Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. die stäte Betrachtung der ewigen Gnaden-Wahl/ aus oder durch welchewir uns gleichsam als durch einen Prophetischen Traum selbst den Zu- stand des künfftigen Lebens weissagen mögen. VI. Doctor Judex controversiarum elenchticus, Die öffentliche Vberzeigung/ daß einer mit eigenem Munde seinTit. 3, 11. Jst derowegen eine verzweifelte/ verwegene und Gottes-lästerlicheColloq. gesagt: Sechster Theil. Cc
Predigt. die ſtaͤte Betrachtung der ewigen Gnaden-Wahl/ aus oder durch welchewir uns gleichſam als durch einen Prophetiſchen Traum ſelbſt den Zu- ſtand des kuͤnfftigen Lebens weiſſagen moͤgen. VI. Doctor Judex controverſiarum elenchticus, Die oͤffentliche Vberzeigung/ daß einer mit eigenem Munde ſeinTit. 3, 11. Jſt derowegen eine verzweifelte/ verwegene und Gottes-laͤſterlicheColloq. geſagt: Sechſter Theil. Cc
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0233" n="201"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/> die ſtaͤte Betrachtung der ewigen Gnaden-Wahl/ aus oder durch welche<lb/> wir uns gleichſam als durch einen Prophetiſchen Traum ſelbſt den Zu-<lb/> ſtand des kuͤnfftigen Lebens weiſſagen moͤgen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VI.</hi> Doctor Judex controverſiarum elenchticus,</hi><lb/><hi rendition="#fr">Ein Richter/ Widerleger und Entſcheider aller in Glaubens-<lb/> und</hi><hi rendition="#aq">religion</hi><hi rendition="#fr">s-Sachen fůrfallenden Streitigkeiten/ Er wird</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Ioh.</hi> 16, 8.</note><lb/><hi rendition="#fr">die Welt ſtraffen/ umb die Suͤnde/ und umb die Gerechtig-<lb/> keit/ und umb das</hi> G<hi rendition="#fr">erichte;</hi> hat ſolches Richter-Ampt wuͤrcklich<lb/> vertreten in dem Apoſtoliſchen <hi rendition="#aq">Concilio, Actor.</hi> 15. nicht zwar ſcheinbar/<note place="right"><hi rendition="#aq">Act,</hi> 15, 28.</note><lb/> wie in weltlichen Gerichten pfleget zu geſchehen/ da der Richter eine Sach<lb/> zwiſchen verſchiedenen Parteyen muͤndlich alſo außſpricht/ daß man<lb/> den Richter ſelbſt mit coͤrperlichen Augen ſehen/ und ſein Wort unmittel-<lb/> bar hoͤren kan: ſondern wie das Reich Gottes nicht kommt ſcheinbar auff<lb/><hi rendition="#aq">polit</hi>iſche Art und Weiſe/ ſondern im Hertzen des Menſchen/ alſo regieret<lb/> dieſer Richter im Hertzen/ Gemuͤth und Gewiſſen innerlich/ wann er daſſel-<lb/> be aus Gottes Wort kraͤfftiglich uͤberfuͤhret/ uͤberweiſet/ und die Warheit<lb/> ſo klar von dem Jrrthumb und Luͤgen unterſcheidet/ daß niemand ihm<lb/> λόγῳ ἔσῳ innerlich im Gewiſſen widerſprechen kan/ ob gleich euſſerlich die<lb/> Sprache nicht allzeit hernach will/ ja oder nein darzu ſagen.</p><lb/> <p>Die oͤffentliche Vberzeigung/ daß einer mit eigenem Munde ſein<note place="right"><hi rendition="#aq">Tit.</hi> 3, 11.</note><lb/> Vnrecht geſtehen/ und ſich ſelbſt muͤndlich gefangen geben muß/ wird dem<lb/> zukuͤnfftigen Richter der Lebendigen und der Toden/ Chriſto Jeſu vorbe-<lb/> halten/ welcher es ſolchen Leuten oͤffentlich wird ins Angeſicht hinein ſa-<lb/> gen/ was ſie hier nicht haben geſtehen wollen/ und ſie fuͤr aller Welt zu<lb/> ſchanden machen/ wie ſolches <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> Fuͤrbildsweiſe <hi rendition="#aq">practi-<lb/> c</hi>iret mit Hiob/ nach dem er lange zugehoͤret/ wie er mit ſeinen Freunden<lb/><hi rendition="#aq">diſput</hi>iret und geſtrittẽ/ endlich ihn oͤffentlich ins <hi rendition="#aq">examen</hi> fuͤhret/ aus dem<lb/> Wetter antwortet/ und ſeine Fehler ihm unter Augen ſaget. Dieſer bekeñet<lb/> er hab unweißlich geredet/ die <hi rendition="#aq">deciſiv</hi> und Vrtheil auff ſeiten der Freunde<lb/> Jobs lautet faſt hart/ <hi rendition="#fr">Mein Zorn</hi> (ſo redet der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> ſelbſt an den<note place="right"><hi rendition="#aq">Iob.</hi> 42, 3. 7.</note><lb/> Eliphas von Theman) <hi rendition="#fr">iſt ergrimmet uͤber dich/ und uͤber deine<lb/> zween Freunde/ dann ihr habt nicht recht von mir geredet/ wie<lb/> mein Knecht Hiob:</hi> So wirds auch lauten am Juͤngſten Tage/ da<lb/> aller <hi rendition="#aq">religion</hi>s-Streit endlich und voͤllig wird abgehandelt und abgeleget<lb/> werden.</p><lb/> <p>Jſt derowegen eine verzweifelte/ verwegene und Gottes-laͤſterliche<note place="right"><hi rendition="#aq">Colloq.<lb/> Ratisbon.<lb/> ſeſſ.</hi> 9.</note><lb/> Rede des Jeſuiten <hi rendition="#aq">Gretſeri</hi> auf dem <hi rendition="#aq">colloquio</hi> zu Regenſpurg geweſt/ da er<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Sechſter Theil. Cc</fw><fw place="bottom" type="catch">geſagt:</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0233]
Predigt.
die ſtaͤte Betrachtung der ewigen Gnaden-Wahl/ aus oder durch welche
wir uns gleichſam als durch einen Prophetiſchen Traum ſelbſt den Zu-
ſtand des kuͤnfftigen Lebens weiſſagen moͤgen.
VI. Doctor Judex controverſiarum elenchticus,
Ein Richter/ Widerleger und Entſcheider aller in Glaubens-
und religions-Sachen fůrfallenden Streitigkeiten/ Er wird
die Welt ſtraffen/ umb die Suͤnde/ und umb die Gerechtig-
keit/ und umb das Gerichte; hat ſolches Richter-Ampt wuͤrcklich
vertreten in dem Apoſtoliſchen Concilio, Actor. 15. nicht zwar ſcheinbar/
wie in weltlichen Gerichten pfleget zu geſchehen/ da der Richter eine Sach
zwiſchen verſchiedenen Parteyen muͤndlich alſo außſpricht/ daß man
den Richter ſelbſt mit coͤrperlichen Augen ſehen/ und ſein Wort unmittel-
bar hoͤren kan: ſondern wie das Reich Gottes nicht kommt ſcheinbar auff
politiſche Art und Weiſe/ ſondern im Hertzen des Menſchen/ alſo regieret
dieſer Richter im Hertzen/ Gemuͤth und Gewiſſen innerlich/ wann er daſſel-
be aus Gottes Wort kraͤfftiglich uͤberfuͤhret/ uͤberweiſet/ und die Warheit
ſo klar von dem Jrrthumb und Luͤgen unterſcheidet/ daß niemand ihm
λόγῳ ἔσῳ innerlich im Gewiſſen widerſprechen kan/ ob gleich euſſerlich die
Sprache nicht allzeit hernach will/ ja oder nein darzu ſagen.
Ioh. 16, 8.
Act, 15, 28.
Die oͤffentliche Vberzeigung/ daß einer mit eigenem Munde ſein
Vnrecht geſtehen/ und ſich ſelbſt muͤndlich gefangen geben muß/ wird dem
zukuͤnfftigen Richter der Lebendigen und der Toden/ Chriſto Jeſu vorbe-
halten/ welcher es ſolchen Leuten oͤffentlich wird ins Angeſicht hinein ſa-
gen/ was ſie hier nicht haben geſtehen wollen/ und ſie fuͤr aller Welt zu
ſchanden machen/ wie ſolches Gott der Herr Fuͤrbildsweiſe practi-
ciret mit Hiob/ nach dem er lange zugehoͤret/ wie er mit ſeinen Freunden
diſputiret und geſtrittẽ/ endlich ihn oͤffentlich ins examen fuͤhret/ aus dem
Wetter antwortet/ und ſeine Fehler ihm unter Augen ſaget. Dieſer bekeñet
er hab unweißlich geredet/ die deciſiv und Vrtheil auff ſeiten der Freunde
Jobs lautet faſt hart/ Mein Zorn (ſo redet der Herr ſelbſt an den
Eliphas von Theman) iſt ergrimmet uͤber dich/ und uͤber deine
zween Freunde/ dann ihr habt nicht recht von mir geredet/ wie
mein Knecht Hiob: So wirds auch lauten am Juͤngſten Tage/ da
aller religions-Streit endlich und voͤllig wird abgehandelt und abgeleget
werden.
Tit. 3, 11.
Iob. 42, 3. 7.
Jſt derowegen eine verzweifelte/ verwegene und Gottes-laͤſterliche
Rede des Jeſuiten Gretſeri auf dem colloquio zu Regenſpurg geweſt/ da er
geſagt:
Colloq.
Ratisbon.
ſeſſ. 9.
Sechſter Theil. Cc
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |