Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.DEDICATIO. seinen Fahnen allerhand Seeten und Jrrthumb/ die allegirenalle das Apostolische Symbolum für sich/ Sub ipsis paucis August, l. de fid. & Symb. c. 1.verbis in symbolo constitutis pleriq; haeretici venena sua occultant, schreibt Augustinus. Dringet man aber auff den rechten sensum, Sinn und Verstand/ so findet man den Betrug/ darumb Auffsicht/ Vnterscheid und Rettung von nonthen. Gar keinen Fehler kan ich begehen/ wann ich unter solche weilen
DEDICATIO. ſeinen Fahnen allerhand Seeten und Jrrthumb/ die allegirenalle das Apoſtoliſche Symbolum fuͤr ſich/ Sub ipſis paucis Auguſt, l. de fid. & Symb. c. 1.verbis in ſymbolo conſtitutis pleriq; hæretici venena ſua occultant, ſchreibt Auguſtinus. Dringet man aber auff den rechten ſenſum, Sinn und Verſtand/ ſo findet man den Betrug/ darumb Auffſicht/ Vnterſcheid und Rettung von nõthen. Gar keinen Fehler kan ich begehen/ wann ich unter ſolche weilen
<TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <p><pb facs="#f0016"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DEDICATIO.</hi></hi></fw><lb/> ſeinen Fahnen allerhand Seeten und Jrrthumb/ die <hi rendition="#aq">alleg</hi>iren<lb/> alle das Apoſtoliſche <hi rendition="#aq">Symbolum</hi> fuͤr ſich/ <hi rendition="#aq">Sub ipſis paucis</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Auguſt, l.<lb/> de fid. &<lb/> Symb. c.</hi> 1.</note><hi rendition="#aq">verbis in ſymbolo conſtitutis pleriq; hæretici venena ſua<lb/> occultant,</hi> ſchreibt <hi rendition="#aq">Auguſtinus.</hi> Dringet man aber auff<lb/> den rechten <hi rendition="#aq">ſenſum,</hi> Sinn und Verſtand/ ſo findet man den<lb/> Betrug/ darumb Auffſicht/ Vnterſcheid und Rettung von<lb/> nõthen.</p><lb/> <p>Gar keinen Fehler kan ich begehen/ wann ich unter ſolche<lb/> auffmerckſame nicht nur Hoͤrer/ ſondern auch Leſer/ und ſtand-<lb/> hafften/ Chriſt-klugen Vorfechtern beſagten Apoſtoliſchen<lb/> Glaubens auch <hi rendition="#fr">E. Geſtrengkeit</hi> zehle/ als welche/ nach<lb/> dem ſie das weltliche Kriegsweſen/ in deren ſie ihren Fahnen<lb/> offt im Felde loͤblich geſchwungen/ das Schwert in mancher<lb/> harten <hi rendition="#aq">occaſion</hi> ritterlich gefuͤhret/ endlich <hi rendition="#aq">quitt</hi>iret/ nach<lb/> dem <hi rendition="#aq">don</hi>irten <hi rendition="#aq">rude</hi> gegriffen/ und ſich zu einer Chriſt-ſeeligen<lb/> Ruhe begeben/ in welcher ſie ohne Ruhe/ des wahren Gottes-<lb/> dienſtes und deſſen gottſeeligen Vbungen abwartend/ das<lb/> Wort Gottes in offentlichen Verſamlungen embſig hoͤrend/<lb/> auch neben andern meine bißher in Truck gegebene Predigten/<lb/> denen ich/ weil einmahl die Hand an die Preß geleget/ und ich<lb/> nicht zuruck kan/ ſondern aus Vrſachen die in den vorigen<lb/> Vorreden angezeiget worden/ dem Werck den Lauff laſſen<lb/> muß/ daheim zu Hauß fleiſſig leſend/ andaͤchtig nachdenckend/<lb/> und alſo weiſſagend zur ewigen/ allerſeeligſten himmliſchen<lb/> Ruhe ſich bereitet. Johann Herold/ der ſich ſonſt <hi rendition="#aq">diſcipulum</hi><lb/> nennet/ fůhret in ſeiner Poſtillen dieſes Exempel ein: Es war/<lb/> ſchreibt er/ ein Edelmann/ der gab ſeinem Sohn die drey Leh-<lb/> ren auff/ Erſtlich ſoll er ſich vor boͤſer Geſellſchafft huͤten: Zum<lb/> andern/ mit den Froͤlichen ſoll er froͤlich ſeyn/ und mit den<lb/> Weinenden weinen: Zum dritten ſoll er taͤglich eine Meß hoͤ-<lb/> ren. Nach dieſen dreyen gegebenen Lehren <hi rendition="#aq">commend</hi>irt er<lb/> den Sohn gen Hof einem Koͤnige/ und ſtirbt daruͤber. Deſ-<lb/> ſelben Koͤnigs Gemahl gieng mit ihrem Herren Koͤnig zu-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">weilen</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0016]
DEDICATIO.
ſeinen Fahnen allerhand Seeten und Jrrthumb/ die allegiren
alle das Apoſtoliſche Symbolum fuͤr ſich/ Sub ipſis paucis
verbis in ſymbolo conſtitutis pleriq; hæretici venena ſua
occultant, ſchreibt Auguſtinus. Dringet man aber auff
den rechten ſenſum, Sinn und Verſtand/ ſo findet man den
Betrug/ darumb Auffſicht/ Vnterſcheid und Rettung von
nõthen.
Auguſt, l.
de fid. &
Symb. c. 1.
Gar keinen Fehler kan ich begehen/ wann ich unter ſolche
auffmerckſame nicht nur Hoͤrer/ ſondern auch Leſer/ und ſtand-
hafften/ Chriſt-klugen Vorfechtern beſagten Apoſtoliſchen
Glaubens auch E. Geſtrengkeit zehle/ als welche/ nach
dem ſie das weltliche Kriegsweſen/ in deren ſie ihren Fahnen
offt im Felde loͤblich geſchwungen/ das Schwert in mancher
harten occaſion ritterlich gefuͤhret/ endlich quittiret/ nach
dem donirten rude gegriffen/ und ſich zu einer Chriſt-ſeeligen
Ruhe begeben/ in welcher ſie ohne Ruhe/ des wahren Gottes-
dienſtes und deſſen gottſeeligen Vbungen abwartend/ das
Wort Gottes in offentlichen Verſamlungen embſig hoͤrend/
auch neben andern meine bißher in Truck gegebene Predigten/
denen ich/ weil einmahl die Hand an die Preß geleget/ und ich
nicht zuruck kan/ ſondern aus Vrſachen die in den vorigen
Vorreden angezeiget worden/ dem Werck den Lauff laſſen
muß/ daheim zu Hauß fleiſſig leſend/ andaͤchtig nachdenckend/
und alſo weiſſagend zur ewigen/ allerſeeligſten himmliſchen
Ruhe ſich bereitet. Johann Herold/ der ſich ſonſt diſcipulum
nennet/ fůhret in ſeiner Poſtillen dieſes Exempel ein: Es war/
ſchreibt er/ ein Edelmann/ der gab ſeinem Sohn die drey Leh-
ren auff/ Erſtlich ſoll er ſich vor boͤſer Geſellſchafft huͤten: Zum
andern/ mit den Froͤlichen ſoll er froͤlich ſeyn/ und mit den
Weinenden weinen: Zum dritten ſoll er taͤglich eine Meß hoͤ-
ren. Nach dieſen dreyen gegebenen Lehren commendirt er
den Sohn gen Hof einem Koͤnige/ und ſtirbt daruͤber. Deſ-
ſelben Koͤnigs Gemahl gieng mit ihrem Herren Koͤnig zu-
weilen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/16 |
Zitationshilfe: | Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/16>, abgerufen am 17.02.2025. |