Geschlechte Jsrael/ das ist: Königlich leben/ Königlich herrschen/ das wird eine Ehre seyn vor der gantzen panegyri und Welt-Versamlung im Jüngsten Tage/ und diß ist das Reich/ darumb wir ultimato und vor- nemlich Gott den himmlischen Vater täglich ansprechen/ wann wir beten: Zukomme uns dein Reich. Keine grössere glori und Herr-Matth. 6, 9. Esth. 6, 10, 11. ligkeit ist in der Welt als die Königliche gloria. Da Ahasverus den ge- treuen Juden Mardochai verehren wollen/ lässet er ihn schmücken mit einem Königlichen Purpur-Mantel und güldenen Kron.
Nicht allein aus dem anschauen Gottes/ gleich wie MosesExod. 34, 29. ein gläntzendes Angesicht überkommen von dem Angesicht Gottes/ also auch die Außerwehlten. Es spiegelt sich ietzt schon im Reich der Gnaden (wie St. Paulus lehret) in uns des HErren Klarheit mit2, Cor. 3, v. ult. auffgedecktem Angesicht/ und wir werden verkläret in dassel- bige Bild von einer Klarheit zu der andern/ als von dem Geist des HERREN. Vnser Hertz ist der zarte Spiegel/ das Göttliche Ebenbild/ und dessen allgemächliche Erstattung ist das Bild durch die Krafft des verklärenden Heiligen Geistes nachgebildet/ der schönen Gna- den-Form dessen/ der da heisset/ voller Gnad und Warheit/ in wel-Ioh. 1, 14. chem des himmlischen Vaters Antlitz/ das ist/ die Göttliche Liebe/ Güte/ Barmhertzigkeit/ Freundlich- und Leutseeligkeit geleuchtet/ dero werden wir fähig durch den Glauben/ welche Klarheit wird allererst folgen in jenem Leben/ da wir Gott selbst anschauen sollen von Angesicht zu Angesicht. Ach liebe Kinder/ wir sind wohl Gottes Kinder/ aber es ist1. Ioh. 3, 2. noch nicht erschienen was wir seyn werden: Wir wissen aber/ wanns erscheinen wird/ daß wir ihm werden gleich seyn im verklärten Ebenbilde/ und ihn sehen wie Er ist.
Sondern aus klaren Zeugnüssen und Verheissungen der Schrifft: Es wird bloß genennet eine Herrligkeit/Roman. 9.Rom. 9, 23. Phil. 4, 19. Col. 1, 27. Rom. 5, 2. c. 8, 18. 2. Tim 2, 10. 2. Cor. 4, 17. Rom. 8, 29, 30. Phil. 4. Coloss. 1. die zukünfftige Herrligkeit/Rom. 5. & 8. die ewige Herrligkeit/ 2. Tim. 2. 2. Cor. 4. Daher die Herrlichma- chung ein fürnehmes köstliches Glied ist in der güldenen Apostolischen Kett: Welche Er zuvor versehen/ die hat Er auch verordnet/ welche Er verordnet hat/ die hat Er auch beruffen/ welche Er beruffen/ die hat Er auch gerecht gemacht/ welche Er hat ge-
recht
K k k k 2
Predigt.
Geſchlechte Jſrael/ das iſt: Koͤniglich leben/ Koͤniglich herrſchen/ das wird eine Ehre ſeyn vor der gantzen panegyri und Welt-Verſamlung im Juͤngſten Tage/ und diß iſt das Reich/ darumb wir ultimatò und vor- nemlich Gott den himmliſchen Vater taͤglich anſprechen/ wann wir beten: Zukomme uns dein Reich. Keine groͤſſere glori und Herr-Matth. 6, 9. Eſth. 6, 10, 11. ligkeit iſt in der Welt als die Koͤnigliche gloria. Da Ahaſverus den ge- treuen Juden Mardochai verehren wollen/ laͤſſet er ihn ſchmuͤcken mit einem Koͤniglichen Purpur-Mantel und guͤldenen Kron.
Nicht allein aus dem anſchauen Gottes/ gleich wie MoſesExod. 34, 29. ein glaͤntzendes Angeſicht uͤberkommen von dem Angeſicht Gottes/ alſo auch die Außerwehlten. Es ſpiegelt ſich ietzt ſchon im Reich der Gnaden (wie St. Paulus lehret) in uns des HErren Klarheit mit2, Cor. 3, v. ult. auffgedecktem Angeſicht/ und wir werden verklaͤret in daſſel- bige Bild von einer Klarheit zu der andern/ als von dem Geiſt des HERREN. Vnſer Hertz iſt der zarte Spiegel/ das Goͤttliche Ebenbild/ und deſſen allgemaͤchliche Erſtattung iſt das Bild durch die Krafft des verklaͤrenden Heiligen Geiſtes nachgebildet/ der ſchoͤnen Gna- den-Form deſſen/ der da heiſſet/ voller Gnad und Warheit/ in wel-Ioh. 1, 14. chem des himmliſchen Vaters Antlitz/ das iſt/ die Goͤttliche Liebe/ Guͤte/ Barmhertzigkeit/ Freundlich- und Leutſeeligkeit geleuchtet/ dero werden wir faͤhig durch den Glauben/ welche Klarheit wird allererſt folgen in jenem Leben/ da wir Gott ſelbſt anſchauen ſollen von Angeſicht zu Angeſicht. Ach liebe Kinder/ wir ſind wohl Gottes Kinder/ aber es iſt1. Ioh. 3, 2. noch nicht erſchienen was wir ſeyn werden: Wir wiſſen aber/ wanns erſcheinen wird/ daß wir ihm werden gleich ſeyn im verklaͤrten Ebenbilde/ und ihn ſehen wie Er iſt.
Sondern aus klaren Zeugnuͤſſen und Verheiſſungen der Schrifft: Es wird bloß genennet eine Herrligkeit/Roman. 9.Rom. 9, 23. Phil. 4, 19. Col. 1, 27. Rom. 5, 2. c. 8, 18. 2. Tim 2, 10. 2. Cor. 4, 17. Rom. 8, 29, 30. Phil. 4. Coloſſ. 1. die zukuͤnfftige Herrligkeit/Rom. 5. & 8. die ewige Herrligkeit/ 2. Tim. 2. 2. Cor. 4. Daher die Herrlichma- chung ein fuͤrnehmes koͤſtliches Glied iſt in der guͤldenen Apoſtoliſchen Kett: Welche Er zuvor verſehen/ die hat Er auch verordnet/ welche Er verordnet hat/ die hat Er auch beruffen/ welche Er beruffen/ die hat Er auch gerecht gemacht/ welche Er hat ge-
recht
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Predigt.
Geſchlechte Jſrael/ das iſt: Koͤniglich leben/ Koͤniglich herrſchen/
das wird eine Ehre ſeyn vor der gantzen panegyri und Welt-Verſamlung
im Juͤngſten Tage/ und diß iſt das Reich/ darumb wir ultimatò und vor-
nemlich Gott den himmliſchen Vater taͤglich anſprechen/ wann wir
beten: Zukomme uns dein Reich. Keine groͤſſere glori und Herr-
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treuen Juden Mardochai verehren wollen/ laͤſſet er ihn ſchmuͤcken mit
einem Koͤniglichen Purpur-Mantel und guͤldenen Kron.
Matth. 6, 9.
Eſth. 6, 10,
11.
Nicht allein aus dem anſchauen Gottes/ gleich wie Moſes
ein glaͤntzendes Angeſicht uͤberkommen von dem Angeſicht Gottes/ alſo
auch die Außerwehlten. Es ſpiegelt ſich ietzt ſchon im Reich der
Gnaden (wie St. Paulus lehret) in uns des HErren Klarheit mit
auffgedecktem Angeſicht/ und wir werden verklaͤret in daſſel-
bige Bild von einer Klarheit zu der andern/ als von dem Geiſt
des HERREN. Vnſer Hertz iſt der zarte Spiegel/ das Goͤttliche
Ebenbild/ und deſſen allgemaͤchliche Erſtattung iſt das Bild durch die
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Barmhertzigkeit/ Freundlich- und Leutſeeligkeit geleuchtet/ dero werden wir
faͤhig durch den Glauben/ welche Klarheit wird allererſt folgen in jenem
Leben/ da wir Gott ſelbſt anſchauen ſollen von Angeſicht zu Angeſicht.
Ach liebe Kinder/ wir ſind wohl Gottes Kinder/ aber es iſt
noch nicht erſchienen was wir ſeyn werden: Wir wiſſen
aber/ wanns erſcheinen wird/ daß wir ihm werden gleich ſeyn
im verklaͤrten Ebenbilde/ und ihn ſehen wie Er iſt.
Exod. 34,
29.
2, Cor. 3, v.
ult.
Ioh. 1, 14.
1. Ioh. 3, 2.
Sondern aus klaren Zeugnuͤſſen und Verheiſſungen der
Schrifft: Es wird bloß genennet eine Herrligkeit/ Roman. 9.
Phil. 4. Coloſſ. 1. die zukuͤnfftige Herrligkeit/ Rom. 5. & 8. die
ewige Herrligkeit/ 2. Tim. 2. 2. Cor. 4. Daher die Herrlichma-
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Kett: Welche Er zuvor verſehen/ die hat Er auch verordnet/
welche Er verordnet hat/ die hat Er auch beruffen/ welche Er
beruffen/ die hat Er auch gerecht gemacht/ welche Er hat ge-
recht
Rom. 9, 23.
Phil. 4, 19.
Col. 1, 27.
Rom. 5, 2.
c. 8, 18.
2. Tim 2,
10. 2. Cor.
4, 17. Rom.
8, 29, 30.
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/659>, abgerufen am 26.11.2024.
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