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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Fünffzehende (Erste)
einem festen Bund gegründet/ Der HERR wird sein Volck nicht
Psal. 94, 14.
Ioh.
17, 11.
verstossen/ noch sein Erbe verlassen; Bewahrrt ist ein solcher
Tempel durch Christi brüderliche Vorbitt; Heiliger Vater/
erhalte sie in deinem Namen/ die du mir gegeben hast/
wie auch
Ioh. 10, 28.durch die unüberwindliche Macht seiner Hand/ niemand/
sagt Er/ soll mir die meinen aus meiner Hand reissen; Bewah-
ret auch durch die Bekräfftigung/ Grundung/ Befestigung
und Vollbringung des Heiligen Geistes; der GOTT aller
Gnade/
das ist/ der Tröster der Heilige Geist/ der uns beruffen
hat zu seiner ewigen
Herrligkeit in Christo Jesu/ derselbe wird
1. Pet. 5, 10.euch/ die ihr eine kleine Zeit leidet/ vollbereiten/ stärcken/
kräfftigen/ gründen/
das ist das donum perseverantiae, die Gabe der
1. Macc. 4,
60.
Beständigkeit geben. So wol hat Judas Maccabeus seinen geweiheten
Tempel nicht verwahret mit einer Besatzung/ befestiget das Heiligthumb
mit Mauren und Thürnen; Hier ist viel ein stärckerer Wall und mächti-
gere Pastey.

Jst dem also/ möchte iemand sagen/ so bleibet der Mensch/ der einmal
den Heiligen Geist kräfftiglich empfangen/ immer in Gottes Gnade/ hat
sich keines Verlusts zu befahren: Ja/ so schlossen die Juden vorzeiten:
Templum Domini! templum Domini! templum Domi-
Ierem. 7, 4.ni! Hier ist des HERREN Tempel! hier ist des HERREN
Tempel! hier ist des HERREN Tempel! Jn ihrer Beläge-
rung hielten sie dafür/ es könte der Tempel nicht gewonnen werden; Aber
wie sie die Juden die Sache letz verstunden/ also glauben noch heut zu Tage
Catech.
Heidelb.
q. 53.
c. 5. p.
369.
unsere Calvinisten gantz unrecht. Deren postulata sind diese in Catech.
Heidelberg. Er der H. Geist wird bey mir bleiben biß in Ewigkeit/ das ist/
wie es der Synodus zu Dordrecht erkläret/ in der einmütigen Erklärung von
der Beharrligkeit der Heiligen: Gott/ der da reich ist von Barmhertzigkeit/
nach seinem unwandelbaren Schluß und Vorsatz der Gnadenwahl nimmt er
von dem traurigen gefallenen Menschen (David/ Petro etc.) seinen H. Geist
Beza part.
alt. ad act.
Colloq.
Montis b.
nicht gäntzlich hinweg/ und lässet sie auch nicht so tieff fallen/ daß sie aus der
Gnade der Kindschafft und Gerechtfertigung entfallen solten. Beza
schreibet: Loth ward in seiner Blut-Schande ein gerechter und heiliger
Mann/ David ist in seinem schweren Fall des Heiligen Geistes nicht gar
verlustiget/ wie auch Aaron der Hohepriester in seiner Abgötterey.

Aber

Die Fuͤnffzehende (Erſte)
einem feſten Bund gegruͤndet/ Der HERR wird ſein Volck nicht
Pſal. 94, 14.
Ioh.
17, 11.
verſtoſſen/ noch ſein Erbe verlaſſen; Bewahrrt iſt ein ſolcher
Tempel durch Chriſti bruͤderliche Vorbitt; Heiliger Vater/
erhalte ſie in deinem Namen/ die du mir gegeben haſt/
wie auch
Ioh. 10, 28.durch die unuͤberwindliche Macht ſeiner Hand/ niemand/
ſagt Er/ ſoll mir die meinen aus meiner Hand reiſſen; Bewah-
ret auch durch die Bekraͤfftigung/ Grůndung/ Befeſtigung
und Vollbringung des Heiligen Geiſtes; der GOTT aller
Gnade/
das iſt/ der Troͤſter der Heilige Geiſt/ der uns beruffen
hat zu ſeiner ewigen
Herrligkeit in Chriſto Jeſu/ derſelbe wird
1. Pet. 5, 10.euch/ die ihr eine kleine Zeit leidet/ vollbereiten/ ſtärcken/
kräfftigen/ gruͤnden/
das iſt das donum perſeverantiæ, die Gabe der
1. Macc. 4,
60.
Beſtaͤndigkeit geben. So wol hat Judas Maccabeus ſeinen geweiheten
Tempel nicht verwahret mit einer Beſatzung/ befeſtiget das Heiligthumb
mit Mauren und Thuͤrnen; Hier iſt viel ein ſtaͤrckerer Wall und maͤchti-
gere Paſtey.

Jſt dem alſo/ moͤchte iemand ſagen/ ſo bleibet der Menſch/ der einmal
den Heiligen Geiſt kraͤfftiglich empfangen/ immer in Gottes Gnade/ hat
ſich keines Verluſts zu befahren: Ja/ ſo ſchloſſen die Juden vorzeiten:
Templum Domini! templum Domini! templum Domi-
Ierem. 7, 4.ni! Hier iſt des HERREN Tempel! hier iſt des HERREN
Tempel! hier iſt des HERREN Tempel! Jn ihrer Belaͤge-
rung hielten ſie dafuͤr/ es koͤnte der Tempel nicht gewonnen werden; Aber
wie ſie die Juden die Sache letz verſtunden/ alſo glauben noch heut zu Tage
Catech.
Heidelb.
q. 53.
c. 5. p.
369.
unſere Calviniſten gantz unrecht. Deren poſtulata ſind dieſe in Catech.
Heidelberg. Er der H. Geiſt wird bey mir bleiben biß in Ewigkeit/ das iſt/
wie es der Synodus zu Dordrecht erklaͤret/ in der einmuͤtigẽ Erklaͤrung von
der Beharrligkeit der Heiligen: Gott/ der da reich iſt von Barmhertzigkeit/
nach ſeinem unwandelbarẽ Schluß und Vorſatz der Gnadenwahl nim̃t er
von dem traurigen gefallenen Menſchen (David/ Petro ꝛc.) ſeinen H. Geiſt
Beza part.
alt. ad act.
Colloq.
Montis b.
nicht gaͤntzlich hinweg/ und laͤſſet ſie auch nicht ſo tieff fallen/ daß ſie aus der
Gnade der Kindſchafft und Gerechtfertigung entfallen ſolten. Beza
ſchreibet: Loth ward in ſeiner Blut-Schande ein gerechter und heiliger
Mann/ David iſt in ſeinem ſchweren Fall des Heiligen Geiſtes nicht gar
verluſtiget/ wie auch Aaron der Hoheprieſter in ſeiner Abgoͤtterey.

Aber
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[190/0222] Die Fuͤnffzehende (Erſte) einem feſten Bund gegruͤndet/ Der HERR wird ſein Volck nicht verſtoſſen/ noch ſein Erbe verlaſſen; Bewahrrt iſt ein ſolcher Tempel durch Chriſti bruͤderliche Vorbitt; Heiliger Vater/ erhalte ſie in deinem Namen/ die du mir gegeben haſt/ wie auch durch die unuͤberwindliche Macht ſeiner Hand/ niemand/ ſagt Er/ ſoll mir die meinen aus meiner Hand reiſſen; Bewah- ret auch durch die Bekraͤfftigung/ Grůndung/ Befeſtigung und Vollbringung des Heiligen Geiſtes; der GOTT aller Gnade/ das iſt/ der Troͤſter der Heilige Geiſt/ der uns beruffen hat zu ſeiner ewigen Herrligkeit in Chriſto Jeſu/ derſelbe wird euch/ die ihr eine kleine Zeit leidet/ vollbereiten/ ſtärcken/ kräfftigen/ gruͤnden/ das iſt das donum perſeverantiæ, die Gabe der Beſtaͤndigkeit geben. So wol hat Judas Maccabeus ſeinen geweiheten Tempel nicht verwahret mit einer Beſatzung/ befeſtiget das Heiligthumb mit Mauren und Thuͤrnen; Hier iſt viel ein ſtaͤrckerer Wall und maͤchti- gere Paſtey. Pſal. 94, 14. Ioh. 17, 11. Ioh. 10, 28. 1. Pet. 5, 10. 1. Macc. 4, 60. Jſt dem alſo/ moͤchte iemand ſagen/ ſo bleibet der Menſch/ der einmal den Heiligen Geiſt kraͤfftiglich empfangen/ immer in Gottes Gnade/ hat ſich keines Verluſts zu befahren: Ja/ ſo ſchloſſen die Juden vorzeiten: Templum Domini! templum Domini! templum Domi- ni! Hier iſt des HERREN Tempel! hier iſt des HERREN Tempel! hier iſt des HERREN Tempel! Jn ihrer Belaͤge- rung hielten ſie dafuͤr/ es koͤnte der Tempel nicht gewonnen werden; Aber wie ſie die Juden die Sache letz verſtunden/ alſo glauben noch heut zu Tage unſere Calviniſten gantz unrecht. Deren poſtulata ſind dieſe in Catech. Heidelberg. Er der H. Geiſt wird bey mir bleiben biß in Ewigkeit/ das iſt/ wie es der Synodus zu Dordrecht erklaͤret/ in der einmuͤtigẽ Erklaͤrung von der Beharrligkeit der Heiligen: Gott/ der da reich iſt von Barmhertzigkeit/ nach ſeinem unwandelbarẽ Schluß und Vorſatz der Gnadenwahl nim̃t er von dem traurigen gefallenen Menſchen (David/ Petro ꝛc.) ſeinen H. Geiſt nicht gaͤntzlich hinweg/ und laͤſſet ſie auch nicht ſo tieff fallen/ daß ſie aus der Gnade der Kindſchafft und Gerechtfertigung entfallen ſolten. Beza ſchreibet: Loth ward in ſeiner Blut-Schande ein gerechter und heiliger Mann/ David iſt in ſeinem ſchweren Fall des Heiligen Geiſtes nicht gar verluſtiget/ wie auch Aaron der Hoheprieſter in ſeiner Abgoͤtterey. Ierem. 7, 4. Catech. Heidelb. q. 53. c. 5. p. 369. Beza part. alt. ad act. Colloq. Montis b. Aber

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/222>, abgerufen am 29.11.2024.