Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. wie davon zeuget das * Concilium zu Trident/ ** Bernhardinus de Bu-stis ist so frech und verwegen/ daß er schreiben darff/ Christus wäre Impius Filius, ein gottloser Sohn gewesen/ und hätte wider das Gebott von Ehrung der Eltern gesündiget/ wann Er seine Mutter/ wie Er wohl gekönnet/ nicht vor der Erb-Sünde hätte praeservirt und bewahrt. Fragt man woher sie das herhaben/ und wie sie caution leisten wollen/ daß dem also und nicht anders/ was sie heraus plaudern? so höret man von keiner Schrifft/ von keinem Wort Gottes/ und solte sich der Wahn von der Vnsündligkeit der Jungfrauen Mariae wohl ehe ins () Mahomet Alcoran, als im festen() azoar. 51. & 76. teste Sche- rero in po- still. part. 2. pag. 301. prophetischen Wort befinden. Will man allerhand Mönch-Träume und visiones lassen gelten/ so müste man sich wohl endlich auch bereden lassen Stroh für Ablaß zu fressen. * Sess. 6. can. 22. allegat ibidem (quamvis epekhonta) August. e l. de ** Serm. 1. de concept. Mariae, confer Coster. medit. l. de concept. B. Virg. Deme zuwider streitet die Evangelische Histori selbst/ in welcher ihre als Sechster Theil. J i i i
Predigt. wie davon zeuget das * Concilium zu Trident/ ** Bernhardinus de Bu-ſtis iſt ſo frech und verwegen/ daß er ſchreiben darff/ Chriſtus waͤre Impius Filius, ein gottloſer Sohn geweſen/ und haͤtte wider das Gebott von Ehrung der Eltern geſuͤndiget/ wann Er ſeine Mutter/ wie Er wohl gekoͤnnet/ nicht vor der Erb-Suͤnde haͤtte præſervirt und bewahrt. Fragt man woher ſie das herhaben/ und wie ſie caution leiſten wollen/ daß dem alſo und nicht anders/ was ſie heraus plaudern? ſo hoͤret man von keiner Schrifft/ von keinem Wort Gottes/ und ſolte ſich der Wahn von der Vnſuͤndligkeit der Jungfrauen Mariæ wohl ehe ins () Mahomet Alcoran, als im feſten() azoar. 51. & 76. teſte Sche- rero in po- ſtill. part. 2. pag. 301. prophetiſchen Wort befinden. Will man allerhand Moͤnch-Traͤume und viſiones laſſen gelten/ ſo muͤſte man ſich wohl endlich auch bereden laſſen Stroh fuͤr Ablaß zu freſſen. * Seſſ. 6. can. 22. allegat ibidem (quamvis ἐπεχοντα) Auguſt. è l. de ** Serm. 1. de concept. Mariæ, confer Coſter. medit. l. de concept. B. Virg. Deme zuwider ſtreitet die Evangeliſche Hiſtori ſelbſt/ in welcher ihre als Sechſter Theil. J i i i
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Predigt.
wie davon zeuget das * Concilium zu Trident/ ** Bernhardinus de Bu-
ſtis iſt ſo frech und verwegen/ daß er ſchreiben darff/ Chriſtus waͤre Impius
Filius, ein gottloſer Sohn geweſen/ und haͤtte wider das Gebott von Ehrung
der Eltern geſuͤndiget/ wann Er ſeine Mutter/ wie Er wohl gekoͤnnet/ nicht
vor der Erb-Suͤnde haͤtte præſervirt und bewahrt. Fragt man woher ſie
das herhaben/ und wie ſie caution leiſten wollen/ daß dem alſo und nicht
anders/ was ſie heraus plaudern? ſo hoͤret man von keiner Schrifft/ von
keinem Wort Gottes/ und ſolte ſich der Wahn von der Vnſuͤndligkeit der
Jungfrauen Mariæ wohl ehe ins () Mahomet Alcoran, als im feſten
prophetiſchen Wort befinden. Will man allerhand Moͤnch-Traͤume
und viſiones laſſen gelten/ ſo muͤſte man ſich wohl endlich auch bereden
laſſen Stroh fuͤr Ablaß zu freſſen.
() azoar.
51. & 76.
teſte Sche-
rero in po-
ſtill. part.
2. pag. 301.
* Seſſ. 6. can. 22. allegat ibidem (quamvis ἐπεχοντα) Auguſt. è l. de
nat. & grat. c. 36.
** Serm. 1. de concept. Mariæ, confer Coſter. medit. l. de concept. B. Virg.
Deme zuwider ſtreitet die Evangeliſche Hiſtori ſelbſt/ in welcher ihre
ſuͤndliche Flecken beſchrieben ſtehen/ die bezeugt daß die Mutter Chriſti
aus menſchlicher Schwachheit manchen Fehler und Mißtritt gethan/
einsmahls ihr zwoͤlff-jaͤhriges Soͤhnlein aus der Acht gelaſſen/ und nach-
laͤſſig verlohren: ſie iſt wegen unzeitigen Eingriff in ein frembdes Ampt
von Chriſto bey der Hochzeit zu Cana in Galilea geſtraffet worden: iſt die
Straffe juſt und billich geweſen/ ſo hatſie ja unrecht gethan; iſt ſie unbil-
lich geweſt/ ſo muͤſte der geſuͤndiget haben/ der nie von keiner Suͤnde ge-
wuſt: auch williget ſie in den thoͤrichten Rath der Verwandten Chriſti/
da ſie ihn eine Zeitlang verſperren und vom Lehr-Ampt abhalten wolten/
Luc. 8. Widerumb hat ſie ſich geſellet unter die embſigen Better/ die ſtets
bey einander geweſt einmuͤthig/ mit betten und flehen angehalten/ was
mag ſie wohl gebetten haben anders/ als was ihr Sohn zu betten befoh-
len/ das Heilige Vater unſer/ in dem ſie nicht uͤberhupfft die fuͤnffte Vitt/
Vergib uns unſere Schuld. Mein Geiſt/ ſpricht ſie in ihrem geiſtreichen
Magnificat, freuet ſich Gottes meines Heilandes. Warumb
Heilandes? Weil Er ſein Volck wird ſeelig machen von ihren Suͤnden.
Darzu endlich kommen der Suͤnden Sold/ der zeitliche Tod. Summa
ſie muß ihrem Großvater David auch das ejulate im 51. Pſalm nachſa-
gen: Jn Suͤnden hat mich meine Mutter empfangen. Aber
dort in jenem Leben/ da wird vollkommen wahr werden was St. Paulus
geſchrieben/ daß Chriſtus ſeine Braut ihm ſelbſt werde darſtellen/
als
Luc. 8,
Act. 1, 14.
Luc. 1, 47.
Matt. 1, 21.
Eph. 5, 27.
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