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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Predigt.
Haben wir nicht mit Griechischen und Lateinischen Buchstaben in ährne
Tafel eine Salva guardia anschreiben lassen/ und bey Leib- und Lebens-
Straffe den Frembden und Römern selbst den Eingang desselben Orts
verboten/ ja euch auch erlaubt/ so sich iemand dergleichen zu wagen erküh-
nen solte/ denselben am Leben zu straffen?

Viel herrlicher/ mächtiger und gewaltiger ist Gottes Tempel/ die
Wohnung des Heiligen Geistes/ nemlich das glaubige Hertz durch Gottes
Krafft umbzäunet/ umbgegättert und verschantzt/ daß demselben von aus-
sen her kein Schaden geschehen kan/ oder wer sich daran machet/ unge-
strafft nicht bleiben soll. Wer diesen allerseligsten Gast/ Gott den Hei-Dan. 3, 27.
c. 6, 22.
Exod. 14,
22. & Matt.
8, 26.
Exod. 8, 3.
4.
2. Reg. 19,
37.
1. Reg. 2, 28.
seqq.
Ios. 10, 16.
seqq.
Amos.
9, 2.

ligen Geist in seinem Hertzen hat/ der ist wol sicher wo er ist/ sicher im Feuer-
Ofen/ wie Daniels Gesellen/ sicher in der Löwen-Grub/ wie Daniel selbst/
sicher mitten im Meer/ wie die Kinder Jsrael/ und die Jünger Christi:
Wer desselben gnädiger Einwohnung mangelt/ der ist gleichsam Vogel-
frey/ nicht sicher in seinem eigenen Hauß und Schloß wie Pharao/ nicht
in seinem Tempel und Götzen-Hause wie Sanherib/ nicht sicher an den
Hörnern des Altars wie Joab/ nicht sicher in der Höle der Erden/ wie die
fünff Cananeische Könige/ und wann sie (die Gottlosen) gleich/
spricht der Prophet Amos/ sich in die Hölle vergrüben/ soll sie doch
meine
Hand von dannen holen/ etc.

Heilig 5. liturgia sancta, wegen des heiligen Gottes-
dienstes;
Jm Alten Testament bestunde die liturgia in allerhand Levi-
tischen Ceremonien und Opffern: Also ist der Heilige Geist nicht müssig/
sondern kräfftig/ Er lehret/ tröstet/ schlachtet den alten Menschen und ver-
brennet ihn/ zieret den Tempel des Hertzen/ zündet an auff dem Altar den
Weyrauch des Gebets/ wie ins künfftige weiter Außführung erfolgen soll;
Der Mensch ist der Priester/ der Altar das Hertz/ der Weyrauch das Ge-
bet; Der H. Geist ist der uperentugkhanon der das Gebet durchwehet und
durchweihet/ erhebt/ demselben Krafft und Nachdruck gibt.

Vber das ist dieser Tempel ein beständiger Tempel; dann
hierauff deutet auch St. Paulus: Ein Tempel ist kein diversorium,
Gast- oder Nacht-Herberge/ sondern eine beständige Wohnung; DerPsal. 132, 13.
14.

HERR hat Zion erwehlet/ und hat Lust daselbst zu wohnen/
diß ist meine Ruhe ewiglich:
Also ist ein wahrer Christ ein beständi-
ger Tempel und Wohnung/ mit Gottes des Vaters Schutz und Hut als1. Ioh. 2, 24.
1. Petr. 1, 5.
2. Tim.
1,
12.

mit einer Besatzung befestiget/ durch Göttliche Macht bewahret/ mit

einem
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Predigt.
Haben wir nicht mit Griechiſchen und Lateiniſchen Buchſtaben in aͤhrne
Tafel eine Salva guardia anſchreiben laſſen/ und bey Leib- und Lebens-
Straffe den Frembden und Roͤmern ſelbſt den Eingang deſſelben Orts
verboten/ ja euch auch erlaubt/ ſo ſich iemand dergleichen zu wagen erkuͤh-
nen ſolte/ denſelben am Leben zu ſtraffen?

Viel herrlicher/ maͤchtiger und gewaltiger iſt Gottes Tempel/ die
Wohnung des Heiligen Geiſtes/ nemlich das glaubige Hertz durch Gottes
Krafft umbzaͤunet/ umbgegaͤttert und verſchantzt/ daß demſelben von auſ-
ſen her kein Schaden geſchehen kan/ oder wer ſich daran machet/ unge-
ſtrafft nicht bleiben ſoll. Wer dieſen allerſeligſten Gaſt/ Gott den Hei-Dan. 3, 27.
c. 6, 22.
Exod. 14,
22. & Matt.
8, 26.
Exod. 8, 3.
4.
2. Reg. 19,
37.
1. Reg. 2, 28.
ſeqq.
Ioſ. 10, 16.
ſeqq.
Amos.
9, 2.

ligen Geiſt in ſeinem Hertzen hat/ der iſt wol ſicher wo er iſt/ ſicher im Feuer-
Ofen/ wie Daniels Geſellen/ ſicher in der Loͤwen-Grub/ wie Daniel ſelbſt/
ſicher mitten im Meer/ wie die Kinder Jſrael/ und die Juͤnger Chriſti:
Wer deſſelben gnaͤdiger Einwohnung mangelt/ der iſt gleichſam Vogel-
frey/ nicht ſicher in ſeinem eigenen Hauß und Schloß wie Pharao/ nicht
in ſeinem Tempel und Goͤtzen-Hauſe wie Sanherib/ nicht ſicher an den
Hoͤrnern des Altars wie Joab/ nicht ſicher in der Hoͤle der Erden/ wie die
fuͤnff Cananeiſche Koͤnige/ und wann ſie (die Gottloſen) gleich/
ſpricht der Prophet Amos/ ſich in die Hölle vergruͤben/ ſoll ſie doch
meine
Hand von dannen holen/ ꝛc.

Heilig 5. liturgiâ ſanctâ, wegen des heiligen Gottes-
dienſtes;
Jm Alten Teſtament beſtunde die liturgia in allerhand Levi-
tiſchen Ceremonien und Opffern: Alſo iſt der Heilige Geiſt nicht muͤſſig/
ſondern kraͤfftig/ Er lehret/ troͤſtet/ ſchlachtet den alten Menſchen und ver-
brennet ihn/ zieret den Tempel des Hertzen/ zuͤndet an auff dem Altar den
Weyrauch des Gebets/ wie ins kuͤnfftige weiter Außfuͤhrung erfolgen ſoll;
Der Menſch iſt der Prieſter/ der Altar das Hertz/ der Weyrauch das Ge-
bet; Der H. Geiſt iſt der ὑπερεντυγχάνων der das Gebet durchwehet und
durchweihet/ erhebt/ demſelben Krafft und Nachdruck gibt.

Vber das iſt dieſer Tempel ein beſtaͤndiger Tempel; dann
hierauff deutet auch St. Paulus: Ein Tempel iſt kein diverſorium,
Gaſt- oder Nacht-Herberge/ ſondern eine beſtaͤndige Wohnung; DerPſal. 132, 13.
14.

HERR hat Zion erwehlet/ und hat Luſt daſelbſt zu wohnen/
diß iſt meine Ruhe ewiglich:
Alſo iſt ein wahrer Chriſt ein beſtaͤndi-
ger Tempel und Wohnung/ mit Gottes des Vaters Schutz und Hut als1. Ioh. 2, 24.
1. Petr. 1, 5.
2. Tim.
1,
12.

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einem
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[189/0221] Predigt. Haben wir nicht mit Griechiſchen und Lateiniſchen Buchſtaben in aͤhrne Tafel eine Salva guardia anſchreiben laſſen/ und bey Leib- und Lebens- Straffe den Frembden und Roͤmern ſelbſt den Eingang deſſelben Orts verboten/ ja euch auch erlaubt/ ſo ſich iemand dergleichen zu wagen erkuͤh- nen ſolte/ denſelben am Leben zu ſtraffen? Viel herrlicher/ maͤchtiger und gewaltiger iſt Gottes Tempel/ die Wohnung des Heiligen Geiſtes/ nemlich das glaubige Hertz durch Gottes Krafft umbzaͤunet/ umbgegaͤttert und verſchantzt/ daß demſelben von auſ- ſen her kein Schaden geſchehen kan/ oder wer ſich daran machet/ unge- ſtrafft nicht bleiben ſoll. Wer dieſen allerſeligſten Gaſt/ Gott den Hei- ligen Geiſt in ſeinem Hertzen hat/ der iſt wol ſicher wo er iſt/ ſicher im Feuer- Ofen/ wie Daniels Geſellen/ ſicher in der Loͤwen-Grub/ wie Daniel ſelbſt/ ſicher mitten im Meer/ wie die Kinder Jſrael/ und die Juͤnger Chriſti: Wer deſſelben gnaͤdiger Einwohnung mangelt/ der iſt gleichſam Vogel- frey/ nicht ſicher in ſeinem eigenen Hauß und Schloß wie Pharao/ nicht in ſeinem Tempel und Goͤtzen-Hauſe wie Sanherib/ nicht ſicher an den Hoͤrnern des Altars wie Joab/ nicht ſicher in der Hoͤle der Erden/ wie die fuͤnff Cananeiſche Koͤnige/ und wann ſie (die Gottloſen) gleich/ ſpricht der Prophet Amos/ ſich in die Hölle vergruͤben/ ſoll ſie doch meine Hand von dannen holen/ ꝛc. Dan. 3, 27. c. 6, 22. Exod. 14, 22. & Matt. 8, 26. Exod. 8, 3. 4. 2. Reg. 19, 37. 1. Reg. 2, 28. ſeqq. Ioſ. 10, 16. ſeqq. Amos. 9, 2. Heilig 5. liturgiâ ſanctâ, wegen des heiligen Gottes- dienſtes; Jm Alten Teſtament beſtunde die liturgia in allerhand Levi- tiſchen Ceremonien und Opffern: Alſo iſt der Heilige Geiſt nicht muͤſſig/ ſondern kraͤfftig/ Er lehret/ troͤſtet/ ſchlachtet den alten Menſchen und ver- brennet ihn/ zieret den Tempel des Hertzen/ zuͤndet an auff dem Altar den Weyrauch des Gebets/ wie ins kuͤnfftige weiter Außfuͤhrung erfolgen ſoll; Der Menſch iſt der Prieſter/ der Altar das Hertz/ der Weyrauch das Ge- bet; Der H. Geiſt iſt der ὑπερεντυγχάνων der das Gebet durchwehet und durchweihet/ erhebt/ demſelben Krafft und Nachdruck gibt. Vber das iſt dieſer Tempel ein beſtaͤndiger Tempel; dann hierauff deutet auch St. Paulus: Ein Tempel iſt kein diverſorium, Gaſt- oder Nacht-Herberge/ ſondern eine beſtaͤndige Wohnung; Der HERR hat Zion erwehlet/ und hat Luſt daſelbſt zu wohnen/ diß iſt meine Ruhe ewiglich: Alſo iſt ein wahrer Chriſt ein beſtaͤndi- ger Tempel und Wohnung/ mit Gottes des Vaters Schutz und Hut als mit einer Beſatzung befeſtiget/ durch Goͤttliche Macht bewahret/ mit einem Pſal. 132, 13. 14. 1. Ioh. 2, 24. 1. Petr. 1, 5. 2. Tim. 1, 12. Aa 3

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/221>, abgerufen am 26.11.2024.