Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Sechszigste (Siebende) Aber den Heiligen Geist nicht außgeschlossen/ von welchem der Anti-2. Thess. 2, 8. Ioh, 5, 22. 27. Gen. 19, 24.christ wird außgetilget werden; und zwar vornemlich dem grossen Schlangentretter/ Gott der Sohn/ dem der Vater alles Ge- richte gegeben; Das Vorspiel und Spiegel haben wir zu sehen an Sodom und Gomorrha/ da der HErr der Sohn Gottes Schwe- fel und Feuer regnen lassen von dem HErren/ das ist/ seinem Num. 21, 6. Apoc. 1, 18. Matth. 25, 41. Apoc. 19, 11. seqq.Vater; An den feurigen Schlangen in der Wüsten/ welche der Herr der sie begleitet der unerschaffene Engel erweckt zur Rach. Der ist der jenige/ der den Schlüssel hat zur Höllen/ der das Vrtheil sprechen und den Stab brechen wird/ gestalt Er in einer bedenck- lichen figur sich also erzeiget: Ein seltzamer Reuter auff einem weissen Triumph-Pferde/ gekrönet mit viel Kronen/ Feuer-flammenden Augen/ mit einem Schwert im Munde/ mit Blut pridem unter der Kälter des Göttlichen Zorns gequetschet/ davon ihm der rothe Safft außgegangen/ und sein Kleid bespritzet worden; Nun tritt Er die Kälter des Weins/ des grimmigen Zorns des Allmächtigen Gottes/ der lässet das Thier und den falschen Propheten greiffen/ und lässet sie le- bendig werffen in den Pfuhl/ der mit Schwefel brennet: Fragstu/ wer der ist? Er heisset Gottes selbsständige Wort/ treu und warhafftig/ und sein Name stund auff dem Kleide und Hüffte geschrieben/ das soll seine Liberey seyn/ mit einem Worte/ Christus Jesus. Sprichstu: Wie gehet das zu/ daß der philanthropos und Menschen- Der
Die Sechszigſte (Siebende) Aber den Heiligen Geiſt nicht außgeſchloſſen/ von welchem der Anti-2. Theſſ. 2, 8. Ioh, 5, 22. 27. Gen. 19, 24.chriſt wird außgetilget werden; und zwar vornemlich dem groſſen Schlangentretter/ Gott der Sohn/ dem der Vater alles Ge- richte gegeben; Das Vorſpiel und Spiegel haben wir zu ſehen an Sodom und Gomorrha/ da der HErr der Sohn Gottes Schwe- fel und Feuer regnen laſſen von dem HErren/ das iſt/ ſeinem Num. 21, 6. Apoc. 1, 18. Matth. 25, 41. Apoc. 19, 11. ſeqq.Vater; An den feurigen Schlangen in der Wuͤſten/ welche der Herr der ſie begleitet der unerſchaffene Engel erweckt zur Rach. Der iſt der jenige/ der den Schluͤſſel hat zur Hoͤllen/ der das Vrtheil ſprechen und den Stab brechen wird/ geſtalt Er in einer bedenck- lichen figur ſich alſo erzeiget: Ein ſeltzamer Reuter auff einem weiſſen Triumph-Pferde/ gekroͤnet mit viel Kronen/ Feuer-flammenden Augen/ mit einem Schwert im Munde/ mit Blut pridem unter der Kaͤlter des Goͤttlichen Zorns gequetſchet/ davon ihm der rothe Safft außgegangen/ und ſein Kleid beſpritzet worden; Nun tritt Er die Kaͤlter des Weins/ des grimmigen Zorns des Allmaͤchtigen Gottes/ der laͤſſet das Thier und den falſchen Propheten greiffen/ und laͤſſet ſie le- bendig werffen in den Pfuhl/ der mit Schwefel brennet: Fragſtu/ wer der iſt? Er heiſſet Gottes ſelbsſtändige Wort/ treu und warhafftig/ und ſein Name ſtund auff dem Kleide und Huͤffte geſchrieben/ das ſoll ſeine Liberey ſeyn/ mit einem Worte/ Chriſtus Jeſus. Sprichſtu: Wie gehet das zu/ daß der φιλἅνϑρωπος und Menſchen- Der
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Die Sechszigſte (Siebende)
Aber den Heiligen Geiſt nicht außgeſchloſſen/ von welchem der Anti-
chriſt wird außgetilget werden; und zwar vornemlich dem groſſen
Schlangentretter/ Gott der Sohn/ dem der Vater alles Ge-
richte gegeben; Das Vorſpiel und Spiegel haben wir zu ſehen an
Sodom und Gomorrha/ da der HErr der Sohn Gottes Schwe-
fel und Feuer regnen laſſen von dem HErren/ das iſt/ ſeinem
Vater; An den feurigen Schlangen in der Wuͤſten/ welche der Herr
der ſie begleitet der unerſchaffene Engel erweckt zur Rach. Der iſt der
jenige/ der den Schluͤſſel hat zur Hoͤllen/ der das Vrtheil
ſprechen und den Stab brechen wird/ geſtalt Er in einer bedenck-
lichen figur ſich alſo erzeiget: Ein ſeltzamer Reuter auff einem weiſſen
Triumph-Pferde/ gekroͤnet mit viel Kronen/ Feuer-flammenden Augen/
mit einem Schwert im Munde/ mit Blut pridem unter der Kaͤlter des
Goͤttlichen Zorns gequetſchet/ davon ihm der rothe Safft außgegangen/
und ſein Kleid beſpritzet worden; Nun tritt Er die Kaͤlter des
Weins/ des grimmigen Zorns des Allmaͤchtigen Gottes/
der laͤſſet das Thier und den falſchen Propheten greiffen/ und laͤſſet ſie le-
bendig werffen in den Pfuhl/ der mit Schwefel brennet: Fragſtu/
wer der iſt? Er heiſſet Gottes ſelbsſtändige Wort/ treu und
warhafftig/ und ſein Name ſtund auff dem Kleide und Huͤffte
geſchrieben/ das ſoll ſeine Liberey ſeyn/ mit einem Worte/ Chriſtus
Jeſus.
2. Theſſ. 2,
8.
Ioh, 5, 22.
27.
Gen. 19, 24.
Num. 21, 6.
Apoc. 1, 18.
Matth. 25,
41.
Apoc. 19,
11. ſeqq.
Sprichſtu: Wie gehet das zu/ daß der φιλἅνϑρωπος und Menſchen-
Freund/ der Liebhaber der menſchlichen Seelen/ der den Vntergang der
Statt Jeruſalem mit heiſſen Thraͤnen beweinet/ der niemand verdammet/
daß Er/ ſag ich/ ſo ein ſcharffer/ ſtrenger/ unbarmhertziger Richter ſeyn
ſoll? Jſt dann die Quell des Lebens eine Vrſach des Todes? Antwort:
Er ſelbſt iſt nicht der ὁ άπολλύων und Verderber/ Er iſt nicht die vorherge-
hende Vrſach des Todes; Ein ander iſt der ἀπολλύων, der Verderber/
nemlich der Reuter auff dem fahlen Pferde/ welchem folget die Hoͤlle/ der
Engel des Todes/ der Moͤrder vom Anfang/ der Loͤwe/ der die Menſchen
verſchlinget/ der iſt der Verfuͤhrer des Menſchen; Es iſt auch der Menſch
ſelbſt/ ſein eigener Moͤrder/ der ſich ſelbſt von dem Liecht abgewendet/ dar-
umb iſt er in die Finſternuͤß gefallen; Er hat ſich abgewendet von dem
hoͤchſten Gute/ darumb iſt er in das hoͤchſte und euſſerſte Vbel gefallen;
Er hat ſich abgewendet von dem Leben/ darumb iſt er in den Tod gefallen;
Der
Luc. 19, 41.
Ioh. 8, 10.
11.
Apoc. 9, 11.
c. 6, 8.
Ioh. 8, 44.
1. Pet. 5, 8.
ita Irenæ:
l. 4. ad v.
hæreſ. c.
76.
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