wapnete lässet ihm seinen Pallast nicht nehmen/ er wehret sich auffs eusser- ste/ der Wolf gibt kein Schaf heraus/ muß also der Mensch ihm gelassen/ verderben/ wann der vertriebene heilige Gast und Geist sich nicht wider er- barmet/ und durch übernatürliche Krafft auffrichtet und heilet.
Esa. 1, 18.
3. Gratiae anacleticae,der widerruffenden/ widerlocken- den/ widerweckenden Gnade des Heiligen Geistes; Jch habe Ezech. 33, 11.keinen Gefallen/ spricht Gott/am Tode des Gottlosen! So bekehret euch doch nun von eurem bösen Wesen/ warumb wolt Hos. 14, 3. Iocl. 2, 13.ihr sterben? Bekehret euch zu dem HERRN/ und sprecht: Vergib uns alle Sünde/ und thue uns wol! Zureisset euere Hertzen und nicht eure Kleider/ und bekehret euch zu dem HERREN euren Gott/ dann Er ist gnädig und barm- Zach. 1, 3.hertzig/ und reuet ihn bald der Straffe! Bekehret euch zu mir/ so will ich mich zu euch auch kehren; Wer ist der diese Lock-Pfeiffe treibet? Niemand anders als der Finger Gottes/ Gott der heilige Apoc. 2, 5.Geist/ der wincket und locket; Gedenck wovon du gefallen bist/ thue Buß/ und thue die ersten Werck.
4. Gratiae restauratricis,der widererstattenden Gnade/ durch welche ein bußfertiger Sünder nicht nur von neuem in Gottes Gnaden-Schos wider auffgenommen/ sondern auch wiederum und zwar offt herrlicher/ als der Verlust gewest/ gekrönet und verehret wird.
5. Gratiae firmatae Evangelio,der im Evangelio ver- siegelten und bekräfftigten Gnade/ welches ein allgemein/ immer- Rom. 15, 4.währendes nimmerstumme Trost-Wort ist/ sonsten müste ein ieder Sün- der/ der einen schweren Fall gethan/ verzweifeln. Sie ist befestiget in der heiligen Tauffe/ deren sich Petrus nach seinem Fall getröstet/ bekräfftiget Ioh. 20, 23.mit dem Löse-Schlüssel/ bekräfftiget in dem heiligen Abendmal/ mit dem Zeugnüß des Bluts zur Vergebung der Sünden/ Christus ist das Opffer für uns dahin gegeben; bekräfftiget endlich mit unzehlichen Exempeln; Gen. 3, 9.vnserer ersten Eltern/ denen der getreue Hirt unser Seelen nach dem Fall wiederumb gepfiffen und gesagt: Adam wo bistu? Davidis/ der in seiner 2. Sam. 24, 2. seqq.Jugend keine Seiden gespunden/ der zwo grosse Haupt Sünden begangen/ als welcher neben dem Ehebruch hoffärtig ließ das Volck zehlen/ das kostet 70000. Mann in dreyen Tagen; Gott hat ihn wider zu Gnaden angenommen;
Salo-
Die Drey und Zwantzigſte (Neunte)
wapnete laͤſſet ihm ſeinen Pallaſt nicht nehmen/ er wehret ſich auffs euſſer- ſte/ der Wolf gibt kein Schaf heraus/ muß alſo der Menſch ihm gelaſſen/ verderben/ wann der vertriebene heilige Gaſt und Geiſt ſich nicht wider er- barmet/ und durch uͤbernatuͤrliche Krafft auffrichtet und heilet.
Eſa. 1, 18.
3. Gratiæ anacleticæ,der widerruffenden/ widerlocken- den/ widerweckenden Gnade des Heiligen Geiſtes; Jch habe Ezech. 33, 11.keinen Gefallen/ ſpricht Gott/am Tode des Gottloſen! So bekehret euch doch nun von eurem boͤſen Weſen/ warumb wolt Hoſ. 14, 3. Iocl. 2, 13.ihr ſterben? Bekehret euch zu dem HERRN/ und ſprecht: Vergib uns alle Suͤnde/ und thue uns wol! Zureiſſet euere Hertzen und nicht eure Kleider/ und bekehret euch zu dem HERREN euren Gott/ dann Er iſt gnaͤdig und barm- Zach. 1, 3.hertzig/ und reuet ihn bald der Straffe! Bekehret euch zu mir/ ſo will ich mich zu euch auch kehren; Wer iſt der dieſe Lock-Pfeiffe treibet? Niemand anders als der Finger Gottes/ Gott der heilige Apoc. 2, 5.Geiſt/ der wincket und locket; Gedenck wovon du gefallen biſt/ thue Buß/ und thue die erſten Werck.
4. Gratiæ reſtauratricis,der widererſtattenden Gnade/ durch welche ein bußfertiger Suͤnder nicht nur von neuem in Gottes Gnaden-Schos wider auffgenommen/ ſondern auch wiederum und zwar offt herrlicher/ als der Verluſt geweſt/ gekroͤnet und verehret wird.
5. Gratiæ firmatæ Evangelio,der im Evangelio ver- ſiegelten und bekraͤfftigten Gnade/ welches ein allgemein/ immer- Rom. 15, 4.waͤhrendes nimmerſtumme Troſt-Wort iſt/ ſonſten muͤſte ein ieder Suͤn- der/ der einen ſchweren Fall gethan/ verzweifeln. Sie iſt befeſtiget in der heiligen Tauffe/ deren ſich Petrus nach ſeinem Fall getroͤſtet/ bekraͤfftiget Ioh. 20, 23.mit dem Loͤſe-Schluͤſſel/ bekraͤfftiget in dem heiligen Abendmal/ mit dem Zeugnuͤß des Bluts zur Vergebung der Suͤnden/ Chriſtus iſt das Opffer fuͤr uns dahin gegeben; bekraͤfftiget endlich mit unzehlichen Exempeln; Gen. 3, 9.vnſerer erſten Eltern/ denen der getreue Hirt unſer Seelen nach dem Fall wiederumb gepfiffen und geſagt: Adam wo biſtu? Davidis/ der in ſeiner 2. Sam. 24, 2. ſeqq.Jugend keine Seiden geſpuñen/ der zwo groſſe Haupt Suͤnden begangen/ als welcher neben dem Ehebruch hoffaͤrtig ließ das Volck zehlen/ das koſtet 70000. Mañ in dreyen Tagẽ; Gott hat ihn wider zu Gnaden angenom̃en;
Salo-
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Die Drey und Zwantzigſte (Neunte)
wapnete laͤſſet ihm ſeinen Pallaſt nicht nehmen/ er wehret ſich auffs euſſer-
ſte/ der Wolf gibt kein Schaf heraus/ muß alſo der Menſch ihm gelaſſen/
verderben/ wann der vertriebene heilige Gaſt und Geiſt ſich nicht wider er-
barmet/ und durch uͤbernatuͤrliche Krafft auffrichtet und heilet.
3. Gratiæ anacleticæ, der widerruffenden/ widerlocken-
den/ widerweckenden Gnade des Heiligen Geiſtes; Jch habe
keinen Gefallen/ ſpricht Gott/ am Tode des Gottloſen! So
bekehret euch doch nun von eurem boͤſen Weſen/ warumb wolt
ihr ſterben? Bekehret euch zu dem HERRN/ und ſprecht:
Vergib uns alle Suͤnde/ und thue uns wol! Zureiſſet euere
Hertzen und nicht eure Kleider/ und bekehret euch zu dem
HERREN euren Gott/ dann Er iſt gnaͤdig und barm-
hertzig/ und reuet ihn bald der Straffe! Bekehret euch zu mir/
ſo will ich mich zu euch auch kehren; Wer iſt der dieſe Lock-Pfeiffe
treibet? Niemand anders als der Finger Gottes/ Gott der heilige
Geiſt/ der wincket und locket; Gedenck wovon du gefallen biſt/
thue Buß/ und thue die erſten Werck.
Ezech. 33,
11.
Hoſ. 14, 3.
Iocl. 2, 13.
Zach. 1, 3.
Apoc. 2, 5.
4. Gratiæ reſtauratricis, der widererſtattenden Gnade/
durch welche ein bußfertiger Suͤnder nicht nur von neuem in Gottes
Gnaden-Schos wider auffgenommen/ ſondern auch wiederum und zwar
offt herrlicher/ als der Verluſt geweſt/ gekroͤnet und verehret wird.
5. Gratiæ firmatæ Evangelio, der im Evangelio ver-
ſiegelten und bekraͤfftigten Gnade/ welches ein allgemein/ immer-
waͤhrendes nimmerſtumme Troſt-Wort iſt/ ſonſten muͤſte ein ieder Suͤn-
der/ der einen ſchweren Fall gethan/ verzweifeln. Sie iſt befeſtiget in der
heiligen Tauffe/ deren ſich Petrus nach ſeinem Fall getroͤſtet/ bekraͤfftiget
mit dem Loͤſe-Schluͤſſel/ bekraͤfftiget in dem heiligen Abendmal/ mit dem
Zeugnuͤß des Bluts zur Vergebung der Suͤnden/ Chriſtus iſt das Opffer
fuͤr uns dahin gegeben; bekraͤfftiget endlich mit unzehlichen Exempeln;
vnſerer erſten Eltern/ denen der getreue Hirt unſer Seelen nach dem Fall
wiederumb gepfiffen und geſagt: Adam wo biſtu? Davidis/ der in ſeiner
Jugend keine Seiden geſpuñen/ der zwo groſſe Haupt Suͤnden begangen/
als welcher neben dem Ehebruch hoffaͤrtig ließ das Volck zehlen/ das koſtet
70000. Mañ in dreyen Tagẽ; Gott hat ihn wider zu Gnaden angenom̃en;
Salo-
Rom. 15, 4.
Ioh. 20, 23.
Gen. 3, 9.
2. Sam. 24,
2. ſeqq.
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/316>, abgerufen am 18.12.2024.
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