Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Vier und Viertzigste (Dritte) gehasset/ er verliert es ungern; nun geschichts offt/ daß er eines Gliedsberaubet wird/ der Augen/ der Füsse/ etc. ja den gantzen Leib verlieren muß; Aber was sagt Job? Wann sie mir (die Würme) diß mein Fleisch ab- genaget etc. Wie sagt Ignatius? Frumentum Dei sum, ich bin ein Frucht- Körnlein Gottes/ daß ich ein guter Kuche Gottes erfunden werde. So tröstet euch nun wider euern und der euern Tod mit diesen 1. Thess. 4, v. ult.Worten unter einander/ schreibet S. Paulus 1. Thess. 4. Gott versiegele solchen Trost in unsern Hertzen durch seinen Geist/ Amen. Die Vier und Viertzigste Predigt/ Vber den dritten Articul/ Die Dritte Predigt/ Von dem Zustand und Beschaffenheit GEliebte in Christo: Jst irgend in der Natur ein hie- es ist
Die Vier und Viertzigſte (Dritte) gehaſſet/ er verliert es ungern; nun geſchichts offt/ daß er eines Gliedsberaubet wird/ der Augen/ der Fuͤſſe/ ꝛc. ja den gantzen Leib verlieren muß; Aber was ſagt Job? Wann ſie mir (die Wuͤrme) diß mein Fleiſch ab- genaget ꝛc. Wie ſagt Ignatius? Frumentum Dei ſum, ich bin ein Frucht- Koͤrnlein Gottes/ daß ich ein guter Kuche Gottes erfunden werde. So tröſtet euch nun wider euern und der euern Tod mit dieſen 1. Theſſ. 4, v. ult.Worten unter einander/ ſchreibet S. Paulus 1. Theſſ. 4. Gott verſiegele ſolchen Troſt in unſern Hertzen durch ſeinen Geiſt/ Amen. Die Vier und Viertzigſte Predigt/ Vber den dritten Articul/ Die Dritte Predigt/ Von dem Zuſtand und Beſchaffenheit GEliebte in Chriſto: Jſt irgend in der Natur ein hie- es iſt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0572" n="540"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Vier und Viertzigſte (Dritte)</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">gehaſſet/</hi> er verliert es ungern; nun geſchichts offt/ daß er eines Glieds<lb/> beraubet wird/ der Augen/ der Fuͤſſe/ ꝛc. ja den gantzen Leib verlieren muß;<lb/> Aber was ſagt Job? Wann ſie mir (die Wuͤrme) diß mein Fleiſch ab-<lb/> genaget ꝛc. Wie ſagt <hi rendition="#aq">Ignatius? Frumentum Dei ſum,</hi> ich bin ein Frucht-<lb/> Koͤrnlein Gottes/ daß ich ein guter Kuche Gottes erfunden werde.<lb/><hi rendition="#fr">So tröſtet euch</hi> nun wider euern und der euern Tod <hi rendition="#fr">mit dieſen</hi><lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Theſſ. 4,<lb/> v. ult.</hi></note><hi rendition="#fr">Worten unter einander/</hi> ſchreibet S. Paulus 1. Theſſ. 4. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi><lb/> verſiegele ſolchen Troſt in unſern Hertzen durch ſeinen Geiſt/ Amen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Die Vier und Viertzigſte Predigt/</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Vber den dritten Articul/<lb/> Von der Aufferſtehung des Fleiſches/</hi> </hi> </p> </argument><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Die Dritte Predigt/</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Von dem Zuſtand und Beſchaffenheit<lb/> des aufferſtehenden Fleiſches.</hi> </hi> </p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">G</hi>Eliebte in Chriſto: Jſt irgend in der Natur <hi rendition="#fr">ein</hi> <hi rendition="#aq">hie-<lb/> roglyphicum</hi> <hi rendition="#fr">und Bild</hi> fuͤrhanden/ darinnen uns<lb/><hi rendition="#fr">die Aufferſtehung des Fleiſches</hi> abgebildet und ent-<lb/> worffen worden/ ſo iſt es warhafftig <hi rendition="#fr">der</hi> zwar <hi rendition="#fr">nach guͤlti-<lb/> ge/ doch fruchtbare und wunderbare Selden-<lb/> Wurm/</hi> damit die Natur bey angehenden Fruͤlings-Zeiten und Lieb-<lb/> ligkeiten die Augen und Gemuͤther der Menſchen beluſtiget und erfreuet.<lb/><hi rendition="#fr">Es iſt/</hi> wie geſagt/ <hi rendition="#fr">der Seiden-Wurm ein kleines verachtetes<lb/> Thierlein/</hi> wer ſeine Krafft und Tugend nicht weiß/ der tritt es mit<lb/> Fuͤſſen/ und niemand iſt/ der es achtete/ oder ihn deßwegen ſauer anſehe:<lb/> aber <hi rendition="#fr">ein fruchtbarer und nutzlicher Wurm;</hi> dann der iſts/ dem<lb/> wir Seiden und Sammat/ Atlaß und Damaſt zu dancken/ der ſpinnet<lb/> und wircket Tag und Nacht/ verfertiget eine ſchoͤne ſeidene Wepp dem<lb/> Menſchen zur Deck und Zierath: da im Gegentheil die Spinn zwar auch<lb/> ſich bemuͤhet/ kuͤnſtlich als kein Seidenſticker oder <hi rendition="#aq">Geometta</hi> nimmer/ aber<lb/> <fw place="bottom" type="catch">es iſt</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [540/0572]
Die Vier und Viertzigſte (Dritte)
gehaſſet/ er verliert es ungern; nun geſchichts offt/ daß er eines Glieds
beraubet wird/ der Augen/ der Fuͤſſe/ ꝛc. ja den gantzen Leib verlieren muß;
Aber was ſagt Job? Wann ſie mir (die Wuͤrme) diß mein Fleiſch ab-
genaget ꝛc. Wie ſagt Ignatius? Frumentum Dei ſum, ich bin ein Frucht-
Koͤrnlein Gottes/ daß ich ein guter Kuche Gottes erfunden werde.
So tröſtet euch nun wider euern und der euern Tod mit dieſen
Worten unter einander/ ſchreibet S. Paulus 1. Theſſ. 4. Gott
verſiegele ſolchen Troſt in unſern Hertzen durch ſeinen Geiſt/ Amen.
1. Theſſ. 4,
v. ult.
Die Vier und Viertzigſte Predigt/
Vber den dritten Articul/
Von der Aufferſtehung des Fleiſches/
Die Dritte Predigt/
Von dem Zuſtand und Beſchaffenheit
des aufferſtehenden Fleiſches.
GEliebte in Chriſto: Jſt irgend in der Natur ein hie-
roglyphicum und Bild fuͤrhanden/ darinnen uns
die Aufferſtehung des Fleiſches abgebildet und ent-
worffen worden/ ſo iſt es warhafftig der zwar nach guͤlti-
ge/ doch fruchtbare und wunderbare Selden-
Wurm/ damit die Natur bey angehenden Fruͤlings-Zeiten und Lieb-
ligkeiten die Augen und Gemuͤther der Menſchen beluſtiget und erfreuet.
Es iſt/ wie geſagt/ der Seiden-Wurm ein kleines verachtetes
Thierlein/ wer ſeine Krafft und Tugend nicht weiß/ der tritt es mit
Fuͤſſen/ und niemand iſt/ der es achtete/ oder ihn deßwegen ſauer anſehe:
aber ein fruchtbarer und nutzlicher Wurm; dann der iſts/ dem
wir Seiden und Sammat/ Atlaß und Damaſt zu dancken/ der ſpinnet
und wircket Tag und Nacht/ verfertiget eine ſchoͤne ſeidene Wepp dem
Menſchen zur Deck und Zierath: da im Gegentheil die Spinn zwar auch
ſich bemuͤhet/ kuͤnſtlich als kein Seidenſticker oder Geometta nimmer/ aber
es iſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |