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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Vierzehende
Hertz mit deinem Hertzen? Er saget: Ja! Jsts also/ sprach
Jehu weiter/ so gib mir deine Hand/ und er gab ihm seine Hand;
Also weil Gott auch ihnen den Jsraeliten seine treue Bunds-Hand
wiederumb anbietet/ sollen sie mit ihrem Hand-Streich ihm begegnen und
von neuem Treu und Gehorsam zusagen.

3. Die Bitt- und Bet-Hand des Glaubens; Jst aber-
mal bey allen Völckern üblich/ daß wer suppliciret bey einem Richter oder
Potentaten/ der hebet seine Hände empor; Ein Bettler/ der ein Almosen
empfahen soll/ hebet seine Hände auff/ sonderlich im Gebet zu Gott ist
solche ceremoni gebräuchlich gewest; Salomon in seiner Kirchweihe
1. Reg. 8,
22.
breitet seine Hände aus gen Himmel/ es vermahnet auch herzu St. Paulus/
1. Tim. 2, 8.hebet auff/ spricht er/ heilige Hände. Also weil Gott selber den
gantzen Tag seine Hände außstrecket zu einem Volck/ das ihm nicht sagen
Esa. 65, 2.lässet und widerspricht; weil er seine beneficia Evangelica, seine geistlichen
Rom. 10,
v. ult.
Wolthaten im Wort und Passah-Sacrament offeriret/ so will er haben
manum apprehendentem correlatam, manum fidei mendicam & sup-
plicem,
eine zugreiffende/ demüthige Bitt-Bet- und Glaubens-Hand/
Hand gegen Hand.

So gebet nun auch dem HERREN eure Hand/
sprechen wir mit Hiskia. Davon dißmal etwas mehrers zu handlen.
Wir haben gehöret/ welcher massen GOTT der Heilige Geist
dem ministerio und Predig-Ampt die Hand fülle durch Wort und Sa-
cramenten zu verkündigen und würcklich zu schencken/ die absolution,
Esa. 61, 1.Esa. 61. die Vergebung der Sünden/ Luc. 24. die Versöh-
Luc. 24,
47.
nung/ 2. Cor. 5. die vor Gott geltende Gerechtigkeit/ Rom. 1.
2. Cor. 5,
20.
ja alle andere gratias und Gnaden-Geschencke des Heiligen Geistes/
und alles was uns im andern Articul von Christo zu glauben vorgehal-
Rom. 1, 17.ten worden; So folget nun manus accipiens mendica & sup-
plex,
der Glaube/ durch welchen als ein ordenliches Mittel
der Mensch von der Sünde abgekehret/ zu GOTT bekehret/
und gewendet/ den angetragenen und dargebotenen Gnaden-
Schatz/ wie ins gemein also insonderheit die Gnade des
Ablaß/ der Vergebung der Sünden/ der für GOTT gel-
tenden Gerechtigkeit/ gefasset/ ergriffen/ und angenommen
werden muß.
Gott gibets/ Christus erwürbets/ Glaube ergreiffts/

Creutz

Die Vierzehende
Hertz mit deinem Hertzen? Er ſaget: Ja! Jſts alſo/ ſprach
Jehu weiter/ ſo gib mir deine Hand/ und er gab ihm ſeine Hand;
Alſo weil Gott auch ihnen den Jſraeliten ſeine treue Bunds-Hand
wiederumb anbietet/ ſollen ſie mit ihrem Hand-Streich ihm begegnen und
von neuem Treu und Gehorſam zuſagen.

3. Die Bitt- und Bet-Hand des Glaubens; Jſt aber-
mal bey allen Voͤlckern uͤblich/ daß wer ſuppliciret bey einem Richter oder
Potentaten/ der hebet ſeine Haͤnde empor; Ein Bettler/ der ein Almoſen
empfahen ſoll/ hebet ſeine Haͤnde auff/ ſonderlich im Gebet zu Gott iſt
ſolche ceremoni gebraͤuchlich geweſt; Salomon in ſeiner Kirchweihe
1. Reg. 8,
22.
breitet ſeine Haͤnde aus gen Him̃el/ es vermahnet auch herzu St. Paulus/
1. Tim. 2, 8.hebet auff/ ſpricht er/ heilige Hände. Alſo weil Gott ſelber den
gantzen Tag ſeine Haͤnde außſtrecket zu einem Volck/ das ihm nicht ſagen
Eſa. 65, 2.laͤſſet und widerſpricht; weil er ſeine beneficia Evangelica, ſeine geiſtlichen
Rom. 10,
v. ult.
Wolthaten im Wort und Paſſah-Sacrament offeriret/ ſo will er haben
manum apprehendentem correlatam, manum fidei mendicam & ſup-
plicem,
eine zugreiffende/ demuͤthige Bitt-Bet- und Glaubens-Hand/
Hand gegen Hand.

So gebet nun auch dem HERREN eure Hand/
ſprechen wir mit Hiskia. Davon dißmal etwas mehrers zu handlen.
Wir haben gehoͤret/ welcher maſſen GOTT der Heilige Geiſt
dem miniſterio und Predig-Ampt die Hand fuͤlle durch Wort und Sa-
cramenten zu verkuͤndigen und wuͤrcklich zu ſchencken/ die abſolution,
Eſa. 61, 1.Eſa. 61. die Vergebung der Suͤnden/ Luc. 24. die Verſoͤh-
Luc. 24,
47.
nung/ 2. Cor. 5. die vor Gott geltende Gerechtigkeit/ Rom. 1.
2. Cor. 5,
20.
ja alle andere gratias und Gnaden-Geſchencke des Heiligen Geiſtes/
und alles was uns im andern Articul von Chriſto zu glauben vorgehal-
Rom. 1, 17.ten worden; So folget nun manus accipiens mendica & ſup-
plex,
der Glaube/ durch welchen als ein ordenliches Mittel
der Menſch von der Suͤnde abgekehret/ zu GOTT bekehret/
und gewendet/ den angetragenen und dargebotenen Gnaden-
Schatz/ wie ins gemein alſo inſonderheit die Gnade des
Ablaß/ der Vergebung der Suͤnden/ der fuͤr GOTT gel-
tenden Gerechtigkeit/ gefaſſet/ ergriffen/ und angenommen
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Gott gibets/ Chriſtus erwuͤrbets/ Glaube ergreiffts/

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[174/0206] Die Vierzehende Hertz mit deinem Hertzen? Er ſaget: Ja! Jſts alſo/ ſprach Jehu weiter/ ſo gib mir deine Hand/ und er gab ihm ſeine Hand; Alſo weil Gott auch ihnen den Jſraeliten ſeine treue Bunds-Hand wiederumb anbietet/ ſollen ſie mit ihrem Hand-Streich ihm begegnen und von neuem Treu und Gehorſam zuſagen. 3. Die Bitt- und Bet-Hand des Glaubens; Jſt aber- mal bey allen Voͤlckern uͤblich/ daß wer ſuppliciret bey einem Richter oder Potentaten/ der hebet ſeine Haͤnde empor; Ein Bettler/ der ein Almoſen empfahen ſoll/ hebet ſeine Haͤnde auff/ ſonderlich im Gebet zu Gott iſt ſolche ceremoni gebraͤuchlich geweſt; Salomon in ſeiner Kirchweihe breitet ſeine Haͤnde aus gen Him̃el/ es vermahnet auch herzu St. Paulus/ hebet auff/ ſpricht er/ heilige Hände. Alſo weil Gott ſelber den gantzen Tag ſeine Haͤnde außſtrecket zu einem Volck/ das ihm nicht ſagen laͤſſet und widerſpricht; weil er ſeine beneficia Evangelica, ſeine geiſtlichen Wolthaten im Wort und Paſſah-Sacrament offeriret/ ſo will er haben manum apprehendentem correlatam, manum fidei mendicam & ſup- plicem, eine zugreiffende/ demuͤthige Bitt-Bet- und Glaubens-Hand/ Hand gegen Hand. 1. Reg. 8, 22. 1. Tim. 2, 8. Eſa. 65, 2. Rom. 10, v. ult. So gebet nun auch dem HERREN eure Hand/ ſprechen wir mit Hiskia. Davon dißmal etwas mehrers zu handlen. Wir haben gehoͤret/ welcher maſſen GOTT der Heilige Geiſt dem miniſterio und Predig-Ampt die Hand fuͤlle durch Wort und Sa- cramenten zu verkuͤndigen und wuͤrcklich zu ſchencken/ die abſolution, Eſa. 61. die Vergebung der Suͤnden/ Luc. 24. die Verſoͤh- nung/ 2. Cor. 5. die vor Gott geltende Gerechtigkeit/ Rom. 1. ja alle andere gratias und Gnaden-Geſchencke des Heiligen Geiſtes/ und alles was uns im andern Articul von Chriſto zu glauben vorgehal- ten worden; So folget nun manus accipiens mendica & ſup- plex, der Glaube/ durch welchen als ein ordenliches Mittel der Menſch von der Suͤnde abgekehret/ zu GOTT bekehret/ und gewendet/ den angetragenen und dargebotenen Gnaden- Schatz/ wie ins gemein alſo inſonderheit die Gnade des Ablaß/ der Vergebung der Suͤnden/ der fuͤr GOTT gel- tenden Gerechtigkeit/ gefaſſet/ ergriffen/ und angenommen werden muß. Gott gibets/ Chriſtus erwuͤrbets/ Glaube ergreiffts/ Creutz Eſa. 61, 1. Luc. 24, 47. 2. Cor. 5, 20. Rom. 1, 17.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/206>, abgerufen am 25.11.2024.