Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Ander Weise könne angeruffen/ angebetet und also geehret werden/ ist drobenEsa. 42, 8.außgemachet/ und leidet die Glaubens-Regul keine instantz; Nun aber Esa. 6, 3, & 9. Conferist der Heilige Geist der jenige/ der da mit Vater und Sohn zugleich an- Act. 28, 25.gebetet und geehret wird; weil wir nicht nur in ihm/ sondern auff seinen Matth. 28, 19.Namen getaufft/ als seine Knechte und geweihete Tempel/ so soll Er auch von uns als der Tempel-Herr und edle Gast unser Stelen in dem Hertzen- Tempel geehret/ angebetet und angeruffen werden; darzu dann kommt die Sünde wider den Heiligen Geist/ die gibt auch ein argument und Be- Psal. 51, 6.weiß dar. Dann so der Mensch allein sündiget Gott in dem Himmel/ wie David bekennet im Psal. 51. Vnd aber eine Sünde wider den Hei- Act.5,[4].ligen Geist begangen wird/ so muß ja der Heilige Geist unwidersprechlich ein wahrer Gott seyn. St. Petrus schliesset selbst also wider Ananiam: Du hast/ sagt er/ nicht Menschen/ sondern GOTT gelogen: Der jenige/ dem Ananias gelogen/ ist der wahre Gott im Himmel/ der jenige/ dem Ananias gelogen/ ist der Heilige Geist/ darumb ist der Heilige Geist der wahre Gott im Himmel. Also ist Er im neuen Testament in der That angebetet worden/ bey Dieses alles fasseten die Nicener zusammen in das Wörtlein JN/ ich glau-
Die Ander Weiſe koͤnne angeruffen/ angebetet und alſo geehret werden/ iſt drobenEſa. 42, 8.außgemachet/ und leidet die Glaubens-Regul keine inſtantz; Nun aber Eſa. 6, 3, & 9. Conferiſt der Heilige Geiſt der jenige/ der da mit Vater und Sohn zugleich an- Act. 28, 25.gebetet und geehret wird; weil wir nicht nur in ihm/ ſondern auff ſeinen Matth. 28, 19.Namen getaufft/ als ſeine Knechte und geweihete Tempel/ ſo ſoll Er auch von uns als der Tempel-Herr und edle Gaſt unſer Stelen in dem Hertzen- Tempel geehret/ angebetet und angeruffen werden; darzu dann kommt die Suͤnde wider den Heiligen Geiſt/ die gibt auch ein argument und Be- Pſal. 51, 6.weiß dar. Dann ſo der Menſch allein ſuͤndiget Gott in dem Himmel/ wie David bekennet im Pſal. 51. Vnd aber eine Suͤnde wider den Hei- Act.5,[4].ligen Geiſt begangen wird/ ſo muß ja der Heilige Geiſt unwiderſprechlich ein wahrer Gott ſeyn. St. Petrus ſchlieſſet ſelbſt alſo wider Ananiam: Du haſt/ ſagt er/ nicht Menſchen/ ſondern GOTT gelogen: Der jenige/ dem Ananias gelogen/ iſt der wahre Gott im Himmel/ der jenige/ dem Ananias gelogen/ iſt der Heilige Geiſt/ darumb iſt der Heilige Geiſt der wahre Gott im Himmel. Alſo iſt Er im neuen Teſtament in der That angebetet worden/ bey Dieſes alles faſſeten die Nicener zuſammen in das Woͤrtlein JN/ ich glau-
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Die Ander
Weiſe koͤnne angeruffen/ angebetet und alſo geehret werden/ iſt droben
außgemachet/ und leidet die Glaubens-Regul keine inſtantz; Nun aber
iſt der Heilige Geiſt der jenige/ der da mit Vater und Sohn zugleich an-
gebetet und geehret wird; weil wir nicht nur in ihm/ ſondern auff ſeinen
Namen getaufft/ als ſeine Knechte und geweihete Tempel/ ſo ſoll Er auch
von uns als der Tempel-Herr und edle Gaſt unſer Stelen in dem Hertzen-
Tempel geehret/ angebetet und angeruffen werden; darzu dann kommt
die Suͤnde wider den Heiligen Geiſt/ die gibt auch ein argument und Be-
weiß dar. Dann ſo der Menſch allein ſuͤndiget Gott in dem Himmel/
wie David bekennet im Pſal. 51. Vnd aber eine Suͤnde wider den Hei-
ligen Geiſt begangen wird/ ſo muß ja der Heilige Geiſt unwiderſprechlich
ein wahrer Gott ſeyn. St. Petrus ſchlieſſet ſelbſt alſo wider Ananiam:
Du haſt/ ſagt er/ nicht Menſchen/ ſondern GOTT gelogen:
Der jenige/ dem Ananias gelogen/ iſt der wahre Gott im Himmel/ der
jenige/ dem Ananias gelogen/ iſt der Heilige Geiſt/ darumb iſt der Heilige
Geiſt der wahre Gott im Himmel.
Eſa. 42, 8.
Eſa. 6, 3, &
9. Confer
Act. 28, 25.
Matth. 28,
19.
Pſal. 51, 6.
Act.5,4.
Alſo iſt Er im neuen Teſtament in der That angebetet worden/ bey
der ordination der Apoſtel/ da ſie den jenigen Geiſt angebetet/ der geredet
und ſie außgefendet. Aus dem uhralten loͤblichen Gebrauch der erſten
Chriſtlichen Kirchen haben wir noch uͤbrig das Veni Sancte Spiritus,
Komm Heiliger Geiſt ꝛc. iſt nichts anders als eine demuͤchige zu-
ſammen-ſtimmende Anruffung des Heiligen Geiſtes. Juſtinus Martyr
einer von den aͤlteſten Lehrern der Kirchen bezeuget klar/ Chriſtianos
σέβεϑς καὶ πρησραυει῀ν τὸν Πατέρα καὶ τὸν παρ᾽ αῦτοῦ _ιὸν ἐλϑόντα, καὶ τὸ πνεῦμα
προφητικὸν, daß die Chriſten ehren und anbeten den Vater und den Sohn/
der vom Vater kommet/ und den Prophetiſchen Geiſt.
Iuſt. Mar-
tyr. in apo-
log. 2.
Dieſes alles faſſeten die Nicener zuſammen in das Woͤrtlein JN/
Jch glaube JN. Das objectum fidei IN oder der jenige/ JN wel-
chen wir glauben ſollen/ iſt allein der einige wahre Gott/ an den ſollen
wir glauben/ als den letzten Zweck/ als das hoͤchſte Gut/ dahin wir einig
in allen unfern Geſchaͤfften Glauben und Glaubens-Vbungen zielen
muͤſſen/ da hingegen der jenige verflucht iſt/ der ſich auff Men-
ſchen verläſſet/ und Fleiſch fuͤr ſeinen Arm haͤlt; das heiſſet:
Jch glaube JN den Heiligen Geiſt/ das iſt/ ich glaube nicht nur/
daß ein Heiliger Geiſt ſeye: nicht nur glaube ich dem Heiligen
Geiſte/ was er mir in Gottes Wort verkuͤndiget und offenbaret; ſondern
ich glau-
Ioh. 14, 1.
Ier. 17, 5.
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