Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. sam erzeige/ sich selbst und sein eigen Hertz martere/ und tödte/ das ist/den alten Adam/ die sündlichen Lüste und Begierde/ so im Hertzen stecken/ zähme und (so viel möglich) außtilge; So wird auch folgen der heilsa- me Trost/ daß die das thun/ die haben den characterem praedestinationis, das zeichen der ewigen Gnadenwahl an sich/ daß sie die Außerwehlten Got- tes seyen/ gleich wie die dreyhundert Mann Gideons/ die mit der Hand gele- cket/ Jud. 7. und ihren Lust nicht gebüsset/ sondern gebrochen/ die sich selbstIud. 7, 6. 7. Gal. 5, 24. creutzigen sammt den Lüsten und Begierden/ die gehören Christo zu/ der H. Geist wohnet in ihnen; Spiritus concupiscit adversus carnem in hominibus bonis, non malis, qui Spiritum Dei non habent, sagt Au-Aug. serm. 45. de verb. Dom. gustinus: Der Geist ist wider das Fleisch/ aber in den Frommen/ nicht in den Bösen und Gottlosen/ welche den Geist Gottes nicht haben/ und das ists/ das wir singen und bitten: Ertöd uns durch dein Güte/ erwecke uns durch deine Gnad/ den alten Menschen kräncke/ daß der neu leben mag! wol hier auff dieser Erden/ den Sinn und alle Begehrden/ und Gedancken haben zu dir. Rühr O Herr mein hartes Hertz/ und weiche auff den festen Stein/ daß ich ja nicht halt für Schertze/ was mich lehrt der Wille dein/ nim mich mir/ und gib mich dir/ was von dir wend/ wend von mir/ dann ich begehr mich dir zu lassen/ und gehn auff des Himmels Strassen. Das helffe uns der grosse Hohepriester und oberste Fechtmeister/ der uns diesen Feind über- lassen/ daß er uns hier exercire und mustere/ dort endlich kröne mit der Lebens-Freude und Wonne/ Amen. Die Achtzehende Vber den dritten Articul/ und über die Wort Die Vierte Predigt/ Von der räuchenden Gnade des Heiligen Geistes/ GEliebte in Christo: Vnter andern praesenten und Ga- und E e 3
Predigt. ſam erzeige/ ſich ſelbſt und ſein eigen Hertz martere/ und toͤdte/ das iſt/den alten Adam/ die ſuͤndlichen Luͤſte und Begierde/ ſo im Hertzen ſtecken/ zaͤhme und (ſo viel moͤglich) außtilge; So wird auch folgen der heilſa- me Troſt/ daß die das thun/ die haben den characterem prædeſtinationis, das zeichen der ewigen Gnadenwahl an ſich/ daß ſie die Außerwehlten Got- tes ſeyen/ gleich wie die dreyhundert Mann Gideons/ die mit der Hand gele- cket/ Jud. 7. und ihren Luſt nicht gebuͤſſet/ ſondern gebrochen/ die ſich ſelbſtIud. 7, 6. 7. Gal. 5, 24. creutzigen ſammt den Luͤſten und Begierden/ die gehoͤren Chriſto zu/ der H. Geiſt wohnet in ihnen; Spiritus concupiſcit adverſus carnem in hominibus bonis, non malis, qui Spiritum Dei non habent, ſagt Au-Aug. ſerm. 45. de verb. Dom. guſtinus: Der Geiſt iſt wider das Fleiſch/ aber in den Frommen/ nicht in den Boͤſen und Gottloſen/ welche den Geiſt Gottes nicht haben/ und das iſts/ das wir ſingen und bitten: Ertoͤd uns durch dein Guͤte/ erwecke uns durch deine Gnad/ den alten Menſchen kraͤncke/ daß der neu leben mag! wol hier auff dieſer Erden/ den Sinn und alle Begehrden/ und Gedancken haben zu dir. Ruͤhr O Herr mein hartes Hertz/ und weiche auff den feſten Stein/ daß ich ja nicht halt fuͤr Schertze/ was mich lehrt der Wille dein/ nim mich mir/ und gib mich dir/ was von dir wend/ wend von mir/ dann ich begehr mich dir zu laſſen/ und gehn auff des Himmels Straſſen. Das helffe uns der groſſe Hoheprieſter und oberſte Fechtmeiſter/ der uns dieſen Feind uͤber- laſſen/ daß er uns hier exercire und muſtere/ dort endlich kroͤne mit der Lebens-Freude und Wonne/ Amen. Die Achtzehende Vber den dritten Articul/ und uͤber die Wort Die Vierte Predigt/ Von der raͤuchenden Gnade des Heiligen Geiſtes/ GEliebte in Chriſto: Vnter andern præſenten und Ga- und E e 3
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Predigt.
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den alten Adam/ die ſuͤndlichen Luͤſte und Begierde/ ſo im Hertzen ſtecken/
zaͤhme und (ſo viel moͤglich) außtilge; So wird auch folgen der heilſa-
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tes ſeyen/ gleich wie die dreyhundert Mann Gideons/ die mit der Hand gele-
cket/ Jud. 7. und ihren Luſt nicht gebuͤſſet/ ſondern gebrochen/ die ſich ſelbſt
creutzigen ſammt den Luͤſten und Begierden/ die gehoͤren Chriſto zu/ der
H. Geiſt wohnet in ihnen; Spiritus concupiſcit adverſus carnem in
hominibus bonis, non malis, qui Spiritum Dei non habent, ſagt Au-
guſtinus: Der Geiſt iſt wider das Fleiſch/ aber in den Frommen/ nicht
in den Boͤſen und Gottloſen/ welche den Geiſt Gottes nicht haben/ und
das iſts/ das wir ſingen und bitten: Ertoͤd uns durch dein Guͤte/
erwecke uns durch deine Gnad/ den alten Menſchen kraͤncke/
daß der neu leben mag! wol hier auff dieſer Erden/ den Sinn
und alle Begehrden/ und Gedancken haben zu dir. Ruͤhr
O Herr mein hartes Hertz/ und weiche auff den feſten Stein/ daß ich
ja nicht halt fuͤr Schertze/ was mich lehrt der Wille dein/ nim mich mir/
und gib mich dir/ was von dir wend/ wend von mir/ dann ich begehr mich
dir zu laſſen/ und gehn auff des Himmels Straſſen. Das helffe uns der
groſſe Hoheprieſter und oberſte Fechtmeiſter/ der uns dieſen Feind uͤber-
laſſen/ daß er uns hier exercire und muſtere/ dort endlich kroͤne mit der
Lebens-Freude und Wonne/ Amen.
Iud. 7, 6. 7.
Gal. 5, 24.
Aug. ſerm.
45. de verb.
Dom.
Die Achtzehende
Vber den dritten Articul/ und uͤber die Wort
St. Pauli 1. Corinth. 3/ 16. 17.
Die Vierte Predigt/
Von der raͤuchenden Gnade des Heiligen Geiſtes/
oder von dem geiſtlichem Raͤuch-Opffer/ dem
Weyrauch des Gebets.
GEliebte in Chriſto: Vnter andern præſenten und Ga-
ben/ damit die Oriental-Weiſen den neugebornen
Juden- und Heyden-Troſt Chriſtum Jeſum verehret
und
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