen Abſalom/ ſondern ſagen: Dir geſchiehet recht/ du haſts verdienet! Abraham wird ſeinem Sohn/ dem reichen Schlaͤmmer den Korb geben; ſie werden allem Fleiſch ein Greuel ſeyn/ iederman wird ſie anſpeyen/ pfui dich!
Es ſtellet uns der Prophet die neuen Himmels-Burger vor alspanegyriſtas,die da anbeten fuͤr dem HErren; Dann das wird die ewige Feſt-Freude und Sabbath-Luſt ſeyn/ dazu iſt der Sab- bath als ein Ruh- und Ruhm-Tag geordnet; Gott ſelbſt hat auff den ſiebenden Tag geruhet/ und mit froͤlicher Schau ſeine machinam und Ge- ſchoͤpff angeſehen/ und ſich damit beluſtiget/ daß alles ſehr gut geweſen. Die Engel haben ihn gelobet an dem Sabbath; Des Menſchen Sab- bath-Arbeit vor dem Fall war Gott loben und dancken in dem nemore und Luſt-Walde (wie etliche davor halten) des verbotenen Baums/ als einem Heiligthumb und Tempel; Das iſt der Zweck und das Recht der Neumonden und anderer Feſt-Tage des Alten Teſtaments; Das iſt der Zweck aller Chriſten-Feſte und Sabbather; Wer den Sabbath anders braucht/ der iſt ein Sabbathſchaͤnder; David hat zu ſolchem Ende einen ſonderbaren Pſalm componirt/ der heiſſet Mizmor ſchir lejom ha- Pſ. 92, 1. 2.ſchabbath, Pſal. 92. Es iſt ein köſtlich Ding/ dem HErren dancken/ und lobſingen deinem Namen/ du Hoͤchſter/ des Morgens deine Gnade! An dieſem Tage ſoll alles leuchten und bren- nen von Goͤttlichem Lob; da ſollen alle ſpecies des Goͤttlichen Ruhms Apoc. 1, 10.und Preiſes als in dem centro zuſammen flieſſen: Wie St. Johannes auff des Herren Tag in ſeinem Pathmo verzuckt mit himmliſchen vi- ſionibus und Geſichten umbgangen/ in ſeinem Gott froͤlich geweſen:
Alſo/
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Die Ein und Sechszigſte (Achte)
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ſuperſtitione Chriſti deletâ, & Deorum cultu propagato, das iſt/ Der
Kaͤyſer Diocletianus hat dieſe Seul auffgerichtet/ zum Andencken des
außgeloͤſchten Aberglaubens Chriſti/ und des vermehreten Gottesdienſts
der Roͤmiſchen Goͤtter. Ach mein/ dieſer Tyrann wird ſich betrogen fin-
den! Die Außerwehlte werden ſchauen und ſagen: Jſt das der Mann/
der Chriſti religion vertilgete?
Baron. ad
ann. 304.
n. 8.
Sie werden ſchauen endlich oculo nauſeabundo & im-
miſericordi, mit ecklenden und unbarmhertzigen Augen;
Da wird David nicht mehr beweinen ſeinen Abſalom/ ſondern ſagen: Dir
geſchiehet recht/ du haſts verdienet! Abraham wird ſeinem Sohn/ dem
reichen Schlaͤmmer den Korb geben; ſie werden allem Fleiſch ein
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Es ſtellet uns der Prophet die neuen Himmels-Burger
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das wird die ewige Feſt-Freude und Sabbath-Luſt ſeyn/ dazu iſt der Sab-
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ſiebenden Tag geruhet/ und mit froͤlicher Schau ſeine machinam und Ge-
ſchoͤpff angeſehen/ und ſich damit beluſtiget/ daß alles ſehr gut geweſen.
Die Engel haben ihn gelobet an dem Sabbath; Des Menſchen Sab-
bath-Arbeit vor dem Fall war Gott loben und dancken in dem nemore
und Luſt-Walde (wie etliche davor halten) des verbotenen Baums/ als
einem Heiligthumb und Tempel; Das iſt der Zweck und das Recht der
Neumonden und anderer Feſt-Tage des Alten Teſtaments; Das iſt der
Zweck aller Chriſten-Feſte und Sabbather; Wer den Sabbath anders
braucht/ der iſt ein Sabbathſchaͤnder; David hat zu ſolchem Ende einen
ſonderbaren Pſalm componirt/ der heiſſet Mizmor ſchir lejom ha-
ſchabbath, Pſal. 92. Es iſt ein köſtlich Ding/ dem HErren
dancken/ und lobſingen deinem Namen/ du Hoͤchſter/ des
Morgens deine Gnade! An dieſem Tage ſoll alles leuchten und bren-
nen von Goͤttlichem Lob; da ſollen alle ſpecies des Goͤttlichen Ruhms
und Preiſes als in dem centro zuſammen flieſſen: Wie St. Johannes
auff des Herren Tag in ſeinem Pathmo verzuckt mit himmliſchen vi-
ſionibus und Geſichten umbgangen/ in ſeinem Gott froͤlich geweſen:
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 742. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/774>, abgerufen am 22.12.2024.
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