Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Fünffzehende (Erste) 2. Chron.6, 33.den/ 2. Chron. 6/ 33. spricht Salomon: Auff daß alle Völcker auff Erden deinen Namen erkennen/ und innen werden/ daß diß Hauß/ das ich gebauet hab/ nach deinem Namen genennet sey/ das ist/ daß dein Name darinn geprediget/ verkündiget/ deinem Namen darinn geopffert werde. Also/ will der Apostel sagen/ seyt ihr auch getaufft auff den Namen Gottes/ ihr heisset nunmehr Gottes des himmlischen Vaters Kinder/ eure Seelen sind die Braut Christi/ von Christo ihrem Bräutigam Christinnen genennet. Jhr seyt geistliche Priester von Gott dem H. Geist geweihet/ von einem getaufftem Kinde möget ihr wol sagen: Dieses Kind heisset nunmehr ein Tempel der Heiligen Dreyeinigkeit/ ein Tempel unsers Heilandes/ ein Tempel des Heiligen Geistes. Heilig 3. praesentia Dei, wegen der heiligen/ gnädigen Heilig 4. ob asulian, wegen der Freyheit/ in dem der Tem- Haben
Die Fuͤnffzehende (Erſte) 2. Chron.6, 33.den/ 2. Chron. 6/ 33. ſpricht Salomon: Auff daß alle Völcker auff Erden deinen Namen erkennen/ und innen werden/ daß diß Hauß/ das ich gebauet hab/ nach deinem Namen genennet ſey/ das iſt/ daß dein Name darinn geprediget/ verkuͤndiget/ deinem Namen darinn geopffert werde. Alſo/ will der Apoſtel ſagen/ ſeyt ihr auch getaufft auff den Namen Gottes/ ihr heiſſet nunmehr Gottes des himmliſchen Vaters Kinder/ eure Seelen ſind die Braut Chriſti/ von Chriſto ihrem Braͤutigam Chriſtinnen genennet. Jhr ſeyt geiſtliche Prieſter von Gott dem H. Geiſt geweihet/ von einem getaufftem Kinde moͤget ihr wol ſagen: Dieſes Kind heiſſet nunmehr ein Tempel der Heiligen Dreyeinigkeit/ ein Tempel unſers Heilandes/ ein Tempel des Heiligen Geiſtes. Heilig 3. præſentiâ Dei, wegen der heiligen/ gnaͤdigen Heilig 4. ob ἀσυλίαν, wegen der Freyheit/ in dem der Tem- Haben
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Die Fuͤnffzehende (Erſte)
den/ 2. Chron. 6/ 33. ſpricht Salomon: Auff daß alle Völcker auff
Erden deinen Namen erkennen/ und innen werden/ daß diß
Hauß/ das ich gebauet hab/ nach deinem Namen genennet ſey/
das iſt/ daß dein Name darinn geprediget/ verkuͤndiget/ deinem Namen
darinn geopffert werde. Alſo/ will der Apoſtel ſagen/ ſeyt ihr auch getaufft
auff den Namen Gottes/ ihr heiſſet nunmehr Gottes des himmliſchen
Vaters Kinder/ eure Seelen ſind die Braut Chriſti/ von Chriſto ihrem
Braͤutigam Chriſtinnen genennet. Jhr ſeyt geiſtliche Prieſter von Gott
dem H. Geiſt geweihet/ von einem getaufftem Kinde moͤget ihr wol ſagen:
Dieſes Kind heiſſet nunmehr ein Tempel der Heiligen Dreyeinigkeit/ ein
Tempel unſers Heilandes/ ein Tempel des Heiligen Geiſtes.
2. Chron.
6, 33.
Heilig 3. præſentiâ Dei, wegen der heiligen/ gnaͤdigen
Gegenwart Gottes! So bald Salomon die Bunds-Lade in den
Tempel gebracht/ in den Chor des Allerheiligſten/ unter die Fluͤgel der Che-
rub/ ſo erfuͤllet eine Wolcke das Hauß des Herren/ daß die Prieſter
nicht ſtehen konten/ noch ihres Ampts pflegen/ dann die Herrligkeit des
Herren erfuͤllet das Hauß des Herren/ alſo ward der Tempel
von Gott erfuͤllet; ſonderlich 2. Chron. 7. ſtehet geſchrieben/ daß ſo bald
Salomon außgebetet/ ſey ein Feuer vom Himmel gefallen/ und habe das
Brand-Opffer und andere Opffer verzehret: Alſo/ will Paulus ſagen/
ſeyt ihr auch voll Gottes worden. Dann was iſt das anders/ als ein ſym-
bolum und Zeichen der Goͤttlichen Gegenwart/ und ſonderlich das Opf-
fer-Feuer/ gedeutet auffs Pfingſt-Feuer des Heiligen Geiſtes/ zu bezeugen/
daß ein Chriſten-Menſch ſey voll Gottes/ in welchem leuchtet und brennet
das Feuer des Heiligen Geiſtes/ und toͤdtet den alten Menſchen.
2. Chron.
7, 1.
Heilig 4. ob ἀσυλίαν, wegen der Freyheit/ in dem der Tem-
pel durch die Goͤttliche einwohnende Gegenwart/ und bey dienenden Eng-
liſchen Schutz dermaſſen privilegirt und verwahret/ daß man ſich an dem-
ſelben nicht vergreiffen darff. Von dem Tempel zu Jeruſalem ſchreibet
() Joſephus/ es ſey derſelbe mit einem aͤhren Zaun umbgeben geweſt/ und
ſeyen auff der Thor-Seulen geſchrieben geſtanden dieſe Wort: Μὴ δει῀ν
ἀλλόφυλον ἐκτὸς τοῦ ἁγίου παριέναι, kein Frembder oder Heyde ſoll ſich ge-
luͤſten laſſen dieſen Zaun zu uͤberſchreiten/ weniger das Heilige oder Hei-
ligthumb zu beſchimpffen oder zu beſchaͤdigen. Titus der Roͤmiſche Gene-
ral nach dem er die Statt eingenommen/ wirfft den Juden in ſeiner pathe-
tiſchen oration und Rede/ ſo er an ſie gethan/ unter andern auch dieſes fuͤr/
und ſagt: Haben wir (Roͤmer) euern Tempel nicht mit Gittern verwahret!
Haben
() l. 5. bell.
c. 14. San-
ctum ſan-
ctorum
ἄβατον,
ἀχραντὸν
καὶ αϑέατον
πάσιν.
l. 6. bell.
l. 7. c. 4.
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