Aber den Heiligen Geist nicht außgeschlossen/ von welchem der Anti- 2. Thess. 2, 8. Ioh, 5, 22. 27. Gen. 19, 24.christ wird außgetilget werden; und zwar vornemlich dem grossen Schlangentretter/ Gott der Sohn/ dem der Vater alles Ge- richte gegeben; Das Vorspiel und Spiegel haben wir zu sehen an Sodom und Gomorrha/ da der HErr der Sohn Gottes Schwe- fel und Feuer regnen lassen von dem HErren/ das ist/ seinem Num. 21, 6. Apoc. 1, 18. Matth. 25, 41. Apoc. 19, 11. seqq.Vater; An den feurigen Schlangen in der Wüsten/ welche der Herr der sie begleitet der unerschaffene Engel erweckt zur Rach. Der ist der jenige/ der den Schlüssel hat zur Höllen/ der das Vrtheil sprechen und den Stab brechen wird/ gestalt Er in einer bedenck- lichen figur sich also erzeiget: Ein seltzamer Reuter auff einem weissen Triumph-Pferde/ gekrönet mit viel Kronen/ Feuer-flammenden Augen/ mit einem Schwert im Munde/ mit Blut pridem unter der Kälter des Göttlichen Zorns gequetschet/ davon ihm der rothe Safft außgegangen/ und sein Kleid bespritzet worden; Nun tritt Er die Kälter des Weins/ des grimmigen Zorns des Allmächtigen Gottes/ der lässet das Thier und den falschen Propheten greiffen/ und lässet sie le- bendig werffen in den Pfuhl/ der mit Schwefel brennet: Fragstu/ wer der ist? Er heisset Gottes selbsständige Wort/ treu und warhafftig/ und sein Name stund auff dem Kleide und Hüffte geschrieben/ das soll seine Liberey seyn/ mit einem Worte/ Christus Jesus.
Sprichstu: Wie gehet das zu/ daß der philanthropos und Menschen- Freund/ der Liebhaber der menschlichen Seelen/ der den Vntergang der Luc. 19, 41. Ioh. 8, 10. 11.Statt Jerusalem mit heissen Thränen beweinet/ der niemand verdammet/ daß Er/ sag ich/ so ein scharffer/ strenger/ unbarmhertziger Richter seyn soll? Jst dann die Quell des Lebens eine Vrsach des Todes? Antwort: Er selbst ist nicht der o apolluon und Verderber/ Er ist nicht die vorherge- Apoc. 9, 11. c. 6, 8. Ioh. 8, 44. 1. Pet. 5, 8.hende Vrsach des Todes; Ein ander ist der apolluon, der Verderber/ nemlich der Reuter auff dem fahlen Pferde/ welchem folget die Hölle/ der Engel des Todes/ der Mörder vom Anfang/ der Löwe/ der die Menschen verschlinget/ der ist der Verführer des Menschen; Es ist auch der Mensch selbst/ sein eigener Mörder/ der sich selbst von dem Liecht abgewendet/ dar- ita Irenae: l. 4. ad v. haeres. c. 76.umb ist er in die Finsternüß gefallen; Er hat sich abgewendet von dem höchsten Gute/ darumb ist er in das höchste und eusserste Vbel gefallen; Er hat sich abgewendet von dem Leben/ darumb ist er in den Tod gefallen;
Der
Die Sechszigſte (Siebende)
Aber den Heiligen Geiſt nicht außgeſchloſſen/ von welchem der Anti- 2. Theſſ. 2, 8. Ioh, 5, 22. 27. Gen. 19, 24.chriſt wird außgetilget werden; und zwar vornemlich dem groſſen Schlangentretter/ Gott der Sohn/ dem der Vater alles Ge- richte gegeben; Das Vorſpiel und Spiegel haben wir zu ſehen an Sodom und Gomorrha/ da der HErr der Sohn Gottes Schwe- fel und Feuer regnen laſſen von dem HErren/ das iſt/ ſeinem Num. 21, 6. Apoc. 1, 18. Matth. 25, 41. Apoc. 19, 11. ſeqq.Vater; An den feurigen Schlangen in der Wuͤſten/ welche der Herr der ſie begleitet der unerſchaffene Engel erweckt zur Rach. Der iſt der jenige/ der den Schluͤſſel hat zur Hoͤllen/ der das Vrtheil ſprechen und den Stab brechen wird/ geſtalt Er in einer bedenck- lichen figur ſich alſo erzeiget: Ein ſeltzamer Reuter auff einem weiſſen Triumph-Pferde/ gekroͤnet mit viel Kronen/ Feuer-flammenden Augen/ mit einem Schwert im Munde/ mit Blut pridem unter der Kaͤlter des Goͤttlichen Zorns gequetſchet/ davon ihm der rothe Safft außgegangen/ und ſein Kleid beſpritzet worden; Nun tritt Er die Kaͤlter des Weins/ des grimmigen Zorns des Allmaͤchtigen Gottes/ der laͤſſet das Thier und den falſchen Propheten greiffen/ und laͤſſet ſie le- bendig werffen in den Pfuhl/ der mit Schwefel brennet: Fragſtu/ wer der iſt? Er heiſſet Gottes ſelbsſtändige Wort/ treu und warhafftig/ und ſein Name ſtund auff dem Kleide und Huͤffte geſchrieben/ das ſoll ſeine Liberey ſeyn/ mit einem Worte/ Chriſtus Jeſus.
Sprichſtu: Wie gehet das zu/ daß der φιλἅνϑρωπος und Menſchen- Freund/ der Liebhaber der menſchlichen Seelen/ der den Vntergang der Luc. 19, 41. Ioh. 8, 10. 11.Statt Jeruſalem mit heiſſen Thraͤnen beweinet/ der niemand verdammet/ daß Er/ ſag ich/ ſo ein ſcharffer/ ſtrenger/ unbarmhertziger Richter ſeyn ſoll? Jſt dann die Quell des Lebens eine Vrſach des Todes? Antwort: Er ſelbſt iſt nicht der ὁ άπολλύων und Verderber/ Er iſt nicht die vorherge- Apoc. 9, 11. c. 6, 8. Ioh. 8, 44. 1. Pet. 5, 8.hende Vrſach des Todes; Ein ander iſt der ἀπολλύων, der Verderber/ nemlich der Reuter auff dem fahlen Pferde/ welchem folget die Hoͤlle/ der Engel des Todes/ der Moͤrder vom Anfang/ der Loͤwe/ der die Menſchen verſchlinget/ der iſt der Verfuͤhrer des Menſchen; Es iſt auch der Menſch ſelbſt/ ſein eigener Moͤrder/ der ſich ſelbſt von dem Liecht abgewendet/ dar- ita Irenæ: l. 4. ad v. hæreſ. c. 76.umb iſt er in die Finſternuͤß gefallen; Er hat ſich abgewendet von dem hoͤchſten Gute/ darumb iſt er in das hoͤchſte und euſſerſte Vbel gefallen; Er hat ſich abgewendet von dem Leben/ darumb iſt er in den Tod gefallen;
Der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0760"n="728"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Sechszigſte (Siebende)</hi></fw><lb/>
Aber <hirendition="#fr">den Heiligen Geiſt</hi> nicht außgeſchloſſen/ von welchem der Anti-<lb/><noteplace="left">2. <hirendition="#aq">Theſſ. 2,<lb/>
8.<lb/>
Ioh, 5, 22.<lb/>
27.<lb/>
Gen.</hi> 19, 24.</note>chriſt wird außgetilget werden; und zwar vornemlich <hirendition="#fr">dem groſſen<lb/>
Schlangentretter/ Gott der Sohn/ dem der Vater alles Ge-<lb/>
richte gegeben;</hi> Das Vorſpiel und Spiegel haben wir zu ſehen an<lb/>
Sodom und Gomorrha/ <hirendition="#fr">da der HErr der Sohn Gottes Schwe-<lb/>
fel und Feuer regnen laſſen von dem HErren/</hi> das iſt/ <hirendition="#fr">ſeinem</hi><lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Num. 21, 6.<lb/>
Apoc. 1, 18.<lb/>
Matth. 25,<lb/>
41.<lb/>
Apoc. 19,<lb/>
11. ſeqq.</hi></note><hirendition="#fr">Vater;</hi> An den feurigen Schlangen in der Wuͤſten/ welche der <hirendition="#g"><hirendition="#k">Herr</hi></hi><lb/>
der ſie begleitet der unerſchaffene Engel erweckt zur Rach. <hirendition="#fr">Der iſt der<lb/>
jenige/ der den Schluͤſſel hat zur Hoͤllen/ der das Vrtheil<lb/>ſprechen und den Stab brechen wird/</hi> geſtalt Er in einer bedenck-<lb/>
lichen <hirendition="#aq">figur</hi>ſich alſo erzeiget: Ein ſeltzamer Reuter auff einem weiſſen<lb/>
Triumph-Pferde/ gekroͤnet mit viel Kronen/ Feuer-flammenden Augen/<lb/>
mit einem Schwert im Munde/ mit Blut <hirendition="#aq">pridem</hi> unter der Kaͤlter des<lb/>
Goͤttlichen Zorns gequetſchet/ davon ihm der rothe Safft außgegangen/<lb/>
und ſein Kleid beſpritzet worden; <hirendition="#fr">Nun tritt Er die Kaͤlter des<lb/>
Weins/ des grimmigen Zorns des Allmaͤchtigen Gottes/</hi><lb/>
der laͤſſet das Thier und den falſchen Propheten greiffen/ und laͤſſet ſie le-<lb/>
bendig werffen in den Pfuhl/ der mit Schwefel brennet: Fragſtu/<lb/><hirendition="#fr">wer der iſt?</hi> Er heiſſet <hirendition="#fr">Gottes ſelbsſtändige Wort/ treu und<lb/>
warhafftig/ und ſein Name ſtund auff dem Kleide und Huͤffte<lb/>
geſchrieben/</hi> das ſoll ſeine Liberey ſeyn/ mit einem Worte/ <hirendition="#fr">Chriſtus<lb/>
Jeſus.</hi></p><lb/><p>Sprichſtu: Wie gehet das zu/ daß der φιλἅνϑρωπος und Menſchen-<lb/>
Freund/ der Liebhaber der menſchlichen Seelen/ der den Vntergang der<lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Luc. 19, 41.<lb/>
Ioh.</hi> 8, 10.<lb/>
11.</note>Statt Jeruſalem mit heiſſen Thraͤnen beweinet/ der niemand verdammet/<lb/>
daß Er/ ſag ich/ ſo ein ſcharffer/ ſtrenger/ unbarmhertziger Richter ſeyn<lb/>ſoll? Jſt dann die Quell des Lebens eine Vrſach des Todes? Antwort:<lb/>
Er ſelbſt iſt nicht der ὁάπολλύων und Verderber/ Er iſt nicht die vorherge-<lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">Apoc. 9, 11.<lb/>
c. 6, 8.<lb/>
Ioh. 8, 44.<lb/>
1. Pet.</hi> 5, 8.</note>hende Vrſach des Todes; Ein ander iſt der ἀπολλύων, der Verderber/<lb/>
nemlich der Reuter auff dem fahlen Pferde/ welchem folget die Hoͤlle/ der<lb/>
Engel des Todes/ der Moͤrder vom Anfang/ der Loͤwe/ der die Menſchen<lb/>
verſchlinget/ der iſt der Verfuͤhrer des Menſchen; Es iſt auch der Menſch<lb/>ſelbſt/ ſein eigener Moͤrder/ der ſich ſelbſt von dem Liecht abgewendet/ dar-<lb/><noteplace="left"><hirendition="#aq">ita Irenæ<hirendition="#i">:</hi><lb/>
l. 4. ad v.<lb/>
hæreſ. c.</hi><lb/>
76.</note>umb iſt er in die Finſternuͤß gefallen; Er hat ſich abgewendet von dem<lb/>
hoͤchſten Gute/ darumb iſt er in das hoͤchſte und euſſerſte Vbel gefallen;<lb/>
Er hat ſich abgewendet von dem Leben/ darumb iſt er in den Tod gefallen;<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Der</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[728/0760]
Die Sechszigſte (Siebende)
Aber den Heiligen Geiſt nicht außgeſchloſſen/ von welchem der Anti-
chriſt wird außgetilget werden; und zwar vornemlich dem groſſen
Schlangentretter/ Gott der Sohn/ dem der Vater alles Ge-
richte gegeben; Das Vorſpiel und Spiegel haben wir zu ſehen an
Sodom und Gomorrha/ da der HErr der Sohn Gottes Schwe-
fel und Feuer regnen laſſen von dem HErren/ das iſt/ ſeinem
Vater; An den feurigen Schlangen in der Wuͤſten/ welche der Herr
der ſie begleitet der unerſchaffene Engel erweckt zur Rach. Der iſt der
jenige/ der den Schluͤſſel hat zur Hoͤllen/ der das Vrtheil
ſprechen und den Stab brechen wird/ geſtalt Er in einer bedenck-
lichen figur ſich alſo erzeiget: Ein ſeltzamer Reuter auff einem weiſſen
Triumph-Pferde/ gekroͤnet mit viel Kronen/ Feuer-flammenden Augen/
mit einem Schwert im Munde/ mit Blut pridem unter der Kaͤlter des
Goͤttlichen Zorns gequetſchet/ davon ihm der rothe Safft außgegangen/
und ſein Kleid beſpritzet worden; Nun tritt Er die Kaͤlter des
Weins/ des grimmigen Zorns des Allmaͤchtigen Gottes/
der laͤſſet das Thier und den falſchen Propheten greiffen/ und laͤſſet ſie le-
bendig werffen in den Pfuhl/ der mit Schwefel brennet: Fragſtu/
wer der iſt? Er heiſſet Gottes ſelbsſtändige Wort/ treu und
warhafftig/ und ſein Name ſtund auff dem Kleide und Huͤffte
geſchrieben/ das ſoll ſeine Liberey ſeyn/ mit einem Worte/ Chriſtus
Jeſus.
2. Theſſ. 2,
8.
Ioh, 5, 22.
27.
Gen. 19, 24.
Num. 21, 6.
Apoc. 1, 18.
Matth. 25,
41.
Apoc. 19,
11. ſeqq.
Sprichſtu: Wie gehet das zu/ daß der φιλἅνϑρωπος und Menſchen-
Freund/ der Liebhaber der menſchlichen Seelen/ der den Vntergang der
Statt Jeruſalem mit heiſſen Thraͤnen beweinet/ der niemand verdammet/
daß Er/ ſag ich/ ſo ein ſcharffer/ ſtrenger/ unbarmhertziger Richter ſeyn
ſoll? Jſt dann die Quell des Lebens eine Vrſach des Todes? Antwort:
Er ſelbſt iſt nicht der ὁ άπολλύων und Verderber/ Er iſt nicht die vorherge-
hende Vrſach des Todes; Ein ander iſt der ἀπολλύων, der Verderber/
nemlich der Reuter auff dem fahlen Pferde/ welchem folget die Hoͤlle/ der
Engel des Todes/ der Moͤrder vom Anfang/ der Loͤwe/ der die Menſchen
verſchlinget/ der iſt der Verfuͤhrer des Menſchen; Es iſt auch der Menſch
ſelbſt/ ſein eigener Moͤrder/ der ſich ſelbſt von dem Liecht abgewendet/ dar-
umb iſt er in die Finſternuͤß gefallen; Er hat ſich abgewendet von dem
hoͤchſten Gute/ darumb iſt er in das hoͤchſte und euſſerſte Vbel gefallen;
Er hat ſich abgewendet von dem Leben/ darumb iſt er in den Tod gefallen;
Der
Luc. 19, 41.
Ioh. 8, 10.
11.
Apoc. 9, 11.
c. 6, 8.
Ioh. 8, 44.
1. Pet. 5, 8.
ita Irenæ:
l. 4. ad v.
hæreſ. c.
76.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 728. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/760>, abgerufen am 15.08.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.