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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Bericht
1. Cor. 15,
29.
Urim, Thummim, Ophir, Gog und Magog/ von Hyssopo,
Hedera Jonae
Todentauff/ 1. Cor. 15. und mit wenigen/ was schweres
in der Schrifft ist/ versteh ich) ich geb auch Beyfall/ ergreiffe es
und ziehe mit Zuversicht (daß Tobi
ae Hund mit dem Schwan-
tze gespielet/ und in Salomonis Schiffe Elephanten gewesen)
es auff mich.
Antwort: Die Allfentzerey mit dem Ego übergehe ich;
warne allein vor dem succensore die jenigen/ die kläreren und mehr empha-
t
ischen Verstands haben/ das Ego hinzu setzen! Virgilius latinissimus
ist hie nicht sicher mit seinem ille ego! die übrigen nugae sind Lufftstreiche;
Aus den blossen Worten/ a Deo aversus & adversus Deo, ist weder bloß
die Natur der Erb-Sünde/ nach dero Bestand in Beraubung oder Wi-
dersetzung außgetruckt. Scriptura Canonica tanquam fidei unica re-
gula
schleust die ihre subordinirte schrifftmässige/ Symbolische Glaubens-
regul so wenig aus/ als wenig/ wann ich sage/ der Sonnen Lauff seye die
einige regul der Zeit/ ich damit die horologia Statt- und Stund-Vhren
will außgeschlossen haben. Die Wort: Ich erkenne/ verstehe etc.
so zu den folgenden Worten gehören/ Gott Vater etc. werden fallaciter
den vorhergehenden/ was in der Schrifft lautet etc. gezogen. Jch
sage nicht/ daß ein ieder Glaubens-Bekenner sage: Ich verstehe alles/
was in der Canonischen Schrifft lautet.
Sondern/ was ich
von Gott Vater etc. verstehe/ dessen bin ich beredet aus Got-
tes Munde/ welcher Mund Gottes in den Canonischen
Schrifften lautet.
Bdellium, Urim, Thumim sind nicht Gottes
Mund selbst. Tobiae Hunds-Schwantz spielet in einem apocryphischen
Buch. Gefpött mag ich hie mit Gespött nicht vergelten.

Einwurff: Es würde gar unbillich seyn/ wann nur die/
die der
Logic mächtig wären (und Ideas schreiben könten)
den Glauben verstehen könten.
Antwort: Wer sagt das? Es
würde warhafftig auch gar unbillich seyn/ wann nur die jenige/ die die
sechshundert-jährigen Patres und Symbola conciliorum (aus welchem
die unverführliche declatation und discretion des Apostolischen Symboli
zu erhalten) wissen den Glauben verstehen könten. Sonst hat Gott auch den
Idioten eine natürliche logic eingepflantzet: Vnd bedürfften sie hie keine
grössere Kunst/ als sie beym Pfennig rechnen/ anwenden: Jst zu erbar-
men/ daß auch ein Jdiot und Bauer in Vnterscheid der Müntz so accurat

und

Bericht
1. Cor. 15,
29.
Urim, Thummim, Ophir, Gog und Magog/ von Hyſſopo,
Hedera Jonæ
Todentauff/ 1. Cor. 15. uñ mit wenigẽ/ was ſchweres
in der Schrifft iſt/ verſteh ich) ich geb auch Beyfall/ ergreiffe es
und ziehe mit Zuverſicht (daß Tobi
æ Hund mit dem Schwan-
tze geſpielet/ und in Salomonis Schiffe Elephanten geweſen)
es auff mich.
Antwort: Die Allfentzerey mit dem Ego uͤbergehe ich;
warne allein vor dem ſuccenſore die jenigen/ die klaͤreren und mehr empha-
t
iſchen Verſtands haben/ das Ego hinzu ſetzen! Virgilius latiniſſimus
iſt hie nicht ſicher mit ſeinem ille ego! die uͤbrigen nugæ ſind Lufftſtreiche;
Aus den bloſſen Worten/ à Deo averſus & adverſus Deo, iſt weder bloß
die Natur der Erb-Suͤnde/ nach dero Beſtand in Beraubung oder Wi-
derſetzung außgetruckt. Scriptura Canonica tanquam fidei unica re-
gula
ſchleuſt die ihre ſubordinirte ſchrifftmaͤſſige/ Symboliſche Glaubens-
regul ſo wenig aus/ als wenig/ wann ich ſage/ der Sonnen Lauff ſeye die
einige regul der Zeit/ ich damit die horologia Statt- und Stund-Vhren
will außgeſchloſſen haben. Die Wort: Ich erkenne/ verſtehe ꝛc.
ſo zu den folgenden Worten gehoͤren/ Gott Vater ꝛc. werden fallaciter
den vorhergehenden/ was in der Schrifft lautet ꝛc. gezogen. Jch
ſage nicht/ daß ein ieder Glaubens-Bekenner ſage: Ich verſtehe alles/
was in der Canoniſchen Schrifft lautet.
Sondern/ was ich
von Gott Vater ꝛc. verſtehe/ deſſen bin ich beredet aus Got-
tes Munde/ welcher Mund Gottes in den Canoniſchen
Schrifften lautet.
Bdellium, Urim, Thumim ſind nicht Gottes
Mund ſelbſt. Tobiæ Hunds-Schwantz ſpielet in einem apocryphiſchen
Buch. Gefpoͤtt mag ich hie mit Geſpoͤtt nicht vergelten.

Einwurff: Es wuͤrde gar unbillich ſeyn/ wann nur die/
die der
Logic maͤchtig wären (und Ideas ſchreiben könten)
den Glauben verſtehen koͤnten.
Antwort: Wer ſagt das? Es
wuͤrde warhafftig auch gar unbillich ſeyn/ wann nur die jenige/ die die
ſechshundert-jaͤhrigen Patres und Symbola conciliorum (aus welchem
die unverfuͤhrliche declatation und diſcretion des Apoſtoliſchen Symboli
zu erhalten) wiſſen den Glaubẽ verſtehen koͤnten. Sonſt hat Gott auch den
Idioten eine natuͤrliche logic eingepflantzet: Vnd beduͤrfften ſie hie keine
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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/30>, abgerufen am 21.11.2024.