Jubet Deus, quod non possumus, ut noverimus, quid ab eo petere debea- mus, sagt Augustinus:Gott befihlet und erfordert das jenige von uns/August. de grat. & lib. arb. c. 16. & l. de cor- rept. grat. c. 3. 1. Reg. 18, 36. 37. das wir nicht können/ damit wir wissen/ was wir von ihm bitten sollen; Lasset uns derowegen beten umb den Finger Gottes den Heiligen Geist/ daß er unsere Hertzen und Mund berühre/ stimme und befreye von frembden Gedancken/ das himlische Feuer wie Elias bitten/ und von Hertzen wündschen: Komm heiliger Geist/ heilige Brunst/ edler Hort/ nun hilff uns frölich und getrost/ daß wir auch im Gebet ritterlich ringen/ daß es mag zu dir dringen! So wenig einLuc. 11, 9. Vater seinem Kinde/ so es ihn bittet/ für Brod einen Stein/ für einen Fisch eine Schlange/ für ein Ey einen Scorpion reichet und gibt/ vielweniger wird solches thun der Vater im Himmel/ sondern erhören/ und geben was zur Seligkeit nöthig/ und in diesem Leben () uns gut und nütz ist/ nach seiner Verheissung Devt. 4.Devt. 4, 29. Wann du den HERREN deinenGOTTsuchen wirst/ so wirstu ihn finden/ wo du ihn wirst von gantzem Hertzen und von gantzer Seelen suchen. So betet nun recht/ im Geist und in der Warheit/ so suchet! alßdann wird Er sich finden lassen; so klopffet/ alßdann wird euch auffgethan werden/ Amen/ das werde wahr! Amen.
() Quod Deus non semper ad voluntatem, sed ad utilitatem exaudiat etiam, ethnici agnovere. Iuvenal. fatyr. 10. ---- nos animorum impulsu & caeca pravaquecupidine ducti conjugium petimus, partumque Vxoris, at illis (Diis) Notum, qui pueri, qualisque futura sit Vxor?
Die
Sechster Theil. G g
Predigt.
Jubet Deus, quod non poſſumus, ut noverimus, quid ab eo petere debea- mus, ſagt Auguſtinus:Gott befihlet und erfordert das jenige von uns/Auguſt. de grat. & lib. arb. c. 16. & l. de cor- rept. grat. c. 3. 1. Reg. 18, 36. 37. das wir nicht koͤnnen/ damit wir wiſſen/ was wir von ihm bitten ſollen; Laſſet uns derowegen beten umb den Finger Gottes den Heiligen Geiſt/ daß er unſere Hertzen und Mund beruͤhre/ ſtimme und befreye von frembden Gedancken/ das himliſche Feuer wie Elias bitten/ und von Hertzen wuͤndſchen: Komm heiliger Geiſt/ heilige Brunſt/ edler Hort/ nun hilff uns froͤlich und getroſt/ daß wir auch im Gebet ritterlich ringen/ daß es mag zu dir dringen! So wenig einLuc. 11, 9. Vater ſeinem Kinde/ ſo es ihn bittet/ fuͤr Brod einen Stein/ fuͤr einen Fiſch eine Schlange/ fuͤr ein Ey einen Scorpion reichet und gibt/ vielweniger wird ſolches thun der Vater im Himmel/ ſondern erhoͤren/ und geben was zur Seligkeit noͤthig/ und in dieſem Leben () uns gut und nuͤtz iſt/ nach ſeiner Verheiſſung Devt. 4.Devt. 4, 29. Wann du den HERREN deinenGOTTſuchen wirſt/ ſo wirſtu ihn finden/ wo du ihn wirſt von gantzem Hertzen und von gantzer Seelen ſuchen. So betet nun recht/ im Geiſt und in der Warheit/ ſo ſuchet! alßdann wird Er ſich finden laſſen; ſo klopffet/ alßdann wird euch auffgethan werden/ Amen/ das werde wahr! Amen.
() Quod Deus non ſemper ad voluntatem, ſed ad utilitatem exaudiat etiam, ethnici agnovere. Iuvenal. fatyr. 10. —— nos animorum impulſu & cæca pravaq́uecupidine ducti conjugium petimus, partumq́ue Vxoris, at illis (Diis) Notum, qui pueri, qualisq́ue futura ſit Vxor?
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Predigt.
Jubet Deus, quod non poſſumus, ut noverimus, quid ab eo petere debea-
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Hertzen wuͤndſchen: Komm heiliger Geiſt/ heilige Brunſt/ edler
Hort/ nun hilff uns froͤlich und getroſt/ daß wir auch im Gebet
ritterlich ringen/ daß es mag zu dir dringen! So wenig ein
Vater ſeinem Kinde/ ſo es ihn bittet/ fuͤr Brod einen Stein/
fuͤr einen Fiſch eine Schlange/ fuͤr ein Ey einen Scorpion
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Himmel/ ſondern erhoͤren/ und geben was zur Seligkeit noͤthig/ und
in dieſem Leben () uns gut und nuͤtz iſt/ nach ſeiner Verheiſſung Devt. 4.
Wann du den HERREN deinen GOTT ſuchen wirſt/
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der Warheit/ ſo ſuchet! alßdann wird Er ſich finden laſſen; ſo klopffet/
alßdann wird euch auffgethan werden/ Amen/ das werde
wahr! Amen.
Auguſt. de
grat. & lib.
arb. c. 16. &
l. de cor-
rept. grat.
c. 3.
1. Reg. 18,
36. 37.
Luc. 11, 9.
Devt. 4, 29.
() Quod Deus non ſemper ad voluntatem, ſed ad utilitatem exaudiat
etiam, ethnici agnovere. Iuvenal. fatyr. 10.
—— nos animorum
impulſu & cæca pravaq́uecupidine ducti
conjugium petimus, partumq́ue Vxoris, at illis (Diis)
Notum, qui pueri, qualisq́ue futura ſit Vxor?
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/265>, abgerufen am 16.02.2025.
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