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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Vier und Viertzigste (Dritte)
zum andern Ende/ so wird auch seyn die Zukunfft Christi/
so auch die s[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]azis der himmlischen Adler/ die so bald sie werden das himmlische
Aaß den edelsten Schatz ihrer Seelen sehen/ werden sie magnetico tractu,
von demselben gelocket und angezogen werden/ plötzlich wird die Erde
floriren und grünen von Kindern Gottes als lebendigen Thau tropffen/
Esa. 26, 19.so durch die anbrechende Sonn aus der Morgenröthe erscheinen: plötzlich
wird der Lufft wie in einem Feuerwerck von hellen Liechtern leuchten/ und
die werden nimmer mehr verlöschen: sondern wie folget:

Welches der fünffte Trost ist die ewig-tröstliche sunousia in
schöner klarer und offenbarlicher repraesentation des geistlichen Leibes Chri-
sti/ keine müssige/ keine trostlose/ keine vergängliche/ sondern immer und alle-
zeit ewigwährende/ kräfftigste/ allerseeligste Gegenwart/ da wird Christi
Ioh. 17, 27.Wundsch/ Kampff- und Valet. Gebet Joh. 17. wahr werden. Wo werden
dann wir seyn? Wo der HErr ist in seinem Reich/ und in seinem Reich in
seiner Statt; und in seiner Statt/ in seinem Lust Hause; und in seinem Lust-
Hause/ in seinem Lust-Garten; und in seinem Lust-Garten an seiner Tafel/
was da zu thun? Gleich wie die Knechte Salomons anschauen die Herr-
ligkeit/ anhören die Weißheit dessen der mehr ist als Salomon/ und von
Ioh. 32, 18.solchem Anblick schöpffen Leben und Seeligkeit/ wohnen im Frieden/ in stol-
tzer Ruh/ in sicheren und beständigen Häusern freuen und frölich seyn/ ge-
niessen/ essen/ trincken/ Summa so gut haben als Ers selber hat. Wie
lang? Allezeit und doch ohne Eckel/ ohne Verdruß/ ohne Wanckelmuth
und lange Weil.

So tröstet euch mit diesen Worten unter einander/ über
() vid. Lu-
ther. tom.
2. Ien. fol.

517.
die durch () Jesum entschlaffen/ trauret nicht wie die andern/ die
desperaten Heyden/ die keine Aufferstehung glauben/ und deß-
wegen keinen Trost haben: nicht wie die heydentzenden blinden
Leute im Papstumb/ die die asphalian salutis, die Gewißheit der
Seeligkeit/
mit greulichen diris und Tridentischen Donner-Strah-
len aus der Kirche hinaus gejagt/ deren grösseste aber allerleidigste und
gantz falsche Trost ist/ büssen und Allmosen/ merita und eigen Verdienst/
Closter-Gelübd und Mönchen-Kappen/ Welt-Flucht und Eigensucht/
und wann sie das alles außgestanden und gethan/ bleibt doch im letzten
vide Ho-
spin. de O-
rig. & pro-
gress. Mo-
nach. pag.

177.
Ende nichts über als die trostlose aporia und das peinliche Fegfeuer und
andere Vngeheuer. Schröcklich ist die Geschicht/ so sich anno 1086. soll
begeben haben mit einem fürnehmen Doctoren und Professoren zu Pariß/
einem beglaubten heiligen Mann/ der als er tods verfahren/ und man sei-

nen

Die Vier und Viertzigſte (Dritte)
zum andern Ende/ ſo wird auch ſeyn die Zukunfft Chriſti/
ſo auch die σ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]αζις der him̃liſchen Adler/ die ſo bald ſie werden das him̃liſche
Aaß den edelſten Schatz ihrer Seelen ſehen/ werden ſie magnetico tractu,
von demſelben gelocket und angezogen werden/ ploͤtzlich wird die Erde
floriren und gruͤnen von Kindern Gottes als lebendigen Thau tropffen/
Eſa. 26, 19.ſo durch die anbrechende Sonn aus der Morgenroͤthe erſcheinen: ploͤtzlich
wird der Lufft wie in einem Feuerwerck von hellen Liechtern leuchten/ und
die werden nimmer mehr verloͤſchen: ſondern wie folget:

Welches der fuͤnffte Troſt iſt die ewig-troͤſtliche συνουσία in
ſchoͤner klarer und offenbarlicher repræſentation des geiſtlichẽ Leibes Chri-
ſti/ keine muͤſſige/ keine troſtloſe/ keine vergaͤngliche/ ſondern immer und alle-
zeit ewigwaͤhrende/ kraͤfftigſte/ allerſeeligſte Gegenwart/ da wird Chriſti
Ioh. 17, 27.Wundſch/ Kampff- und Valet. Gebet Joh. 17. wahr werden. Wo werden
dann wir ſeyn? Wo der HErr iſt in ſeinem Reich/ und in ſeinem Reich in
ſeiner Statt; und in ſeiner Statt/ in ſeinem Luſt Hauſe; und in ſeinem Luſt-
Hauſe/ in ſeinem Luſt-Garten; und in ſeinem Luſt-Garten an ſeiner Tafel/
was da zu thun? Gleich wie die Knechte Salomons anſchauen die Herr-
ligkeit/ anhoͤren die Weißheit deſſen der mehr iſt als Salomon/ und von
Ioh. 32, 18.ſolchem Anblick ſchoͤpffen Leben und Seeligkeit/ wohnen im Frieden/ in ſtol-
tzer Ruh/ in ſicheren und beſtaͤndigen Haͤuſern freuen und froͤlich ſeyn/ ge-
nieſſen/ eſſen/ trincken/ Summa ſo gut haben als Ers ſelber hat. Wie
lang? Allezeit und doch ohne Eckel/ ohne Verdruß/ ohne Wanckelmuth
und lange Weil.

So troͤſtet euch mit dieſen Worten unter einander/ uͤber
() vid. Lu-
ther. tom.
2. Ien. fol.

517.
die durch () Jeſum entſchlaffen/ trauret nicht wie die andern/ die
deſperaten Heyden/ die keine Aufferſtehung glauben/ und deß-
wegen keinen Troſt haben: nicht wie die heydentzenden blinden
Leute im Papſtumb/ die die aſphalian ſalutis, die Gewißheit der
Seeligkeit/
mit greulichen diris und Tridentiſchen Donner-Strah-
len aus der Kirche hinaus gejagt/ deren groͤſſeſte aber allerleidigſte und
gantz falſche Troſt iſt/ buͤſſen und Allmoſen/ merita und eigen Verdienſt/
Cloſter-Geluͤbd und Moͤnchen-Kappen/ Welt-Flucht und Eigenſucht/
und wann ſie das alles außgeſtanden und gethan/ bleibt doch im letzten
vide Ho-
ſpin. de O-
rig. & pro-
greſſ. Mo-
nach. pag.

177.
Ende nichts uͤber als die troſtloſe aporia und das peinliche Fegfeuer und
andere Vngeheuer. Schroͤcklich iſt die Geſchicht/ ſo ſich anno 1086. ſoll
begeben haben mit einem fuͤrnehmen Doctoren und Profeſſoren zu Pariß/
einem beglaubten heiligen Mann/ der als er tods verfahren/ und man ſei-

nen
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[554/0586] Die Vier und Viertzigſte (Dritte) zum andern Ende/ ſo wird auch ſeyn die Zukunfft Chriſti/ ſo auch die σ_αζις der him̃liſchen Adler/ die ſo bald ſie werden das him̃liſche Aaß den edelſten Schatz ihrer Seelen ſehen/ werden ſie magnetico tractu, von demſelben gelocket und angezogen werden/ ploͤtzlich wird die Erde floriren und gruͤnen von Kindern Gottes als lebendigen Thau tropffen/ ſo durch die anbrechende Sonn aus der Morgenroͤthe erſcheinen: ploͤtzlich wird der Lufft wie in einem Feuerwerck von hellen Liechtern leuchten/ und die werden nimmer mehr verloͤſchen: ſondern wie folget: Eſa. 26, 19. Welches der fuͤnffte Troſt iſt die ewig-troͤſtliche συνουσία in ſchoͤner klarer und offenbarlicher repræſentation des geiſtlichẽ Leibes Chri- ſti/ keine muͤſſige/ keine troſtloſe/ keine vergaͤngliche/ ſondern immer und alle- zeit ewigwaͤhrende/ kraͤfftigſte/ allerſeeligſte Gegenwart/ da wird Chriſti Wundſch/ Kampff- und Valet. Gebet Joh. 17. wahr werden. Wo werden dann wir ſeyn? Wo der HErr iſt in ſeinem Reich/ und in ſeinem Reich in ſeiner Statt; und in ſeiner Statt/ in ſeinem Luſt Hauſe; und in ſeinem Luſt- Hauſe/ in ſeinem Luſt-Garten; und in ſeinem Luſt-Garten an ſeiner Tafel/ was da zu thun? Gleich wie die Knechte Salomons anſchauen die Herr- ligkeit/ anhoͤren die Weißheit deſſen der mehr iſt als Salomon/ und von ſolchem Anblick ſchoͤpffen Leben und Seeligkeit/ wohnen im Frieden/ in ſtol- tzer Ruh/ in ſicheren und beſtaͤndigen Haͤuſern freuen und froͤlich ſeyn/ ge- nieſſen/ eſſen/ trincken/ Summa ſo gut haben als Ers ſelber hat. Wie lang? Allezeit und doch ohne Eckel/ ohne Verdruß/ ohne Wanckelmuth und lange Weil. Ioh. 17, 27. Ioh. 32, 18. So troͤſtet euch mit dieſen Worten unter einander/ uͤber die durch () Jeſum entſchlaffen/ trauret nicht wie die andern/ die deſperaten Heyden/ die keine Aufferſtehung glauben/ und deß- wegen keinen Troſt haben: nicht wie die heydentzenden blinden Leute im Papſtumb/ die die aſphalian ſalutis, die Gewißheit der Seeligkeit/ mit greulichen diris und Tridentiſchen Donner-Strah- len aus der Kirche hinaus gejagt/ deren groͤſſeſte aber allerleidigſte und gantz falſche Troſt iſt/ buͤſſen und Allmoſen/ merita und eigen Verdienſt/ Cloſter-Geluͤbd und Moͤnchen-Kappen/ Welt-Flucht und Eigenſucht/ und wann ſie das alles außgeſtanden und gethan/ bleibt doch im letzten Ende nichts uͤber als die troſtloſe aporia und das peinliche Fegfeuer und andere Vngeheuer. Schroͤcklich iſt die Geſchicht/ ſo ſich anno 1086. ſoll begeben haben mit einem fuͤrnehmen Doctoren und Profeſſoren zu Pariß/ einem beglaubten heiligen Mann/ der als er tods verfahren/ und man ſei- nen () vid. Lu- ther. tom. 2. Ien. fol. 517. vide Ho- ſpin. de O- rig. & pro- greſſ. Mo- nach. pag. 177.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/586>, abgerufen am 22.11.2024.