Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. ES ist zwar an dem/ in unserm Nicaeno oder vielmehr Jst Lutherus ein Falsarius und Verfälscher/ so sinds längst vor ihm sollen. Sechster Theil. J i i
Predigt. ES iſt zwar an dem/ in unſerm Nicæno oder vielmehr Jſt Lutherus ein Falſarius und Verfaͤlſcher/ ſo ſinds laͤngſt vor ihm ſollen. Sechſter Theil. J i i
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0465" n="433"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Predigt.</hi> </fw><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S iſt zwar an dem/ <hi rendition="#fr">in unſerm</hi> <hi rendition="#aq">Nicæno</hi> <hi rendition="#fr">oder vielmehr<lb/> dem vermehrten und verbeſſerten</hi> <hi rendition="#aq">Conſtantinopolita-<lb/> no Symbolo</hi> ſtehet das Wort <hi rendition="#aq">Catholica</hi> außtruͤcklich;<lb/><hi rendition="#aq">Credo Eccleſiam catholicam; Lutherus</hi> hats verdolmetſchet<lb/><hi rendition="#fr">Chriſtlich:</hi> wird deßwegen im Papſtumb uͤberaus unguͤtlich <hi rendition="#aq">tract</hi>iret<lb/> und gehalten/ als haͤtte er das Wort <hi rendition="#aq">Catholicam</hi> außgekratzt. <hi rendition="#aq">Tan-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Tanner.<lb/> part. 1.<lb/> anat. de-<lb/> monſtr. 3.<lb/> p. 60.<lb/> Compoſ.<lb/> pacis c. 1.<lb/> q. 7. p.</hi> 11.</note><lb/><hi rendition="#aq">nerus</hi> nennet ihn <hi rendition="#aq">ſacrilegum Apoſtolici Symboli falſarium,</hi> einen Kir-<lb/> chen-Raͤuber und Verfaͤlſcher des Apoſtoliſchen Glaubens; <hi rendition="#aq">Compoſitio<lb/> pacis</hi> trifft es! die ſetzet auff die Frage: warumb Luther einen Abſcheu<lb/> gehabt vor dem Wort καϑολικὸν, daß er es gegeben hat. Nicht <hi rendition="#fr">die allge-<lb/> meine/</hi> ſondern <hi rendition="#fr">Chriſtliche Kirche?</hi> Dieſe Antwort: dieweil er ſich<lb/> beſorget/ es moͤchte ſein Glaube und Kirche dem gemeinem ungelehrſa-<lb/> men Volck verdaͤchtig und verhaſſet werden/ wann ſie ſehen und verneh-<lb/> men/ daß dieſelbe nicht were <hi rendition="#aq">catholica,</hi> <hi rendition="#fr">allgemein/</hi> wie ſie von den<lb/> Apoſteln und <hi rendition="#aq">Patribus</hi> beſchrieben were/ und was des laͤſterns mehr iſt;<lb/><hi rendition="#aq">Sed canis lunam!</hi> Was ſchadets dem Mond/ wann ihn gleich ein Hund<lb/> anbillet?</p><lb/> <p>Jſt <hi rendition="#aq">Lutherus</hi> ein <hi rendition="#aq">Falſarius</hi> und Verfaͤlſcher/ ſo ſinds laͤngſt vor ihm<lb/> geweſt <hi rendition="#aq">Cyprianus</hi> und <hi rendition="#aq">Epiphanius;</hi> die Meintziſche <hi rendition="#aq">Agenda</hi> des Ertz-<lb/> Biſchoffen <hi rendition="#aq">Sebaſtiani anno</hi> 1513. außgangen/ da eben ſtehet; <hi rendition="#fr">Eine hei-<lb/> lige Chriſtliche Kirche;</hi> es ſtehet noch zu beweiſen/ daß das Wort<lb/><hi rendition="#aq">Catholica</hi> in dem <hi rendition="#aq">Symbolo Apoſtolico</hi> geſtanden/ es ſind ſtarcke <hi rendition="#aq">con-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">D. Gerh. l.<lb/> 2. Conſ.<lb/> Cath. part.<lb/> 1. p. 1298.<lb/> Auguſt. l.<lb/> 1. de fide &<lb/> ſymb.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">jectur</hi>en fuͤrhanden/ daraus zu vermuthen/ daß das Wort <hi rendition="#aq">Catholica</hi><lb/> in dem Apoſtoliſchen Glauben nicht geſtanden; <hi rendition="#aq">Ruffinus</hi> legt das Wort<lb/> nicht aus; <hi rendition="#aq">Cyprianus</hi> und <hi rendition="#aq">Epiphanius</hi> laſſens aus; <hi rendition="#aq">Auguſtinus</hi> ſetzt<lb/> hinzu <hi rendition="#aq">Sanctam utique catholicam;</hi> da das Wort <hi rendition="#aq">utique exege-<lb/> ticum,</hi> ein Außlegungs-Wort iſt/ und das vorhergehende gleichſam er-<lb/> klaͤret/ nicht <hi rendition="#aq">textuale,</hi> das in Text gehoͤret. <hi rendition="#aq">Pacianus</hi> Biſchoff zu <hi rendition="#aq">Barci-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Pacian. in<lb/> epiſt. 1. ad<lb/> Sympho-<lb/> riam.<lb/> v. Voſſ. p.<lb/> 27. de trib.<lb/> Symb.<lb/> apup So-<lb/> zon. l.</hi> 7, 4.</note><lb/><hi rendition="#aq">nona</hi> in Spanien/ der zu <hi rendition="#aq">Hieronymi</hi> Zeiten gelebt/ ſchreibet: Zur Apoſtel<lb/> Zeiten hab man das Wort <hi rendition="#aq">Catholicam</hi> noch nicht gebraucht/ ſey aller-<lb/> erſt zum Vnterſcheid der Kaͤtzer/ der Arianer und Donatiſten auffkom̃en/<lb/> zur Zeit <hi rendition="#aq">Theodoſii,</hi> deßwegen von den alten Kaͤyſern ein beſonder <hi rendition="#aq">edict. L.<lb/> cunctos populos, tit. de ſummâ Trin. & fide Cath.</hi> auffgeſetzt worden/<lb/> daß die allein/ welche von dem Articul der H. Dreyeinigkeit recht geglaubet/<lb/> den Namen <hi rendition="#aq">Catholici</hi> haben/ die andern alle fuͤr Kaͤtzer gehalten werden<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Sechſter Theil. J i i</fw><fw place="bottom" type="catch">ſollen.</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [433/0465]
Predigt.
ES iſt zwar an dem/ in unſerm Nicæno oder vielmehr
dem vermehrten und verbeſſerten Conſtantinopolita-
no Symbolo ſtehet das Wort Catholica außtruͤcklich;
Credo Eccleſiam catholicam; Lutherus hats verdolmetſchet
Chriſtlich: wird deßwegen im Papſtumb uͤberaus unguͤtlich tractiret
und gehalten/ als haͤtte er das Wort Catholicam außgekratzt. Tan-
nerus nennet ihn ſacrilegum Apoſtolici Symboli falſarium, einen Kir-
chen-Raͤuber und Verfaͤlſcher des Apoſtoliſchen Glaubens; Compoſitio
pacis trifft es! die ſetzet auff die Frage: warumb Luther einen Abſcheu
gehabt vor dem Wort καϑολικὸν, daß er es gegeben hat. Nicht die allge-
meine/ ſondern Chriſtliche Kirche? Dieſe Antwort: dieweil er ſich
beſorget/ es moͤchte ſein Glaube und Kirche dem gemeinem ungelehrſa-
men Volck verdaͤchtig und verhaſſet werden/ wann ſie ſehen und verneh-
men/ daß dieſelbe nicht were catholica, allgemein/ wie ſie von den
Apoſteln und Patribus beſchrieben were/ und was des laͤſterns mehr iſt;
Sed canis lunam! Was ſchadets dem Mond/ wann ihn gleich ein Hund
anbillet?
Tanner.
part. 1.
anat. de-
monſtr. 3.
p. 60.
Compoſ.
pacis c. 1.
q. 7. p. 11.
Jſt Lutherus ein Falſarius und Verfaͤlſcher/ ſo ſinds laͤngſt vor ihm
geweſt Cyprianus und Epiphanius; die Meintziſche Agenda des Ertz-
Biſchoffen Sebaſtiani anno 1513. außgangen/ da eben ſtehet; Eine hei-
lige Chriſtliche Kirche; es ſtehet noch zu beweiſen/ daß das Wort
Catholica in dem Symbolo Apoſtolico geſtanden/ es ſind ſtarcke con-
jecturen fuͤrhanden/ daraus zu vermuthen/ daß das Wort Catholica
in dem Apoſtoliſchen Glauben nicht geſtanden; Ruffinus legt das Wort
nicht aus; Cyprianus und Epiphanius laſſens aus; Auguſtinus ſetzt
hinzu Sanctam utique catholicam; da das Wort utique exege-
ticum, ein Außlegungs-Wort iſt/ und das vorhergehende gleichſam er-
klaͤret/ nicht textuale, das in Text gehoͤret. Pacianus Biſchoff zu Barci-
nona in Spanien/ der zu Hieronymi Zeiten gelebt/ ſchreibet: Zur Apoſtel
Zeiten hab man das Wort Catholicam noch nicht gebraucht/ ſey aller-
erſt zum Vnterſcheid der Kaͤtzer/ der Arianer und Donatiſten auffkom̃en/
zur Zeit Theodoſii, deßwegen von den alten Kaͤyſern ein beſonder edict. L.
cunctos populos, tit. de ſummâ Trin. & fide Cath. auffgeſetzt worden/
daß die allein/ welche von dem Articul der H. Dreyeinigkeit recht geglaubet/
den Namen Catholici haben/ die andern alle fuͤr Kaͤtzer gehalten werden
ſollen.
D. Gerh. l.
2. Conſ.
Cath. part.
1. p. 1298.
Auguſt. l.
1. de fide &
ſymb.
Pacian. in
epiſt. 1. ad
Sympho-
riam.
v. Voſſ. p.
27. de trib.
Symb.
apup So-
zon. l. 7, 4.
Sechſter Theil. J i i
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