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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Predigt.
davon haben. 2. Die aufhebung und verneinung der endlichen vergeltung des
bösen mit gutem/ des Leidens mit der Herrligkeit/ setzt glaubige Christ ein
den allerelendesten Stand/ in einen solchen Stand/ da einer lieber ein Vieh
als Mensch seyn wolte/ dann hoffen wir allein in diesem Leben
auff Christum/ so sind wir die elendesten unter allen Men-
schen.
3. Eine iedwede praemissa und Meynung/ so die Märter-Kro-
nen zu nichte machet/ und das epicurische Leben einführet/ ist falsch/ gott-
loß und verwerfflich; dergleichen Schluß-Rede und Folgerey aber ist die
Auffhebung der Aufferstehung/ was stehen wir dann alle Stunden
in Gefahr? Hab ich menschlicher weise zu Epheso mit den
wilden Thieren gefochten? Was hilfft michs/ so die Toden
nicht aufferstehen? Lasset uns essen und trincken/ dann mor-
gen sind wir tod.
Was ist endlich die Tauffe nutz über den Toden/
(in welcher Frage St. Paulus disputiret ad hominem) was lassen sie
sich tauffen über den Toden/
das ist/ an statt derselben/ zu einem Zei-Epiphan.
haeres.
28.

chen/ daß sie glaubten/ die Toden würden dermahl eins wider auffer stehen.
Wofür thun sie das? wann keine Aufferstehung zu erwarten wär.

II. Confessione fiduciali, Mit glaubiger so münd-
licher und unblutiger/ so thätlicher und blutiger Bekäntnuß;

Martha des Lazari Schwester/ redend aus damahl gemeinen Jüdischen
Glauben/ da der HErr Jesus zu ihr sprach: Dein Bruder sollIoh. 11, 23.
24.

aufferstehen/ gibt sie ihm die glaubreiche Antwort: Jch weiß wohl/
daß er aufferstehen wird in der Aufferstehung am Jüngsten
Tage; Die thätliche und blutige
Confession haben die heiligen
Apostel sampt dem gantzen Chor der heiligen Märtyrer der Christenheit
hinderlassen/ welche alle die gröste Thoren in der Welt gewest wären/ wann
sie sich so jämmerlich umb Christi willen hätten lassen peinigen und quälen/
so sie keine Aufferstehung und Wechsel des gemarterten Leibes mit himlischer
Verklärung hätten zu hoffen gehabt. Paulus ist so gewiß/ als wär es schon
geschehen/ Christus hat uns/ sagt er: aufferwecket/ und insEph. 2, 6.
himmlische Leben versetzet.

III. Prophetica Christi promissione, Mit der Pro-
pheceyung und theuren Zusage der himmlischen Warheit
Christi Jesu selbst/
damit er diesen unsern fürhabenden Glaubens-

Articul

Predigt.
davon habẽ. 2. Die aufhebung und verneinung der endlichẽ vergeltung des
boͤſen mit gutem/ des Leidens mit der Herrligkeit/ ſetzt glaubige Chriſt ein
den allerelendeſten Stand/ in einen ſolchen Stand/ da einer lieber ein Vieh
als Menſch ſeyn wolte/ dann hoffen wir allein in dieſem Leben
auff Chriſtum/ ſo ſind wir die elendeſten unter allen Men-
ſchen.
3. Eine iedwede præmiſſa und Meynung/ ſo die Maͤrter-Kro-
nen zu nichte machet/ und das epicuriſche Leben einfuͤhret/ iſt falſch/ gott-
loß und verwerfflich; dergleichen Schluß-Rede und Folgerey aber iſt die
Auffhebung der Aufferſtehung/ was ſtehen wir dann alle Stunden
in Gefahr? Hab ich menſchlicher weiſe zu Epheſo mit den
wilden Thieren gefochten? Was hilfft michs/ ſo die Toden
nicht aufferſtehen? Laſſet uns eſſen und trincken/ dann mor-
gen ſind wir tod.
Was iſt endlich die Tauffe nutz uͤber den Toden/
(in welcher Frage St. Paulus diſputiret ad hominem) was laſſen ſie
ſich tauffen uͤber den Toden/
das iſt/ an ſtatt derſelben/ zu einem Zei-Epiphan.
hæreſ.
28.

chen/ daß ſie glaubten/ die Toden wuͤrden dermahl eins wider auffer ſtehen.
Wofuͤr thun ſie das? wann keine Aufferſtehung zu erwarten waͤr.

II. Confeſſione fiduciali, Mit glaubiger ſo muͤnd-
licher und unblutiger/ ſo thaͤtlicher und blutiger Bekaͤntnůß;

Martha des Lazari Schweſter/ redend aus damahl gemeinen Juͤdiſchen
Glauben/ da der HErr Jeſus zu ihr ſprach: Dein Bruder ſollIoh. 11, 23.
24.

aufferſtehen/ gibt ſie ihm die glaubreiche Antwort: Jch weiß wohl/
daß er aufferſtehen wird in der Aufferſtehung am Juͤngſten
Tage; Die thaͤtliche und blutige
Confeſſion haben die heiligen
Apoſtel ſampt dem gantzen Chor der heiligen Maͤrtyrer der Chriſtenheit
hinderlaſſen/ welche alle die groͤſte Thoren in der Welt geweſt waͤren/ wann
ſie ſich ſo jaͤm̃erlich umb Chriſti willen haͤtten laſſen peinigen und quaͤlen/
ſo ſie keine Aufferſtehung und Wechſel des gemartertẽ Leibes mit himliſcher
Verklaͤrung haͤtten zu hoffen gehabt. Paulus iſt ſo gewiß/ als waͤr es ſchon
geſchehen/ Chriſtus hat uns/ ſagt er: aufferwecket/ und insEph. 2, 6.
himmliſche Leben verſetzet.

III. Propheticâ Chriſti promiſſione, Mit der Pro-
pheceyung und theuren Zuſage der himmliſchen Warheit
Chriſti Jeſu ſelbſt/
damit er dieſen unſern fuͤrhabenden Glaubens-

Articul
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[519/0551] Predigt. davon habẽ. 2. Die aufhebung und verneinung der endlichẽ vergeltung des boͤſen mit gutem/ des Leidens mit der Herrligkeit/ ſetzt glaubige Chriſt ein den allerelendeſten Stand/ in einen ſolchen Stand/ da einer lieber ein Vieh als Menſch ſeyn wolte/ dann hoffen wir allein in dieſem Leben auff Chriſtum/ ſo ſind wir die elendeſten unter allen Men- ſchen. 3. Eine iedwede præmiſſa und Meynung/ ſo die Maͤrter-Kro- nen zu nichte machet/ und das epicuriſche Leben einfuͤhret/ iſt falſch/ gott- loß und verwerfflich; dergleichen Schluß-Rede und Folgerey aber iſt die Auffhebung der Aufferſtehung/ was ſtehen wir dann alle Stunden in Gefahr? Hab ich menſchlicher weiſe zu Epheſo mit den wilden Thieren gefochten? Was hilfft michs/ ſo die Toden nicht aufferſtehen? Laſſet uns eſſen und trincken/ dann mor- gen ſind wir tod. Was iſt endlich die Tauffe nutz uͤber den Toden/ (in welcher Frage St. Paulus diſputiret ad hominem) was laſſen ſie ſich tauffen uͤber den Toden/ das iſt/ an ſtatt derſelben/ zu einem Zei- chen/ daß ſie glaubten/ die Toden wuͤrden dermahl eins wider auffer ſtehen. Wofuͤr thun ſie das? wann keine Aufferſtehung zu erwarten waͤr. Epiphan. hæreſ. 28. II. Confeſſione fiduciali, Mit glaubiger ſo muͤnd- licher und unblutiger/ ſo thaͤtlicher und blutiger Bekaͤntnůß; Martha des Lazari Schweſter/ redend aus damahl gemeinen Juͤdiſchen Glauben/ da der HErr Jeſus zu ihr ſprach: Dein Bruder ſoll aufferſtehen/ gibt ſie ihm die glaubreiche Antwort: Jch weiß wohl/ daß er aufferſtehen wird in der Aufferſtehung am Juͤngſten Tage; Die thaͤtliche und blutige Confeſſion haben die heiligen Apoſtel ſampt dem gantzen Chor der heiligen Maͤrtyrer der Chriſtenheit hinderlaſſen/ welche alle die groͤſte Thoren in der Welt geweſt waͤren/ wann ſie ſich ſo jaͤm̃erlich umb Chriſti willen haͤtten laſſen peinigen und quaͤlen/ ſo ſie keine Aufferſtehung und Wechſel des gemartertẽ Leibes mit himliſcher Verklaͤrung haͤtten zu hoffen gehabt. Paulus iſt ſo gewiß/ als waͤr es ſchon geſchehen/ Chriſtus hat uns/ ſagt er: aufferwecket/ und ins himmliſche Leben verſetzet. Ioh. 11, 23. 24. Eph. 2, 6. III. Propheticâ Chriſti promiſſione, Mit der Pro- pheceyung und theuren Zuſage der himmliſchen Warheit Chriſti Jeſu ſelbſt/ damit er dieſen unſern fuͤrhabenden Glaubens- Articul

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/551>, abgerufen am 22.11.2024.