durch welchen Christus und alle Thaumandri und Wunder-Männer Luc. 11, 20.miracula gethan: Wann nun ein Gottes-vergessener Mensch dieses al- les verwirfft/ von sich stösset/ nicht annehmen/ nicht glauben will/ so stehet er auff der ersten Staffel.
II. Repulsam proaereticam,Eine vorsetzliche Ver- stossung der Göttlichen angebottenen Gnade/ so da geschicht von einem solchen Menschen/ der da ist einmal gnug/ das ist/ vollkommen erleuchtet/ dem das Liecht der Warheit in die Augen geschienen/ der da weiß was er thut; dann wer einen König nicht kennet/ der kan ihn auch Hebr. 6, 4. c. 10, 26.nicht lästern als einen König: von einem solchen Menschen/ der da ge- schmecket die himmlischen Gaben und das gütige Wort Gottes/ und theilhafftig worden des Heiligen Geistes/ die Erkäntnüß der Warheit Tit. 3. 10.empfangen/ der in seinem Hertzen überzeuget/ daß er die Warheit längne und lästere: der weder durch Dräu- oder Verheissungs-Wort/ sondern elchinam gratis, muthwillig/ freywillig/ ohngezwungen/ gleich wie Pharao alle Mittel verstösset. III. Repulsam Apostaticam,Eine ab- Hebr. 6, 6. c. 10. 26. 27, Matt. 12, 31.trünnige Verstossung/ so da geschicht durch Verläugnung des Glau- bens/ durch einen öffentlichen Widerruff. IV. Repulsam Blasphe- mam,Ein gotteslästerliche Verstossung/ wann man den Sohn Gottes ereutziget/ seine Wunden auffkratzet mit Schmach- und Läster- Worten/ und ihn für einen Spott haltet/ gleich wie seine Creutziger; den Geist der Gnaden schmähet/ wie die Phariseer gethan.
Also consequenter V. Repulsam irremissibilem,Eine un- vergebliche Verstossung und Sünde; dann so lesen wir klar von 1. Sam. 2, 25.den Söhnen Eli 1. Sam. 2. welche sich an dem Versöhn-Opffer und den Mitteln der Seligkeit selbst/ an dem Opffer-Fener/ dadurch der Heilige Geist bedeutet worden/ versündiget; denen sagt Eli: Wann iemand wider einen Menschen sündiget/ so kans der Richter schlich- ten/ wann aber iemand wider den HERREN sündiget/ gleich wie die Söhne Eli/ sie lästerten das Speiß-Opffer des Herren wer kan für ihn bitten? sonderlich im Neuen Testament sagt Christus Mat. 12, 32.Matth. 12. Wer etwas redet wider des Menschen Sohn/ dem wirds vergeben/ wer aber etwas redet wider den Heiligen Geist/ dem wirds nicht vergeben/ weder in dieser/ noch in jener Hebr. 6, 4: 5. 6.Welt. Widerumb St. Paulus Hebr. 6. Es ist unmöglich/ daß
die
Die Vier und Zwantzigſte
durch welchen Chriſtus und alle Thaumandri und Wunder-Maͤnner Luc. 11, 20.miracula gethan: Wann nun ein Gottes-vergeſſener Menſch dieſes al- les verwirfft/ von ſich ſtoͤſſet/ nicht annehmen/ nicht glauben will/ ſo ſtehet er auff der erſten Staffel.
II. Repulſam proæreticam,Eine vorſetzliche Ver- ſtoſſung der Göttlichen angebottenen Gnade/ ſo da geſchicht von einem ſolchen Menſchen/ der da iſt einmal gnug/ das iſt/ vollkommen erleuchtet/ dem das Liecht der Warheit in die Augen geſchienen/ der da weiß was er thut; dann wer einen Koͤnig nicht kennet/ der kan ihn auch Hebr. 6, 4. c. 10, 26.nicht laͤſtern als einen Koͤnig: von einem ſolchen Menſchen/ der da ge- ſchmecket die himmliſchen Gaben und das guͤtige Wort Gottes/ und theilhafftig worden des Heiligen Geiſtes/ die Erkaͤntnuͤß der Warheit Tit. 3. 10.empfangen/ der in ſeinem Hertzen uͤberzeuget/ daß er die Warheit laͤngne und laͤſtere: der weder durch Draͤu- oder Verheiſſungs-Wort/ ſondern elchinam gratis, muthwillig/ freywillig/ ohngezwungen/ gleich wie Pharao alle Mittel verſtoͤſſet. III. Repulſam Apoſtaticam,Eine ab- Hebr. 6, 6. c. 10. 26. 27, Matt. 12, 31.truͤnnige Verſtoſſung/ ſo da geſchicht durch Verlaͤugnung des Glau- bens/ durch einen oͤffentlichen Widerruff. IV. Repulſam Blasphe- mam,Ein gottesläſterliche Verſtoſſung/ wann man den Sohn Gottes ereutziget/ ſeine Wunden auffkratzet mit Schmach- und Laͤſter- Worten/ und ihn fuͤr einen Spott haltet/ gleich wie ſeine Creutziger; den Geiſt der Gnaden ſchmaͤhet/ wie die Phariſeer gethan.
Alſo conſequenter V. Repulſam irremiſſibilem,Eine un- vergebliche Verſtoſſung und Suͤnde; dann ſo leſen wir klar von 1. Sam. 2, 25.den Soͤhnen Eli 1. Sam. 2. welche ſich an dem Verſoͤhn-Opffer und den Mitteln der Seligkeit ſelbſt/ an dem Opffer-Fener/ dadurch der Heilige Geiſt bedeutet worden/ verſuͤndiget; denen ſagt Eli: Wann iemand wider einen Menſchen ſuͤndiget/ ſo kans der Richter ſchlich- ten/ wann aber iemand wider den HERREN ſuͤndiget/ gleich wie die Soͤhne Eli/ ſie laͤſterten das Speiß-Opffer des Herren wer kan fuͤr ihn bitten? ſonderlich im Neuen Teſtament ſagt Chriſtus Mat. 12, 32.Matth. 12. Wer etwas redet wider des Menſchen Sohn/ dem wirds vergeben/ wer aber etwas redet wider den Heiligen Geiſt/ dem wirds nicht vergeben/ weder in dieſer/ noch in jener Hebr. 6, 4: 5. 6.Welt. Widerumb St. Paulus Hebr. 6. Es iſt unmoͤglich/ daß
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Die Vier und Zwantzigſte
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er auff der erſten Staffel.
Luc. 11, 20.
II. Repulſam proæreticam, Eine vorſetzliche Ver-
ſtoſſung der Göttlichen angebottenen Gnade/ ſo da geſchicht
von einem ſolchen Menſchen/ der da iſt einmal gnug/ das iſt/ vollkommen
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weiß was er thut; dann wer einen Koͤnig nicht kennet/ der kan ihn auch
nicht laͤſtern als einen Koͤnig: von einem ſolchen Menſchen/ der da ge-
ſchmecket die himmliſchen Gaben und das guͤtige Wort Gottes/ und
theilhafftig worden des Heiligen Geiſtes/ die Erkaͤntnuͤß der Warheit
empfangen/ der in ſeinem Hertzen uͤberzeuget/ daß er die Warheit laͤngne
und laͤſtere: der weder durch Draͤu- oder Verheiſſungs-Wort/ ſondern
elchinam gratis, muthwillig/ freywillig/ ohngezwungen/ gleich wie Pharao
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Matt. 12, 31.
Alſo conſequenter V. Repulſam irremiſſibilem, Eine un-
vergebliche Verſtoſſung und Suͤnde; dann ſo leſen wir klar von
den Soͤhnen Eli 1. Sam. 2. welche ſich an dem Verſoͤhn-Opffer und den
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wider einen Menſchen ſuͤndiget/ ſo kans der Richter ſchlich-
ten/ wann aber iemand wider den HERREN ſuͤndiget/
gleich wie die Soͤhne Eli/ ſie laͤſterten das Speiß-Opffer des Herren
wer kan fuͤr ihn bitten? ſonderlich im Neuen Teſtament ſagt Chriſtus
Matth. 12. Wer etwas redet wider des Menſchen Sohn/ dem
wirds vergeben/ wer aber etwas redet wider den Heiligen
Geiſt/ dem wirds nicht vergeben/ weder in dieſer/ noch in jener
Welt. Widerumb St. Paulus Hebr. 6. Es iſt unmoͤglich/ daß
die
1. Sam. 2,
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5. 6.
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/330>, abgerufen am 18.12.2024.
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