Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. Jst der Trost/ damit die heiligen Märtyrer alle ihre tormenta, Marter undQual durchsüsset. Jn der Welt haben sie ihrer Frömmigkeit wenig ge- nossen! Mancher Lehrer/ Prediger/ der leuchtet in der Welt wie die Sonn/ observirt alle andern neben sich/ kan doch wohl geschehen/ daß ein anderer der hie in der obscurität und dunckelen mehr erbauet/ mehr erarbeitet/ mehr bekehret/ dort heller leuchten als jener. Der Herr erleuchte über uns hie mit seinem Gnaden-Angesicht/ daß wir von dannen schöpffen hie Gnaden-Liecht/ dort Glori-Glantz und Herrligkeit/ eine Herrligkeit/ die kein Auge gesehen ausser dem Blick/ der uns geoffenbaret/ daß wir neben ihm/ als der Sonne der Gerechtigkeit/ wie die Sterne leuchten mögen in seinem Reich/ in alle Ewigkeit/ Amen. Die Fünff und Viertzigste Predigt/ Vber den dritten Articul. Die Erste Predigt/ Von dem ewigen Leben/ und dessen Beweiß/ GEliebte in Christo: Gar wohl und nachdencklich nennet der A a a a 3
Predigt. Jſt der Troſt/ damit die heiligen Maͤrtyrer alle ihre tormenta, Marter undQual durchſuͤſſet. Jn der Welt haben ſie ihrer Froͤmmigkeit wenig ge- noſſen! Mancher Lehrer/ Prediger/ der leuchtet in der Welt wie die Sonn/ obſervirt alle andern neben ſich/ kan doch wohl geſchehen/ daß ein anderer der hie in der obſcuritaͤt und dunckelen mehr erbauet/ mehr erarbeitet/ mehr bekehret/ dort heller leuchten als jener. Der Herr erleuchte uͤber uns hie mit ſeinem Gnaden-Angeſicht/ daß wir von dannen ſchoͤpffen hie Gnaden-Liecht/ dort Glori-Glantz und Herrligkeit/ eine Herrligkeit/ die kein Auge geſehen auſſer dem Blick/ der uns geoffenbaret/ daß wir neben ihm/ als der Sonne der Gerechtigkeit/ wie die Sterne leuchten moͤgen in ſeinem Reich/ in alle Ewigkeit/ Amen. Die Fuͤnff und Viertzigſte Predigt/ Vber den dritten Articul. Die Erſte Predigt/ Von dem ewigen Leben/ und deſſen Beweiß/ GEliebte in Chriſto: Gar wohl und nachdencklich nennet der A a a a 3
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Predigt.
Jſt der Troſt/ damit die heiligen Maͤrtyrer alle ihre tormenta, Marter und
Qual durchſuͤſſet. Jn der Welt haben ſie ihrer Froͤmmigkeit wenig ge-
noſſen! Mancher Lehrer/ Prediger/ der leuchtet in der Welt wie die Sonn/
obſervirt alle andern neben ſich/ kan doch wohl geſchehen/ daß ein anderer
der hie in der obſcuritaͤt und dunckelen mehr erbauet/ mehr erarbeitet/
mehr bekehret/ dort heller leuchten als jener. Der Herr erleuchte uͤber
uns hie mit ſeinem Gnaden-Angeſicht/ daß wir von dannen ſchoͤpffen hie
Gnaden-Liecht/ dort Glori-Glantz und Herrligkeit/ eine Herrligkeit/ die kein
Auge geſehen auſſer dem Blick/ der uns geoffenbaret/ daß wir neben ihm/
als der Sonne der Gerechtigkeit/ wie die Sterne leuchten moͤgen in ſeinem
Reich/ in alle Ewigkeit/ Amen.
Die Fuͤnff und Viertzigſte Predigt/
Vber den dritten Articul.
Von dem ewigen Leben/
Die Erſte Predigt/
Von dem ewigen Leben/ und deſſen Beweiß/
daß warhafftig ein ewiges Leben ſey.
GEliebte in Chriſto: Gar wohl und nachdencklich nennet
St. Petrus der Seelen Seeligkeit das Ende des
Glaubens; Wann ihr glauben werdet an Je-
ſum Chriſtum/ wiewohl ihr ihn nicht ſehet/ ſo
werdet ihr das Ende euers Glaubens davon
bringen/ nemlich der Seelen Seeligkeit. Τέλος in ſeiner
Sprache heiſſet 1. die τελετὴν, die perfection und conſumma-
tion des Glaubens/ das conſummatum eſt, dieweil unſer
Stuͤck- und Stuͤmpelwerck wird in die Vollkommenheit/ das glauben in
ſchauen/ die Hoffnung ins Werck ſelbſt verwandelt werden. Das
Stuͤckwerck wird auffhoͤren/ wann das Vollkommene wird kommen; der
Glaube wird auffhoͤren/ was anlangt die expectationem und Wartung
der
1. Pet. 1, 8. 9.
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