als die Helden/ die den Sieg behalten hatten an dem Thier und seinem Bilde/ Mahl-Zeichen und Namens-Zahl: Tanquam specta- tores,als die Schauer/ die schauen durch ein gläsernes Meer/ gleich durch eine perspectiv, das höllische Feuer und Verdamte; tanquam panegyristae;als die Lobsänger Gottes; Sie hatten Gottes Harffen in der Hand/ und sungen das Lied Mosis des Knechts Gottes und sprachen: Groß und wundersam sind seine Werck: HERR Allmächtiger Gott: Gerecht und warhafftig sind deine We- ge/ du König der Heiligen/ wer solte dich nicht fürchten und deinen Namen preisen?
Vnd das ist dastheatrum,dasspectacul, welches der Hei- lige Geist uns in unsern bißher abgehandelten Prophetischen Höllen-Pre- digten fürgehalten: Da wir zuvorderst erwiesen 1. daß eine Hölle seye. 2. Pou inferni,Was für ein Ort die Hölle sey. 3. Wer diefilii gehennae,die Höllen-Kinder seyen. 4. Poenam damni,Die Verlusts-Straffe in der Höllen/ nemlich den an- dern Tod. 5. Poenam sensus,Die Marter und Qual der Verdamten/ so sie von dem unsterblichen Gewissens-Wurm leiden. 6. Das höllische Feuer. 7. Den Richter und Pei- niger. Jst nichts mehr übrig/ als daß wir 8. betrachten die Schauer/ von welchen der Prophet saget: Sie werden heraus gehen/ und schauen die Leichnam der Leute/ die an dem HErren gemiß- handelt haben; Nach dem wir den Augenschein der übrigen Schau eingenommen/ so wollen wir auch von ferne schauen die Schauer/ damit wir hie lernen die rechte Vorschau im Reich des Glaubens/ daß wir schauen nicht nur das Böse/ Vbel und Elend der Verdamten/ sondern auch das höchste Gut in Freude und Ehren; Gott wolle unsere Hertzen hierzu erleuchten durch seinen H. Geist/ umb Jesu Christi willen/ Amen.
DEr hocherleuchte Prophet stellet uns in diesemtheatro für Augen I. Coelites,die neuen Himmels-Burger/ im neuen Himmel und der neuen Erde/ die stehen tanquam vi- ctores,als Sieger und Vberwinder des Teufels und der Welt; als der außerwehlte Same/ die erstgebornen und außerwehlten Kinder Gottes/ deren Namen in dem Himmel angeschrieben/ die Durchlenchti-
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Die Ein und Sechszigſte (Achte)
als die Helden/ die den Sieg behalten hatten an dem Thier und ſeinem Bilde/ Mahl-Zeichen und Namens-Zahl: Tanquam ſpecta- tores,als die Schauer/ die ſchauen durch ein glaͤſernes Meer/ gleich durch eine perſpectiv, das hoͤlliſche Feuer und Verdamte; tanquam panegyriſtæ;als die Lobſaͤnger Gottes; Sie hatten Gottes Harffen in der Hand/ und ſungen das Lied Moſis des Knechts Gottes und ſprachen: Groß und wunderſam ſind ſeine Werck: HERR Allmaͤchtiger Gott: Gerecht und warhafftig ſind deine We- ge/ du Koͤnig der Heiligen/ wer ſolte dich nicht fuͤrchten und deinen Namen preiſen?
Vnd das iſt dastheatrum,dasſpectacul, welches der Hei- lige Geiſt uns in unſern bißher abgehandelten Prophetiſchen Hoͤllen-Pre- digten fuͤrgehalten: Da wir zuvorderſt erwieſen 1. daß eine Hoͤlle ſeye. 2. Ποῦ inferni,Was fuͤr ein Ort die Hoͤlle ſey. 3. Wer diefilii gehennæ,die Hoͤllen-Kinder ſeyen. 4. Pœnam damni,Die Verluſts-Straffe in der Hoͤllen/ nemlich den an- dern Tod. 5. Pœnam ſenſus,Die Marter und Qual der Verdamten/ ſo ſie von dem unſterblichen Gewiſſens-Wurm leiden. 6. Das hoͤlliſche Feuer. 7. Den Richter und Pei- niger. Jſt nichts mehr uͤbrig/ als daß wir 8. betrachten die Schauer/ von welchen der Prophet ſaget: Sie werden heraus gehen/ und ſchauen die Leichnam der Leute/ die an dem HErren gemiß- handelt haben; Nach dem wir den Augenſchein der uͤbrigen Schau eingenommen/ ſo wollen wir auch von ferne ſchauen die Schauer/ damit wir hie lernen die rechte Vorſchau im Reich des Glaubens/ daß wir ſchauen nicht nur das Boͤſe/ Vbel und Elend der Verdamten/ ſondern auch das hoͤchſte Gut in Freude und Ehren; Gott wolle unſere Hertzen hierzu erleuchten durch ſeinen H. Geiſt/ umb Jeſu Chriſti willen/ Amen.
DEr hocherleuchte Prophet ſtellet uns in dieſemtheatro fuͤr Augen I. Cœlites,die neuen Himmels-Burger/ im neuen Himmel und der neuen Erde/ die ſtehen tanquam vi- ctores,als Sieger und Vberwinder des Teufels und der Welt; als der außerwehlte Same/ die erſtgebornen und außerwehlten Kinder Gottes/ deren Namen in dem Himmel angeſchrieben/ die Durchlenchti-
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panegyriſtæ; als die Lobſaͤnger Gottes; Sie hatten Gottes
Harffen in der Hand/ und ſungen das Lied Moſis des Knechts Gottes und
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Allmaͤchtiger Gott: Gerecht und warhafftig ſind deine We-
ge/ du Koͤnig der Heiligen/ wer ſolte dich nicht fuͤrchten und
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lige Geiſt uns in unſern bißher abgehandelten Prophetiſchen Hoͤllen-Pre-
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ſchauen die Leichnam der Leute/ die an dem HErren gemiß-
handelt haben; Nach dem wir den Augenſchein der uͤbrigen Schau
eingenommen/ ſo wollen wir auch von ferne ſchauen die Schauer/
damit wir hie lernen die rechte Vorſchau im Reich des Glaubens/ daß wir
ſchauen nicht nur das Boͤſe/ Vbel und Elend der Verdamten/ ſondern
auch das hoͤchſte Gut in Freude und Ehren; Gott wolle unſere Hertzen
hierzu erleuchten durch ſeinen H. Geiſt/ umb Jeſu Chriſti willen/ Amen.
DEr hocherleuchte Prophet ſtellet uns in dieſem theatro fuͤr
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neuen Himmel und der neuen Erde/ die ſtehen tanquam vi-
ctores, als Sieger und Vberwinder des Teufels und der Welt;
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 738. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/770>, abgerufen am 22.12.2024.
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