Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. de der portus und Anfuhrt/ das caput bonae spei, fortunata insula, dieGutfuhrt Actor. 27. ist das besagte ewige Leben. Wohin wir dann auch in unserem Christlichen Glauben DAß nun warhafftig nach diesem Leben ein ander ewig und theam
Predigt. de der portus und Anfuhrt/ das caput bonæ ſpei, fortunata inſula, dieGutfuhrt Actor. 27. iſt das beſagte ewige Leben. Wohin wir dann auch in unſerem Chriſtlichen Glauben DAß nun warhafftig nach dieſem Leben ein ander ewig und theam
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Predigt.
de der portus und Anfuhrt/ das caput bonæ ſpei, fortunata inſula, die
Gutfuhrt Actor. 27. iſt das beſagte ewige Leben.
Wohin wir dann auch in unſerem Chriſtlichen Glauben
kommen/ nemlich zu dem Ende unſers ſo wohl Apoſtoliſchen als
Niceniſchen Symboli und Glaubens-Bekäntnuͤß/ das iſt das
Leben der zukuͤnfftigen Welt. Von welchem wir anietzo in der
Furcht pes Herren handeln wollen/ und zwar allein de vitæ æternæ
veritate, von der Gewiß- und Warheit des ewigen Lebens/
daß es nemlich kein Traum und vergebene Vberredung und Einbildung
ſeye/ was vom ewigen Leben in der Chriſtenheit geſungen und geſaget
wird. Der Hertzog des Lebens wolle uns durch ſeinen H. Geiſt
erleuchten und leiten/ daß wir durch wahren Glauben dahin/ als zu
dem Ende unſers Glaubens kommen und gelangen moͤgen/ Amen.
DAß nun warhafftig nach dieſem Leben ein ander ewig und
ſeelig Leben ſeye/ darzu beduͤrffen wir keiner Luͤgen und Ge-
dichte/ wie man dergleichen im Papſtumb auff die Bahn gebracht
von allerhand apparitionibus und Erſcheinungen der Seelen/ die ſo aus
dem Him̃el/ ſo aus dem Fegfeuer erſchienen ſeyn ſollen/ und den noch ſterb-
lichen Menſchen Huͤlffe geleiſtet/ gerathen und andere Gutthaten erwieſen.
Jſt wohl zu erbarmen/ daß dergleichen σεσοφισμένοι μύθοι, wie es St. Pe-
trus nennet klugen außgeſonnenen/ gekuͤnſtelten Fabeln auff uns auch
kommen. Der Dorotheæ Roſen gehoͤren hieher/ welche anno 304.
zu Cæſarea in Cappadocia die Maͤrtyrer-Kron ſoll empfangen haben/
Als ſie zur Marter gefuͤhret wurde/ ſoll ſie gehoͤret haben von Theophilo
des Landpflegers Advocaten/ der ſie verlachet/ dieſe Wort: Wolan Doro-
thea/ weil du eine Braut Chriſti biſt/ ſo ſende mir aus dem Paradeiß dei-
nes Braͤutigams Roſen/ die ietzt im Hornung Wildpraͤt ſind! Dorothea
hat geantwortet: Ja ich wills thun. Ehe der Hencker den Streich
gethan/ bittet ſie umb Verzug ein wenig zu beten; Bald erſcheinet ihr ein
Knaͤblein/ bringet drey Roſen in einem Koͤrblein/ den bittet Dorothea/ er
ſoll ſie dem Theophilo bringen; Weil der Streich geſchehen/ bringt der
Knab die Roſen/ und ſaget: Sihe da/ dieſe Roſen ſchicket dir Dorothea
aus dem Paradeiß/ wie ſie dir verſprochen. Theophilus ruffet laut:
Chriſtus iſt warhafftig Gott/ und iſt keine Heucheley in ihm! Jſt alſo-
bald an die Marter gangen/ und zugleich mit der Maͤrtyrer-Kron zu Doro-
theam
1. Pet. 1, 16.
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